Backpacking

Reisen (m)ein Allheilmittel

8. Mai 2015

Meine Mama, eine kluge Frau, hat immer gesagt:
„Mein Kind, weine nicht, bis zu deiner Hochzeit ist alles wieder verheilt!“.

Auch ein geläufiges Sprichtwort besagt:
„Die Zeit heilt alle Wunden!

Nur leider bin ich so ein furchtbar ungeduldiger Mensch…

Ob Burnout, Liebeskummer, Trauer oder Stress, kaum betrete ich ein fremdes Land oder stehe auf einem Berggipfel, so sind all meine Symptome verschwunden: keine bösen Gedanken, keine Unsicherheit, keine Unzufriedenheit. In seiner  Blogparade „Was bedeutet reisen für dich“ will Christian von travelography.de wissen, warum ich so viel in der Welt unterwegs bin. Nun das Reisen ist (m)ein Allheilmittel, und ich erkläre euch warum…

…Und schon einmal vorab eine Entschuldigung für diese Pseudo-psychologische Anwandlung!

Happy in Südafrika: Reisen ist das beste Mittel gegen Trauer und Stress!

Happy in Südafrika: Reisen ist das beste Mittel gegen Trauer und Stress!

8 Gründe warum Reisen (m)ein Allheilmittel ist

#1: Reisen hat keinen Beipackzettel

Reisen ist ein Medikament ohne Beipackzettel. Um zu Reisen, muss ich mich nicht beim Arzt oder Apotheker über Risiken und Nebenwirkungen informieren. Ich muss auch keine endlos lange Verpackungsbeilage lesen, um über Inhaltsstoffe oder potentielle Nebenwirkungen bescheid zu wissen. Für das Reisen gibt es keine festen Einnahmezeiten, an die ich mich strikt halten muss. Ich reise, wenn immer dir der Kopf danach steht. Reisen ist die gesündeste Medizin, außer für den Geldbeutel.

#2: Reisen befreit von (Luxus-) Beschwerden

Meine Symptome: Ich habe „First World Problems“! Das ist stets mein Resultat, wenn ich von einer langen Reise zurückkehre. Die Schlange an der Supermarktkasse ist zu lang! Die coolen Superstar Sneaker kosten immer noch über 80 Euro! Ich hab ganz schlecht geschlafen, weil meine Matratze zu weich ist! Über meiner Hose zeichnet sich ein Schwimmring ab! Das sind Beschwerden, die uns hier in unserer Komfortzone Europa alltäglich Kraft rauben. Doch Hand aufs Herz – müsst ihr jetzt nicht auch wenig schmunzeln?

If traveling was free, you'd never see me again.

If traveling was free, you’d never see me again.

Zu sehr verliert man sich im Alltag in seinen Luxusproblemen, eben weil es uns hier in Deutschland doch eigentlich so gut geht. Unser Leben ist meist komplikationsfrei, wir haben fließendes, warmes Wasser, wir haben Strom, wir haben eine schnelle und stabile Internetverbindung, wir haben einen vollen Kühlschrank oder eine Imbissbude um die Ecke. Uns steht die Welt offen. So selbstverständlich das jetzt klingt, für viele Menschen auf der Welt sind unsere Standards absoluter Luxus. Wenn ich von einer Reise zurückkehre, sehe ich mein Leben in Deutschland mit anderen Augen.

#3: Reisen hinterlässt keine Narben

…sondern Kerben, und zwar in meinem Weltenbummler-Herz. Es sind die Menschen, die ein Land ausmachen. Es sind die Begegnungen mit fremden Kulturen und anderen Weltenbummlern, die das Herz erwärmen und den Geist beleben. Auf meinen Reisen treffe ich auf so viele wundervolle Menschen, einzigartige Persönlichkeiten und inspirierende Freigeister, die mein Leben bereichern. Und wenn ich einst grauhaarig und buckelig im Schaukelstuhl sitze, werde ich mich an diese Menschen auf meinen Reisen zurückerinnern.

#4: Reisen geht auch bei Schwangerschaft und Diabetes

Reisen kann jeder, ob jung oder alt, ob dick oder dünn, ob individuell oder All Inclusive. Reisen unterscheidet nicht zwischen Mann oder Frau, Herkunft oder Religion. Die Anwendergruppe der Medizin „Reisen“ ist nicht beschränkt, sie kann jedem verschrieben werden, den das Reisefieber befallen hat.

#5: Reisen ist nicht verschreibungspflichtig

Ich muss mich nicht in ein stickiges, vollbepacktes Wartezimmer setzen und auf die Diagnose des Arztes warten um festzustellen, dass ich Reisefieber habe. Packt mich die Fernsucht schlagartig wie ein grippaler Effekt, dann schlage ich den Laptop auf und buche einen Flug oder eine Unterkunft. Für das Reisen benötige ich kein Rezept, ich kann es mir jeder Zeit selbst verschreiben.

#6: Reisen geht als Einzel- oder Gruppentherapie

Reisen ist die beste Therapie gegen Fernsucht. Und ob man seine Fernsucht in einer Einzeltherapie-Reise oder Gruppentherapie-Reise bekämpft, bleibt jedem selbst überlassen. Manche erreichen solo die besten Therapiefortschritte, andere können sich erst in der Gruppe öffnen.

Mein schönstes Reisefoto 2015 © www.fernsuchtblog.de

Mein schönstes Reisefoto 2015 © www.fernsuchtblog.de

#7: Reisen wirkt befreiend

…zwar nicht gegen verschlossene Atemwege oder Kratzen im Hals, dafür aber für den Kopf. Kaum habe ich meinen Fuß auf fremden Boden gesetzt, bin ich frei von Sorgen und Kummer. Reisen wirkt wie ein Antibiotikum gegen Sorgen, es lässt die Schmerzen verschwinden und löst die bösen kleinen Symptome in Luft aus. Abstand zu den Dingen und Problem daheim hilft mir, alles mit einem ganz anderen, subjektiven Auge zu betrachten. Und schnell stelle ich fest, so schlimm ist es doch gar nicht!

#8: Reisen macht glücklich

Ein feuerroter Sonnenuntergang in Bagan, Meersalz und weißer Sand auf braungebrannter Haut, ein 360° Panoramablick auf dem Gipfel eines Berges, das Beiwohnen fremder und faszinierender Feste und religiösen Zeremonien – das alles sind Dinge, die in meinem Körper Endorphine ausschütten. Und Endorphine machen glücklich! Reisen ist die Schokolade, die nicht dick macht!

Sonnenuntergang über Bagan: Ein absolutes Highlight in Myanmar.

Sonnenuntergang über Bagan: Ein absolutes Highlight in Myanmar.

Bei Risiken und Nebenwirkungen, lesen Sie Backpacker Tipps auf fernsuchtblog.de oder fragen Sie Isolde MaReisen 🙂

Titelbild: © Lee Scott – Unsplash.com
Bilder: © Doreen Schollmeier

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6 Comments

  • Reply Isa 13. Mai 2015 at 18:09

    Hallo Isolde!

    Dein „heiltherapeutischer“ Ansatz gefällt mir sehr gut… von dir lasse ich mir gerne eine Behandlung verschreiben! 😀
    Ich glaube, was so richtig „heilend“ und glücklich macht beim Reisen ist der Schritt raus aus dem Hamsterrad Alltag.
    Je stärker ich in den eintönigen Alltagstrott verfalle, desto unzufriedener werde ich. Unwichtige Kleinigkeiten nerven und vermiesen den Tag.
    Sobald ich aber eine Reise oder einen Kurztrip mache, findet bei mir ein Kulissenwechsel statt. Plötzlich lege ich den unangenehmen gewordenen „Alltagspanzer“ ab und fühle mich wieder frei – sowohl körperlich als auch gedanklich. Ich sehe Dinge aus anderer Perspektive, nehme das Leben wieder leichter: sowohl während der Reise, als auch wieder daheim im alltäglichen Leben.
    Ich stimme deiner Meinung zu: Reisen sollte eindeutige zum verschreibungspflichtigen Allheilmittel werden – Nebenwirkungen exklusive! 😀
    Wünsch dir schöne Feiertage!
    Liebe Grüße, Isa

  • Reply Sebastian 6. Juni 2015 at 15:26

    Hallo Isolde,
    schade, dass ich erst jetzt von deiner Blogparade mitbekommen habe. Für mich haben Reisen etwas befreiendes. Man legt für ein paar Tage sein „Alltagsleben“ ab und taucht in eine neue Welt ein. Ich denke, Reisen sollten auch ohne Verschreibungspflicht als Allheilmittel anerkannt sein, mit allen Risiken und Nebenwirkungen. Hier noch ein passendes Zitat, das ich dazu gefunden habe:
    Reisen ist das beste, ja das einzige Heilmittel gegen Kummer.
    Alfred de Musset
    Sonnige Grüße, Sebastian

  • Reply ClaoWue 8. Januar 2016 at 20:43

    Reisen als Medizin. Hat was 😉

    • Reply IsoldeMaReisen 9. Januar 2016 at 16:14

      Zumindest heilt es viel Kummer und Sorgen. Schmerzt allerdings den Geldbeutel 🙂

  • Reply Marco 6. Februar 2016 at 22:07

    Schöner Beitrag zu der Blogparade. Gerade bei Punkt 3 kann ich dir sehr zustimmen. Die Kerben werden mit jeder Reise mehr…

    • Reply IsoldeMaReisen 7. Februar 2016 at 19:42

      Lieber Marco, vielen Dank für dein nettes Kommentar. Und weiterhin viel Spaß beim Reisen und Kerben sammeln 🙂

      Viele Grüße
      Isolde MaReisen

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