Wandern & Bergsteigen

Zu Fuß über die Alpen

19. August 2015
Kommt mit mir zu Fuß über die Alpen!

Es ist Juli. Das heißeste Wochenende des Jahres bringt ganz Deutschland zum Schwitzen. Während alle anderen genüsslich ein Eis schlecken oder sich die Sonne am See auf den Bauch scheinen lassen, schnallen wir uns 10 Kilogramm schwere Rucksäcke auf und schnüren unsere Bergschuhe fest. Wir sind Oberstdorf, dem Ausgangspunkt für unsere Alpenüberquerung. Das Projekt „Zu Fuß über die Alpen“ beginnt!

Kommt mit mir zu Fuß über die Alpen!

Schon eine Weile hatte sich die Idee, zu Fuß über die Alpen zu wandern, tief in unseren Köpfen verankert. Im Juli 2015 war es dann endlich soweit: Der Startschuss für unsere erste Alpenüberquerung war gefallen. Unsere Route führte uns entlang des Fernwanderweges E5 in sieben Tagen vom deutschen Oberstdorf  bis ins italienische Meran quer über die Alpen. Wir durchschritten eine wundervolle, imposante und abgeschiedene Bergwelt, vorbei an idyllischen Tälern, saftigen Almwiesen, Gletschern und schneebedeckten Gipfeln.

In meinem Artikel „Alpenüberquerung E5: Vorbereitung und Insidertipps“ hatten ich euch bereits von der Vorbereitung, den Anforderungen und unser Route über die Alpen berichtet. Jetzt soll es aber endlich los gehen! Im Folgenden findet ihr eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Etappen unserer Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran inklusive Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten und Preise. Viel Spaß beim Nachwandern!

Etappe 1: Oberstdorf – Kemptner Hütte
▸ Etappe 2: Kemptner Hütte – Württemberger Haus
▸ Etappe 3: Vom Württemberger Haus nach Zams
▸ Etappe 4: Zams – Braunschweiger Hütte
▸ Etappe 5: Braunschweiger Hütte – Martin-Busch-Hütte
▸ Etappe 6: Martin-Busch-Hütte – Meraner Höhenweg
▸ Etappe 7: Über den Meraner Höhenweg nach Meran
▸ Tipps und Wanderführer
▸ Benötigte Ausrüstung

Zu Fuß über die Alpen

Grundlage unserer Alpenüberquerung war der Fernwanderweg E5, welcher quer durch Europa von Frankreich bis an die italienische Adria führt. Ein Teilstück des Fernwanderweges E5 verläuft dabei innerhalb von sieben Tag durch das Allgäu, das Lechtal, die Ötztaler Alpen und das Etschtal quer über die Alpen. Hier noch eine Mal die Routendetails unserer Alpenüberquerung im Überblick.

Länge: 150 km (zu Fuß)
Gehzeit: 50 h / 7 Tage
Höhenmeter: ↑6.500 m, ↓8.500 m
Höchster Punkt: 3.050 m
Ausgangspunkt: Nebelhornbahn in Oberstdorf
Ziel: Zentrum von Meran

Höhenprofil Alpenüberquerung

Etappe 1: Oberstdorf – Kemptner Hütte

Die erste Etappe unserer Alpenüberquerung führte uns vom idyllischen Oberstdorf über Land- und Waldwege in Richtung Allgäuer Hauptkamm zum ersten Übernachtungsplatz, der Kemptner Hütte (1.846 m). Dabei durchliefen wir den Sperrbachtobel, eine wilde Schlucht, in der sich auch im Sommer noch Eisschollen und Schnee halten. Die Kemptner Hütte ist in ein wunderschönes Bergpanorama gebettet und wird von großen Almwiesen mit bunten Wildblumen und Murmeltieren umgeben, welche man am besten von der Terrasse der Hütte oder bei einer kurzen abendlichen Wanderung beobachten kann.

Routendetails

Strecke: 15 km
Gehzeit: 4,5 h
Höhenmeter: ↑1.050 m

Routenbeschreibung Oberstdorf – Kemptner Hütte

Wir beginnen unsere Alpenüberquerung an der Talstation der Nebelhornbahn in Oberstdorf. Von hier aus laufen wir über die kleine Brücke neben der Talstation und folgen der Beschilderung nach rechts Richtung „Trettachtal-Spielmansau“. Wir laufen entlang einer Ahornallee, vorbei an einer großen Wiese, auf der man bei schönem Wetter unendliche viele Paraglider beim Landen beobachten kann. Der Flussweg führt eine ganze Weile in leichten Auf‘s und Ab‘s entlang der Trettach, vorbei am Café Jägerstand und Hotel Gruben. Wer Lust und Zeit hat, kann an der nächsten Abzweigung einen Abstecher zum Christlesee machen. Der türkisblaue Bergsee ist glasklar und bietet einen optimalen Platz für eine kurze Rast oder ein Bad im eiskalten Wasser.

Anschließend folgen wir wieder der Beschilderung zum Berggasthof Spielmannsau (987 m), welchen wir nach ca. 2 Stunden Wanderung erreichen. Hier starten auch die meisten Bergschulen ihre Wanderungen und Alpenüberquerungen. Von der Spielmannsau kann man einen wundervollen Blick auf die Trettach und die umliegende Bergwelt genießen.

Nach dem Berggasthof Spielmannsau folgen wir einem schmalen Weg mit der Beschilderung zur „Kemptner Hütte“, vorbei an deren Materialseilbahn. Der Weg führt zunächst über einen Wurzelpfad durch den Wald links oberhalb der Trettach. Bald überqueren wir den Fluss Sperrbach über eine kleine wackelige Brücke. Es folgt ein ca. 30 Minütiger knackiger Anstieg über einen schmalen Pfad bis zu einem Aussichtspunkt. Kurz hinter dem Aussichtspunkt steigen wir zum Flussbett hinab und überqueren selbiges über eine kleine Brücke. Dabei eröffnet sich uns ein wunderschöner Blick auf den Sperrbachtobel, welchen wir im Folgenden hinauf wandern. Der Sperrbachtobel gilt als eine der wildesten Lawinenschluchten der Allgäuer Alpen und bis in den Sommer liegen hier noch eisige Überreste des Winters. Der Weg entlang des Sperrbachtobels ist sehr schmal, aber an heiklen Stellen mit einem Drahtseil versehen. Hin und wieder laufen wir an kleinen Wasserfällen, Schneefeldern oder Eisschollen vorbei oder müssen kleine Bäche überqueren. Am Ende der Schlucht nach einer letzten Rechtskurve erblicken wir oben bereits unser erstes Etappenziel, die Kemptner Hütte (1.844 m). Die letzten Meter zur Hütte führen über Kehren kräftezehrend nach oben, doch die wunderschönen von Blumen übersäten Almwiesen, das fantastische 360 Grad Bergpanorama und die niedlichen Almkühe, die hier grasen, entschädigen für alle Mühen und Schweiß.

Übernachtung in der Kemptner Hütte

Die Kemptner Hütte bietet Platz für 290 Wanderer, vorrangig in Matratzenlagern für bis zu 36 Personen. Dementsprechend lebhaft geht es auch in der Hütte zu und Orpax sind Pflicht, wenn man wenigstens etwas Schlaf erhaschen möchte. Die Terrasse der Kemptner Hütte bietet einen fantastischen Blick auf die umliegenden Berge. Die Übernachtung kostet 10 € (als DAV Mitglied) im Matrazenlager. Duschen sind vorhanden und kosten 2,50€ für 4 Minuten. Die Auswahl an Speisen ist relativ umfangreich und die Preise variieren zwischen 8,00€ und 14,00€. Das Frühstück kostet 3,50€ – 4,50€ zuzüglich Kaffee für 1,50€.


Etappe 2: Kemptner Hütte – Württemberger Haus

Etappe 2 unserer Alpenüberquerung war die wohl längste und anstrengendste Wanderung. Sie führte uns über das Mädelejoch (1.974 m) von Deutschland nach Österreich, bevor wir eine wunderschöne aber auch kräftezehrende Talwanderung in Lechtal unternahmen, vorbei an tosenden Wasserfällen, idyllischen Almen und der längsten Hängebrücke Österreichs. Über eine tiefe, schmale Schlucht und den kniffeligen Hermine Steig ging es nach Madau. Hier wichen wir vom klassischen E5 Wanderweg ab, der standardmäßig zur Memminger Hütte führt. Stattdessen durchschritten wir ein wunderschönes, saftig grünes Tal voller Wildblumen und Wasserfälle und erkletterten das Leiterjöchl. Anschließend stiegen wir über Schneefelder hinab bis zum einsamen Württemberger Haus. Wer bisher noch keine Kletter- oder Klettersteigerfahrung hat, nicht schwindelfrei ist oder an seiner Kondition zweifelt, dem empfehlen wir jedoch der klassischen E5 Route zur Memminger Hütte zu folgen, da dieser Weg deutlich einfacher und mit 9 Stunden Wanderung auf essentiell kürzer ist.

Routendetails

Strecke: 30 km
Gehzeit: 12 h
Höhenmeter: ↑1.600 m, ↓1.200 m

Routenbeschreibung Kemptner Hütte – Württemberger Haus

Die zweite Etappe unserer Alpenüberquerung ist auch unsere längste, dementsprechend früh zeitig beginnen wir unsere Wanderung noch im Morgengrauen. Von der Kemptner Hütte wandern wir zum gegenüberliegenden Mädelejoch (1.974m), umringt von den wundervollen und imposanten Bergen Kratzer (2.427m) und Muttlerkopf. (2.366 m). Das Grenzschild auf dem Mädelejoch weist uns darauf hin, dass wir nun Deutschland verlassen und unsere Wanderung fortan durch Österreich fortführen.

Nach dem Grenzübergang beginnt ein langer Abstieg ins Tal über einen felsigen Pfad durch wunderschöne Latschenwälder und über Wiesen, vorbei an der Roßgrumpenalm (1.3290 m) und einem imposanten Wasserfall. Dort setzen wir unsere Wanderung durch das idyllische Höhenbachtal fort bis zum Café Uta. Hier teilt sich der Weg auf. Der linke Pfad führt einen Hang hinauf zur Überquerung der längsten Seilhängebrücke Österreichs. Der rechte Pfad verläuft entlang des Flusses zum tosenden Simms-Wasserfall und unterhalb der Seilbrücke entlang. Wir entscheiden uns für den zweiten Pfad, um beide Highlights der Etappe zu sehen. Nach einem kräftezehrenden ca. 3 stündigen Abstieg erreichen wir nach dem Simms-Wasserfall und der Seilhängebrücke mit dem Ort Holzgau das Lechtal.

Der beste Wanderführer für die Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran ist der >>Rother Wanderführer für den Fernwanderweg E5<<.

empfohlen von Doreen Semmler – www.fernsuchtblog.de

Nun gilt es das 11 Kilometer lange Lechtal über die Ortschaften Holzgau und Stockach entlang der Lech bis ins Madautal zu durchqueren. Da die Strecke relativ lang ist, bevorzugen es viele Wanderer, die Strecke durch das Lechtal mit dem Taxi zurückzulegen und ihre Wanderung erst in Madau fortzuführen. Entsprechende Großraumtaxis warten bereits am Ortseingangsschild von Holzgau auf E5 Wanderer. Wir hingegen entschlossen uns auch das Lechtal zu Fuß zu durchqueren und auf motorisierte Unterstützung zu verzichten. Die Wanderung durch das Lechtal dauerte ca. 3 Stunden zusätzlich. Die Beschilderung im Tal ist jedoch relativ schlecht, so dass man sich ein wenig zum Madautal durchfragen muss. Wer sein Proviant oder Medikamente aufstocken muss, der kann von Holzgau einen 30-minütigen Umweg in Kauf nehmen und über die Örtchen Bach laufen, in welchem es einen Supermarkt gibt.

Von der Hauptstraße im Lechtal biegen wir auf den Fahrweg mit der Beschilderung „Madau, Bergheim Hermine“ ab. Die Strecke durch das Madautal bis zum Bergheim ist ein gemächlich ansteigender Waldweg. Wer es anspruchsvoller mag und einen landschaftlich reizvolleren Weg laufen möchte, der kann einen Umweg über den Höhenweg Hermine gehen. Dazu biegt man den Waldweg nach Madau nach ca. 20 Minuten links auf einen schmalen Forstweg ab. Dieser führte uns zunächst über die Mateiler Brücke, von der man einen fabelhaften Blick in die tosende Klamm hat. Anschließend führt der Höhenweg Hermine über einen schmalen und teilweise abschüssigen Pfad entlang der Bergwand führt. Der Weg bietet sehr schöne Ausblicke auf die tiefe Schlucht, den Alperschonbach und die umliegende Bergwelt. Hier und da sollte man verstärkt auf ausgesetzte Bereiche des Weges achten. Alle kniffligen Stellen sind jedoch mit entsprechenden Drahtseilsicherungen versehen. Der Höhenweg endet nach ca. 1 Stunde wieder auf dem E5 Hauptpfad bis zum Berggasthaus Hermine. Hier kann man dem klassischen E5 Fernwanderweg weiter folgen und erreicht die Memminger Hütte innerhalb von zwei Stunden

Alternativ gibt es eine sehr schöne, jedoch deutlich längere und anspruchsvollere Route über grüne Täler und schroffe Felswände zur abgeschiedenen Württemberger Haus. Diese Route ist meiner Meinung nach deutlich reizvoller, sollte allerdings nur begangen werden, wenn man noch ausreichend Kondition für steile Anstiege hat, Schwindelfrei und Trittsicher ist und erste Erfahrungen mit Klettern gemacht hat, da in der letzten Passage das Leichterjöchl mit Händen und Füßen erklommen werden muss

Unsere Alternative Route (Rote Markierung) führte uns zunächst im gemächlichen Aufs und Abs durch Wälder und ein wunderschönes Tal entlang des Röttalbachs. Auf den Wiesen blühen wilde Blumen und aus den umliegenden Bergen prasseln zahlreiche Wasserfälle hinab. Wir durchquerten Flussbetten und schwitzen wegen dem ein oder anderen knackigen Anstieg. Da lediglich ein Pfad in Richtung Württemberger Haus führt, kann man sich auch nicht verlaufen. Nach ca. 1,5 Stunden geht die Route neben zwei Wasserfällen steil bergauf, überquert im stetigen Auf grüne Wiesen, kieselige Pisten (Achtung Rutschgefahr) und gerölligen Felswände. Hier haben wir die Vegetationsgrenze bereits hinter uns gelassen, denn hier oben wachsen keine Bäume mehr. Große Steine, Kiesel und Moos bestimmen die Landschaft. An dem kleinen, türkisblauen Schiefersee, welcher je nach Jahreszeit noch zugefroren ist, läuft man abschließend direkt auf eine hohe Felswand zu. Es scheint, als hört der Weg hier auf, denn eine Überwindung der sich auftürmenden Berge scheint auf den ersten Blick unmöglich.

Doch wer genau hinschaut und dem Weg mit den roten Markierungen folgt, gelangt direkt zu einer Felswand, in welcher Drahtseile und Eisentritte befestigt wurden, die einen Aufstieg ermöglichen. Die ca. 30 minütige Kletterei und Kraxelei zwischen den Felswänden über das Leiterjöchl (2.526 m) ist kräftezehrend und sollte nur von Wanderern unternommen werden, die Schwindelfrei sind und erste Erfahrungen im Klettern oder Bouldern haben. Der Weg erinnert an einen Klettersteig. Wer ein entsprechendes Set mit sich führt, kann sich hier und da auch einklinken, um sich bei schwierigen Passagen zu sichern.

Oben auf dem Leiterjöchl (2.526 m) angekommen bietet sich ein fantastischer Blick auf die umliegenden, verlassen wirkenden Berge. Dicke Schneefelder liegen zwischen den schroffen Felsen. Diese geht es nun zu überwinden. Vom Leichterjöchl steigt ihr den Bergkessel hinab über Schnee und Geröll und folgt ca. 1 Stunde lang den roten Markierungen bis zum Württemberger Haus (2.200 m), eurem Übernachtungsplatz für Etappe 2.

Übernachtung im Württemberger Haus

Sehr einfach, und wahrscheinlich genau deswegen so wunderbar gemütlich, ist das Württemberger Haus (2.200 m) ein wundervoller Übernachtungsplatz im Rahmen einer Alpenüberquerung. Dusche sucht man hier vergeblich. Waschen kann man sich im eiskalten Wasser des Flusses oder am Waschbecken. Da das Württemberger Haus über keine Materialseilbahn verfügt und auch keine Straßenanbindung existiert, wird selbige lediglich zwei Mal im Jahr mit Lebensmitteln durch einen Helikopter beliefert. Dementsprechend begrenzt ist das täglich Speiseangebot und die Preise für Essen und Getränke sind sicherlich etwas höher, als in anderen Hütten. Das Württemberger Haus bietet in Zimmerlagern und Matratzenlager sowie Notlagern Platz für maximal 67 Personen. Die Übernachtung kostet 9 € (als DAV Mitglied) bzw. 19 € (für Nichtmitglieder) im Matrazenlager. Von der Terrasse der Hütte hat man einen wundervollen Panoramablick auf die umliegenden Berge, die sich für den Klettersport eignen. Mit etwas Glück entdeckt man hier auch Gamsböcke.


Etappe 3: Vom Württemberger Haus nach Zams

Die Etappe 3 unserer Alpenüberquerung führte uns vom Württemberger Haus (2.200 m) durch das Lochbachtal und das Zammer Loch bis ins Tal nach Zams (80 m) – und somit zurück in die Zivilisation. In der Nacht hatte es geregnet und die Berge rund um das Württemberger Haus waren in Wolken verhangen, als wir unser Frühstück unter freien Himmel einnahmen. Während der vorrangig bergab verlaufenden Wanderung eröffneten sich uns wunderbare Ausblicke auf das Inntal mit dem markanten graublauen Inn und die sich dahinter auftürmenden Venetbergen – zum Glück bei fantastischem Sommerswetter. Die Talwanderung nach Zams war zwar eine der kürzesten Etappen unserer Alpenüberquerung, aber auch sicherlich eine der zermürbendsten, denn Blasen, Knieschmerzen und jede Menge Schweiß waren inklusive!

Routendetails

Strecke: 12 km
Gehzeit: 4 h
Höhenmeter: ↓1.500 m

Routenbeschreibung Württemberger Haus – Zams

Vom Württemberger Haus folgen wir dem Weg Nr. 631 mit der Beschilderung „Zams“ über eine saftig grüne Hochebene, vorbei an einer farbenfrohes Blütenpracht, einigen Wasserfällen und Kuhherden. Der Weg ist zwar etwas steinig und führt in nicht enden wollenden Serpentinen bergab. Neben uns sprudelt der Lochbach durch das wunderschöne Tal, welchen wir hin und wieder über rutschige Baumstammbrücken überqueren. An der Unterlochalm (1.580 m) treffen wir wieder auf den klassischen E5 Fernwanderweg. Die Alm ist in den Sommermonaten bewirtschaftet und bietet die Möglichkeit einer Einkehr und dem Nachfüllen von Wasser. Sie liegt in einem idyllischen Lärchenwald und vor der Haustür grasen zahlreiche Pferde, Kühe und Hochlandrinder.

Nach einem kurzen Anstieg erwartet uns nun der berüchtigtste Abschnitt der heutigen Etappe: Das Zammer Loch, das so manchen Wanderer zu schaffen macht. Vor allem im Hochsommer heizt sich das Zammer Loch so richtig auf und macht die lange Talwanderung zu einer Tortur. Der steinige Weg fordert sein Tribut, denn hier holten wir uns Blasen und die Fußsohle brannte trotz unserer festen Sohle mächtig. Doch die tollen Ausblicke unterwegs entschädigen.

Im Zammer Loch führt der Fernwanderweg über einige ausgesetzte Stellen an einer tiefen Schlucht entlang und bietet im letzten Viertel einen wundervollen Ausblick auf Landeck, Zams und das markante Inntal mit den imposanten Venetbergen im Hintergrund. Auch wenn das Ziel nun schon nah scheint liegt noch ein weiter Weg vor uns, denn der Abstieg zurück in die Zivilisation zieht sich gewaltig in gemächlich absteigenden Serpentinen. Eine Möglichkeit für eine Verschnaufpause von der zermürbenden Talwanderung bietet die Märchenwiese, eine Lichtung ca. 990 Meter über unserem Etappenziel Zams. Nach ca. 45 Minuten erreichen wir am Ende des Wanderweges einen großen Parkplatz, an dem sich auch eine Übersichtstafel mit allen verfügbaren Unterkünften in Zams befindet.

Wer frühzeitig das Tal erreicht, kann den restlichen Tag nutzen, um in Zams Proviant und Co. nachzukaufen, ein kühles Bad zu nehmen oder sich bei Weißbier und Pizza zu stärken. Empfehlenswert ist das Restaurant Theresienkeller gegenüber der Touristeninformation (kostenloses Internet) im Stadtzentrum. Hier werden Wagenrad-große und verdammt leckere Pizzen zu absolut moderaten Preisen gereicht. Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in unmittelbarer Nähe der Venetbergbahn oder im Einkaufszentrum am Ortsausgang.

Tipp: Wer vor 18:00 Uhr im Tal ist sollte der Talstation der Venetbergbahn einen Besuch abstatten und sein Ticket für die morgige Fahrt mit der Gondelbahn bereits vorab kaufen, um lange Warteschlangen und Verzögerungen zu vermeiden. Wenn ihr in einem Gästehaus oder Hotel in Zams übernachtet, erhaltet ihr mit der Gästekarte Rabatt auf euer Ticket.

Übernachtung in Zams

Es sollte wirklich kein Problem sein eine schöne Unterkunft in Zams zu finden, denn es gibt zahlreiche Hotels, Pensionen und Gästezimmer in jedweder Kategorie und Preisklasse. Das Informationsschild am Wanderparkplatz sowie die Touristeninformation neben der Kirche im Stadtzentrum von Zams helfen bei der Suche. Dennoch möchte ich die von uns gewählte Haus Gigele lobend erwähnen. Mit offenen Armen und einem kalten Holunderwasser wurden wir überaus freundlich von Familie Gigele in ihrem Garten empfangen. Die Zimmer in ihrem Gästehaus sind sehr schön und ein wahrer Luxus nach den Strapazen der letzten 3 Tage. Am Morgen gab es ein stärkendes Frühstück und ein paar aufmunternde, Kraft fördernde Worte im Garten des Ehepaares, bevor wir uns auf die nächste Etappe unserer Alpenüberquerung begaben. Ich möchte mich an dieser Stelle bei Familie Gigele für die schöne Zeit bedanken. Ihr erreicht Sie hier.


Etappe 4: Zams – Braunschweiger Hütte

Am vierten Tag unserer Alpenüberquerung erwartet uns eine sehr lange und kräftezehrende Etappe. Über einen Panoramaweg erklimmen wir am frühen Morgen mehrere Gipfel mit fantastischem Blick auf die umliegende Bergwelt. Anschließend geben wir uns über grüne Almwiesen und idyllische Wälder hinab ins Pitztals. Der Höhenpunkt der vierten Etappe ist aber ohne Zweifel der konditionell herausfordernde, teilweise sehr anspruchsvolle Aufstieg zu unserem heutigen Ziel, der gemütlichen Braunschweiger Hütte. Sie ist der höchste Übernachtungsplatz auf unserer Wanderung und das Tor in eine beeindruckende Gletscherwelt.

Routendetails

Strecke: 25 km
Gehzeit: 8,0 h
Höhenmeter: ↑ 1.380 m, ↓ 1.580 m

Routenbeschreibung Zams – Braunschweiger Hütte

Nach einer äußerste erholsamen Nacht bei Familie Gigele in Zams und einem umfangreichen Bergsteigerfrühstück in deren Garten, begeben wir uns um 07:30 Uhr zu Fuß durch das verschlafene Örtchen Zams bis zur Talstation der Venetbahn. Um 08:00 Uhr morgen geht die erste Bahn hinauf zum Krahberg (2.208 m) und Dank zeitigem Erscheinen und dem Kauf der Tickets am Vorabend sichern wir uns einen Platz in der ersten Gondel.

Von der Bergstation der Venetbahn genießen wir zunächst den wunderschönen Ausblick auf Zams und das Zamser Loch, durch welches wir uns am Vortag gekämpft haben. Wir folgen dem Panoramaweg hinauf zum ersten Gipfel des Tages, dem Venetberg (2.512 m). Die ersten Meter verlaufen sehr flach durch eine Mulde. Der darauf folgende Aufstieg zum Venetberg ist mit einer Stunde Laufzeit kurz, aber knackig und steil. Der Weg führt kontinuierlich bergauf, rechts und links geht es relativ steil runter. Die Szenerie wirkt vor allem in den frühen Morgenstunden malerisch. Auf dem Venetberg angekommen werden wir von Schafen und Ziegen begrüßt. Auf dem Gipfel des Venet machen wir eine erste Rast, tragen uns ins Gipfelbuch ein und genießen den einmaligen 360° Panoramablick auf die umliegende Bergwelt. Von hier aus haben wir freien Blick auf die Ötztaler Alpen, das Pitztal und das Kaunertal sowie auf die markante Wildspitze (3.768 m).

Vom Venetberg folgen wir nun den schmalen Grad in leichtem Auf und Ab bis zum nächsten Gipfel, dem Wannejöchl (2.497m). Bei der Gratwanderung sollte man über Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verfügen, andernfalls ist eine Umgehung des Wannejöchl mit direktem Abstieg ins Tal ratsam. Vom Wannejöchl erhaschen wir auch einen ersten Blick auf unser heutiges Zwischenziel, der Ortschaft Wenns im Pitztal.

Über das Wannejöchl gelangen wir anschließend erneut dem schmalen Grad bis zum dritten und letzten Gipfel der Venetberge, dem Kreuzjoch (2.464 m). Da die meisten E5-Wanderer den Kreuzjoch aus Zeitgründen auslassen, konnten wir an dessen Gipfelkreuz wundervolle Ruhe inmitten der Bergwelt genießen.

Hinweis: Wer von den letzten Wandertagen geschafft ist und sich die drei Gipfel entlang des Panoramawegs nicht zutraut, der kann alternativ auch einen weniger anstrengenden und rund eine Stunde kürzeren Weg unterhalb der Gipfel wandern. Diese Alternative ist auch bei schlechten Wetterbedingungen eine sinnvolle Alternative. Beide Wanderwege laufen später an der Larcher Alm wieder zusammen.

Vom Gipfelkreuz des Kreuzjoch beenden wir unsere zweistündige Gipfeltour und laufen hinab in Pitztal. Dazu folgen wir der Beschilderung „Piller, Wenns, E5“ über einsame Almwiesen bis zur Lacher Alm (1.814 m), wobei wir das ein oder andere Schneefeld überqueren. An der Larcher Alm treten wir kurzzeitig auf einen breiten Fahrweg über, biegen aber bereits 1 km später rechts in den Wald auf den alten Almweg ab in Richtung Wenns. Dieser führt später wieder auf einen Fahrweg über Almwiesen und Bauernhöfe bis zum Ortseingang nach Wenns, welchen wir nach 1,5 Stunden erreichen. Hier warten bereits Minibusse auf Fernwanderer, um diese binnen 45 Minuten quer durch das Pitztal bis nach Mittelberg zu transportieren. Alternativ kann man im Ortszentrum am Pitztaler Hof auch den Postbus nehmen, welcher stündlich nach Mittelberg verkehrt. Das Durchschreiten des Pitztals ist ebenso per Fuß binnen 3 Tagen möglich, wenn aber auch landschaftlich weniger reizvoll.

Am frühen Nachmittag erreichen wir die Bushaltestelle Mittelberg (1.736 m) und somit das südliche Ende des Pitztals, von wo aus wir unsere Wanderung in eine einzigartige Gletscherwelt fortsetzen. Wir folgen zunächst dem Fahrweg ca. 30 Minuten lang bis zur Gletscherstube (1891 m). Hier gabelt sich der Weg und bietet E5 Wanderern zwei Optionen für den Aufstieg zur Braunschweiger Hütte: Entweder über den „Wasserfallweg“ oder über den landschaftlich reizvolleren, wenn auch deutlich schwerer begehbarem „Jägersteig“. Folgt man dem Weg geradeaus, gelangt man auf den „Wasserfallweg“. Er schlängelt sich in Serpentinen die Felswand am Wasserfall entlang und hinauf bis zur Braunschweiger Hütte. Weniger trittsichere oder konditionell angeschlagene Wanderer sollten diese Option bevorzugen.

Wir laufen an den der Weggabelung der Gletscherstube jedoch nach links in Richtung Jägersteig. Von Anfang an führt der Jägersteig sehr steil hinauf und fordert uns einiges an Kondition und Puste ab. Hohe Steinstufen belasten die Gelenke und der permanente Blick ins tiefe Tal ist nichts für Wanderer, die schnell unter Schwindelgefühl leiden. Belohnt werden wir durch fantastische Blicke auf den Wasserfall und den Riffelsee.

Der Weg hinauf zur Braunschweiger Hütte ist immer wieder stark ausgesetzt und durch Drahtseile, Stahltritte und Ketten gesichert. Um den Jägersteig zu bezwingen kommen unsere Hände zum Einsatz. Nach ca. 1,5 Stunden erblicken wir nach eine Linkskurve die Braunschweiger Hütte über uns. Vor uns breiten sich die eisblauen Gletscher Mittelbergferner und Taschachferner aus – bei dem Anblick stockt uns kurz der atmen. Die letzten 30 Minuten bis zu unserem Etappenziel führen uns über große Gesteinsbrocken bis zur Terrasse der Braunschweiger Hütte, unserem mit 2.758m höchstgelegene Übernachtungsplatz während der Alpenüberquerung.

Schon bei unserer Ankunft an der Braunschweiger Hütte ziehen erste, bedrohliche Wolken auf. Für die Nacht ist Gewitter gemeldet und wir schmieden erste Ausweichpläne, falls uns das Wetter am Folgetag einen Strich durch die Rechnung macht.

Übernachtung in der Braunschweiger Hütte

Sehr modern präsentiert sich die Braunschweiger Hütte, und zwar nicht nur Dank Hüttenhund und Hauseigener Katze. Das große Gebäude bietet 183 Wanderern ein Nachtlager in kleineren, verwinkelten Zimmern. Atemberaubend ist die Terrasse der Braunschweiger Hütte, von der man direkt auf den eisig blauen Gletscher und die sich auftürmende Berge blickt. Sie scheinen zum Anfassen nah und strahlen viel Kälte ab. Setzt euch nach der Tagesetappe gemütlich auf eine der Bierbänke, genießt das Panorama der Gletscherwelt bei einem alkoholfreien Bier (4,40 €) oder Skiwasser (3,30 €) und schwatzt mit anderen Wanderern und Bergsteigern.

Die Braunschweiger Hütte ist im Vergleich zu vielen anderen Hütten sehr komfortabel. Es gibt warme Duschen, 2 Minuten kosten 1,00 €. Das Speisenangebot ist trotz der abgeschotteten Lage vielfältig und die Preise variieren zwischen 10,00 € und 14,00 €. Das Frühstück wird in Form eines Buffets für 9,90 € gereicht. Zudem gibt es kostenloses WLAN, welches wir allerdings nicht beansprucht haben.

Atemberaubendes Panorama beim Aufstieg zur Braunschweiger Hütte.
Atemberaubendes Panorama beim Aufstieg zur Braunschweiger Hütte.

Etappe 5: Braunschweiger Hütte – Martin-Busch-Hütte

Mit dem Verlassen der Braunschweiger Hütte an Tag 5 unserer Alpenüberquerung verlassen wir auch den klassischen Fernwanderweg E5. Unser heutiges Etappenziel ist die aussichtsreiche Martin-Busch-Hütte im Ötztal. Über das herausfordernde Pitztaler Jöchl und unendliche Schneefelder verlassen wir die eisblaue Gletscherwelt und durchqueren das Wintersport-Mekka Sölden im Herzen Tirols. Über den Venter Panoramaweg steigen wir hinab ins Tal nach Vent und zurück in die Zivilisation hinab, bevor wir uns in das Grenzgebiet zwischen Österreich und Italien begeben. Hier lebte einst der berühmte Mann aus dem Eis, der Ötzi.

Routendetails

Strecke: 22 km
Gehzeit: 7,0 h
Höhenmeter: ↑ 960 m, ↓ 1.330 m

Routenbeschreibung Braunschweiger Hütte – Martin-Busch-Hütte

Am Morgen ist der Himmel wolkenverhangen, die Wanderwege sind nass und mit Raureif bedeckt, die Stimmung auf der Hütte angespannt. In der Nacht hat es gewittert und die Matratzenlager wurden immer wieder von hellen Blitzen erleuchtet. Das Wetter scheint unbeständig und das Hüttenpersonal berichtet von weiteren Regenfällen um die Mittagsstunden. Wir beeilen uns mit dem Frühstück und beginnen bereits um 06:50 Uhr mit der Wanderung, bestens verpackt in warme, witterungsfeste Kleidung. Da der erste Teil unserer heutigen Etappe mit einer kniffeligen Schlüsselstelle, der Überschreitung des Pitztaler Jöchls (2.996 m), beginnt, schließen wir uns einer geführten Bergtour inklusive Bergführer an, die uns freundlich willkommen heißen.

In 30 Minuten erreichen wir unter aufsteigenden Nebelschwaden das Pitztaler Jöchl, von wo wir einen letzten Blick auf die Braunschweiger Hütte und die Gletscherwelt des gestrigen Tages erhaschen. Wir folgen anschließend dem schmaler Schottergrad und überwinden einige Kraxelstellen, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangen. Schwierige Schlüsselstellen sind mit Seilen und Stahltritten versehen. Wir sind hoch konzentriert, ein falscher Schritt könnte hier schwerwiegende Folgen haben.

Anschließend steigen wir über riesige Schneefelder hinab bis zum Gletscherstation Sölden und dem Restaurant Rettenbachgletscher, welches Skifahrern aus der Wintersaison bekannt sein dürfte. Hier gilt es Europas höchsten Autobahntunnel, den Rosi-Mittermeier-Tunnel, bis zum Parkplatz am Tiefenbachferner zu durchqueren. Da der Tunnel offiziell aus Sicherheitsgründen nicht zu Fuß durchschritten werden darf (wer würde auch schon gern einen Autobahntunnel zu Fuß durchqueren), teilen wir uns mit ein paar anderen Wanderern einen Minibus (2,90 €) und erreichen nach 10 Minuten Fahrt den Tiefenbachferner. Hier trennen wir uns von der Wandergruppe (an dieser Stelle vielen Dank für die Unterstützung) und begeben uns auf den Venter Panoramaweg.

Für jedes Wetter perfekt ausgestattet? Mit meiner kostenlosen Packliste für eine Alpenüberquerung bist du perfekt vorbereitet!

empfohlen von Doreen Semmler – www.fernsuchtblog.de

Da uns die Zeit im Nacken sitzt aufgrund der angekündigten Regenfälle legen wir auf dem Panoramaweg nach Vent einen Zahn zu. Der Weg führt gemächlich, aber kontinuierlich hinab, vorbei am Weißkarsee entlang einer Schlucht. Immer wieder versperren uns Ziegen und Schafe den Weg. Der Venter Panoramaweg ist für seine atemberaubenden Weitblicke bekannt, doch der zunehmende Nebel erschwert die Wanderung und gewährt nur wenige Einblicke. Nach 3 Stunden Wanderung, vorbei an Wasserfällen, schroffen Felswänden und saftig grünen Wiesen erreichen wir breiten Fahrweg, der direkt ins Zentrum von Vent führt. Wer sich über das Wetter informieren oder sein Proviant aufstocken will, der findet in Vent dazu Gelegenheit.

Auch wir nutzen die Chance in Vent, uns nach dem Wetter zu erkunden, jedoch sind die Prognosen ungenau. Wir wagen unser Glück und setzen unsere Wanderung zur Martin-Busch-Hütte trotz potentieller Schauer am Nachmittag fort, immerhin gibt es unterwegs auf der Strecke zwei Schutzhütten, die wir notfalls aufsuchen können. Wir folgen in Vent der Teerstraße über die Brücke und halten uns am großen Hotel Vent rechts, die Martin-Busch-Hütte (2.501 m) ist bereits ausgeschildert. Wir laufen unterhalb der Schleppliftanlage des Ochsenkopf durch und folgen dem Forstweg Nr. 923, der bald in einen Wanderweg übergeht und bis zu unserem Übernachtungsplatz führt. Der Weg führt kontinuierlich, aber gemächlich bergauf entlang eines Tals mit Blick auf die Kreuzspitze (3.455 m). Der Weg zieht sich, auf eine Kehre folgt die nächste, bis wir nach ca. 1,5 Stunden die Hütte pünktlich zum Beginn des Regenschauers erreichen.

Übernachtung in der Martin-Busch-Hütte

Ein bisschen ungemütlich wirkt die Martin-Busch-Hütte bei unserer Ankunft, was aber auch an den großen Nebelschwaden und dem kurzen Regenschauer liegen kann, der uns bei unserer Ankunft ereilt. Die Martin-Busch-Hütte ist ein zentraler Stützpunkt für Bergsteiger in den östlichen Ötztaler Alpen. 135 Personen finden hier Platz. Das Matrazenlager kostet 20,00 €. Warm Duschen ist auf der Martin-Busch-Hütte mit 3,00 € für Minuten verhältnismäßig teuer. Der urige Gemeinschaftsraum lädt zu gemütlich geselligen Hüttenabenden ein.

Gletscherwelt nach Gewitter: Dunkle Wolken über den Alpen.
Gletscherwelt nach Gewitter: Dunkle Wolken über den Alpen.

Etappe 6: Martin-Busch-Hütte – Meraner Höhenweg

Etappe 6 unserer Alpenüberquerung führt uns vorbei am Fundort des berühmten Gletschermanns „Ötzi“. Der Tag beginnt mit einem kräftezehrenden Aufstieg über tiefe, rutschige Schneefelder zur Similiaun Hütte am Niederjoch, dem höchsten Punkt unserer Alpenüberquerung (3.019 m) mit einem fantastischen Blick auf den türkisblauen Vernagt Stausee und dem schneebedeckten Gipfel der Kreuzspitze (3.455 m). Wer Steigeisen und Ausdauer im Gepäck hat, kann den Gipfel von der Similiaun Hütte in 3 Stunden besteigen. Mit dem steilen Abstieg von der Similaun Hütte über eine schroffe Felswand, verlassen wir auch Österreich und betreten das dritte Land auf unserer Alpenüberquerung, Italien. Über grüne Wiesen voller weidender Schafe und einen idyllischen Bachlauf erreichen wir Vernagt. An dieser Stelle haben wir die Alpen erfolgreich überquert. Viele Wanderer beenden in Vernagt ihre Wanderung und fahren mit dem Bus ins Zentrum von Meran. Alternativ kann man über den landwirtschaftlich sehr reizvollen Meraner Höhenweg binnen 1,5 Tagen zu Fuß nach Meran. Als Belohnung für die zusätzlichen Strapazen werden ehrgeizige Wanderer mit einer Übernachtung hoch über der Stadt mit Blick auf den wunderschönen Rosengarten der Dolomiten entschädigt.

Routendetails

Strecke: 28 km
Gehzeit: 10,5 h
Höhenmeter: ↑ 1.350 m, ↓ 1.800 m

Routenbeschreibung Martin-Busch-Hütte – Meraner Höhenweg

Eine kurze und eisig kalte Nacht mit 5 Terror-Schnarchern (in Hoch auf Oropax!) liegt hinter uns, als wir nach einem schnelle Frühstück die Martin-Busch-Hütte im Morgengrauen verlassen und mit dem Aufstieg auf den Similiaun beginnen. Die Sonne steht tief, aus dem Tal drückt sich dicker Nebel hoch und die Gipfel der umliegenden Berge sind noch in Wolken verhangen – eine malerische Szene.

Zunächst folgen wir dem Wanderweg mit der Beschilderung „Similaun Hütte“ durch eine Talmulde, wechseln jedoch nach 30 Minuten auf den steinigen Höhenweg. Der Aufstieg ist teilweise etwas rutschig und steil, bietet aber unfassbar schöne Ausblicke auf die Martin-Busch-Hütte im Talkessel und den Gletscher. Auf unserem Weg zur Similaun Hütte müssen wir große Schneefelder überqueren und sind dankbar für die uns verbliebenden Wanderstöcke. Wer keine Erfahrung mit Schneewanderungen hat oder sich dabei unwohl fühlt, kann alternativ auch den deutlich weniger anstrengenden Weg durch den Niederjoch zur Similaun Hütte laufen. Beide Wanderwege treffen an der Hütte wieder aufeinander.

Es ist zügig und kalt, als wir die Similaun Hütte nach einem herausfordernden Aufstieg über Schneefelder erreichen. Zum ersten Mal auf unserer Alpenüberquerung trage ich Handschuhe und Bandana. Der Himmel ist mittlerweile komplett abgeräumt und erstrahlt leuchtend blau. Wir genießen den Rundumblick ins Tal und den schimmernden Vernagt Stausee, auf das Ortlermassiv (3.905 m) und die majestätische Kreuzspitze bei einer Brotzeit. Rund um die Similaun Hütte haben Wanderer Steinpyramiden errichten, an ihnen flattern Gebetsflaggen im Wind und erinnern an eine frühere Wanderung durch Nepal.

Mit dem Verlassen der Similaun Hütte verabschieden wir uns auch von Österreich und begeben uns nach Italien. Und nächstes Zwischenziel ist Vernagt (1.711 m), und auch wenn es von hier oben zum Greifen nah aussieht, ist der Abstieg ins Tal gut 2,5 Stunden lang und zermürbend. Wir folgen dem Wanderweg 2, der an der Materialseilbahn der Similaun Hütte nach rechts abbiegt. 30 Minuten lang führt uns der Weg steil an einer Felswand hinab, er ist rutschig und schmal. Trittsicherheit ist hier ein Muss. Anschließend durchqueren wir Schuttfelder, bis unser Weg schließlich auf einen idyllisch angelegten Wanderweg über saftig grüne Wiesen und entlang eines Bachlaufes mündet. Rechts und links von uns grasen unzählige Schafe.

Nach dem Durchqueren eines Lärchenwaldes laufen wir direkt auf unser Ziel zu: Vernagt. Direkt neben der Kapelle am Seeufer befindet sich die Bushaltestelle, an der die Busse nach Meran abfahren. Viele E5 Wanderer beenden an dieser Stelle ihre Alpenüberquerung und begeben sich per Bus nach Meran, denn auch wenn wir die Alpen erfolgreich überwandert haben, ist der Weg ins Stadtzentrum immer noch weit. Genau genommen wird die Wanderung von Vernagt nach Meran über den Meraner Höhenweg in den meisten Wanderführern als 2-Tages Etappe ausgewiesen. Wir haben die Strecke aber auch in knapp 1,5 Tagen geschafft. Wer ausreichend Zeit und noch Kraft hat sollte die Wanderung über den Meraner Höhenweg unbedingt in Betracht ziehen, da er landschaftlich sehr reizvoll ist und durch eine komplett andere Vegetation führt.

Um auf den Meraner Höhenweg zu erreichen, nehmen wir in Vernagt den Bus nach Katharinaberg/Monte San Caterina (1.245 m) in 25 Minuten. Am Kirchplatz angekommen folgen wir der Teerstraße durch das Dorf in Richtung der grünen Wiesenhänge und laufen an der nächsten Kehre links Richtung „Mairalm und Kirchbachspitz“. Der Feldweg mündet bald in einen Schatten spendenden Mischwald – zum Glück, denn auf uns prasselt die Sonne ohne Gnade bei 33°C hinab. Nach einigen leichten Aufs und Abs im Wald gehen wir auf einen Almweg über, der an steilen Hängen entlang durch die Südtiroler Bauernhöfe führt. Man hat das Gefühl, man kann den hiesigen Bauern direkt ins Wohnzimmer gucken. Auf den Almwiesen stehen Kühe, vor den Bauernhöfen große Milchfässer und Berge voll Heu. Die ländliche Idylle und das geschäftige Treiben der Bauern stehen im krassen Kontrast zu unserer Schneefeldwanderung und den imposanten Bergen am Vormittag. Wir folgen dem Meraner Höhenweg nun immer weiter bis nach Giggelberg in gut 4 Stunden. Der Weg ist perfekt ausgeschildert und führt unter Seilbahnen, an Viehweiden und Apfelplantagen vorbei. Immer präsent ist der Blick ins Tal mit seinen idyllischen Städtchen und den sich dahinter auftürmenden kargen Gesteinsformationen der Dolomiten.

Da die ersten Stunden der Wanderung über offene Wiesenhänge führen kämpfen wir gegen die starke Sonneneinstrahlung an, die uns das Laufen erschwert und die Füße zum Qualmen bringt. Später geht der Wanderweg in einen Waldpfad über, wo uns eine weitere Herausforderung erwartet: Die „1.000-Stufen-Schlucht“. Nach einer Alpenüberquerung machen uns die 987 Stufen hinauf und hinab durch die Schlucht zu schaffen. Dennoch ist Konzentration erfordert, denn die Schlucht hat einige ausgesetzte Stellen, die durch Seile und Ketten gesichert sind. Zudem herrscht Steinschlaggefahr, weshalb man sich hier nicht zu lange aufhalten und eine Rast vermeiden sollte. Danach hat uns der Lärchenwald wieder und führt direkt bis zu unserm heutigen Etappenziel: Dem Gasthaus Giggelberg, welches wir nach 10,5 Stunden abwechslungsreicher, aber auch Kräftezehrender Wanderung erreichen.

Übernachtung im Gasthaus Giggelberg

Nach 6 langen Wandertagen von bis zu 12 Stunden, unendlich vielen bestiegenen Gipfeln und der unerbittlich auf uns herunterprassenden Sonne ist die Ankunft im Gasthaus Giggelberg ein absolutes Highlight: Heiß Duschen so lang man will, in einem Zimmer ohne 30 andere Menschen und Schnarchgeräusche schlafen, genüsslichen einen Vernatsch mit Blick auf Meran und die Dolomiten genießen – wir sind im Himmel! Bis in den späten Abend sitzen wir auf unserer Terrasse, unterhalten uns mit anderen Wanderern und genießen den Blick auf das Lichtermeer Merans. Auf meinem Schoß hat es sich die Hauskatze gemütlich gemacht. Sehr zu empfehlen ist übrigens das „Knödeltries“. Die Übernachtung im Gasthaus Giggelberg kostet 33€ pro Person inkl. Frühstück.

Blick von Similiaun auf die Kreuzspitze, Vernagt und das Ortlermassiv.
Blick von Similiaun auf die Kreuzspitze, Vernagt und das Ortlermassiv.
Zu Fuß über die Alpen: Am Vernagt Stausee ist die Alpenüberquerung offiziell geschafft.
Zu Fuß über die Alpen: Am Vernagt Stausee ist die Alpenüberquerung offiziell geschafft.

Etappe 7: Über den Meraner Höhenweg nach Meran

Endspurt unserer Alpenüberquerung. Doch auch wenn Meran vom Giggelberg aus zum Greifen nahe erscheint, trennen uns immer noch 4,5 Laufstunden von unserem Ziel. Wir verlassen den idyllischen Meraner Höhenweg und steigen über Apfelplantagen, schattige Wälder und idyllische Örtchen hinab ins Tal. Unterwegs empfiehlt es sich dem Partschinser Wasserfall einen Besuch abzustatten. In seichten Kehren steigen wir über Waalwege und die historische „Passagiata Tappeiner Promenade“ hinab ins Tal bis ins Zentrum von Meran.

Routendetails

Strecke: 15 km
Gehzeit: 4,5 h
Höhenmeter: ↑ 20 m, ↓ 1.260 m

Routenbeschreibung Meraner Höhenweg – Meran

Ein letztes Mal kleben wir uns Blasenpflaster auf die Hacken und schnüren die Bergschuhe fest. Die Alpenüberquerung hat ihre Spuren hinterlassen. Wir verlassen das Gasthaus Giggelberg über den Fahrweg, der unterhalb der Terrasse des Hauses verläuft und laufen bis zur nahe gelegenen Bergstation der Texelbahn. Hier wechseln wir auf den schmalen Pfad, der mit Weg 2B nach Partschins ausgeschildert ist, und folgen ihm am Waldrand entlang bis zu einer Weggabelung. Dort halten wir uns an die Wegweiser zum Partschinser Wasserfall und steigen in Serpentinen hinab bis zum nächsten Fahrweg. Dort angekommen nehmen wir den Weg 8, welchem wir kontinuierlich über schmale Almwege und Waldpfade folgen bis zum Gasthaus Birkenwald. Wer Lust und Zeit für einen kurzen Abstecher hat, dem empfehle ich kurz vor dem Gasthaus einen ca. 15-minütigen Abstecher zum Partschinser Wasserfall zu machen, welches vom Fahrweg gut sichtbar ausgeschildert ist. Das Dröhnen des herabfallenden Wasser ist von hier aus bereits nicht zu überhören.

Viele Wanderer verlaufen sich auf den Weg ins Zentrum Meran. Kein Wunder, denn nahezu alle 200 Meter gelangt man eine Weggabelung und es gilt dem richtigen Pfad zu folgen. Es lohnt sich daher neben einer detaillierten Routenbeschreibung auch entsprechendes Kartenmaterial oder GPS-Karten zu verwenden. Vom Fahrweg, an welchem der kurze Abstecher zum zum Partschinser Wasserfall abgezweigt ist, laufen wir vorbei am Gasthaus Birkenwald und folgen zunächst der Teerstraße (Weg 8). Kurz darauf biegen wir links in den Wald auf den „Sagenweg“ (Weg 1) Richtung Niedermair ab. Der Sagenweg führt uns am Bach entlang durch Waldabschnitte und kleine Dörfer. Die hohen Bäume spenden Schatten vor der beißenden Sonne. An der nächsten Weggabelung führt Weg 1 weiter bis nach Partschins und Rabland. Wir bleiben jedoch dem Sagenweg treu, der auf den Partschinser Waalweg mündet.

Dem Waalweg folgen wir nun kontinuierlich und erhaschen dabei wundervolle Tiefblicke auf die Apfelbaumplantagen und das Meraner Tal. An der nächsten Weggabelung biegen wir auf den Wanderweg Richtung Niedermair ab und durchlaufen steile Apfelplantagen und kleine Ortschaften, vorbei am Grasweger Keller bis zum Hotel Niedermair. Bald biegen wir auf dem Weg 10B Richtung Vellau ab. Über Stufen gelangen wir zu einem Bach und über eine Brücke zum Saxnerweg. An der darauf folgenden Weggabelung geht es über eine Teerstraße zur Einkehrmöglichkeit Saxner, wir aber folgen dem schmalen Sträßchen rechts bergab bis zu einem Brunnen. An dem gegenüberliegenden Gartenhäuschen biegen wir links auf einem schmalen Pfad namens „Schluchthtuanweg“ ab, der über Apfelplantagen führt und erneut wundervolle Blicke auf das näher werdende Meran bietet. Die nächsten zwei Weggablungen nach Vellau und Oberplars lassen wir unbeachtet und folgen dem Weg weiter geradeaus auf den Wef 25A Richtung Algund. Wir laufen nun auf einem steinigen Pfad unter den Weinbergen entlang. Über uns spenden Weinreben Schatten. An der nächsten Kreuzung laufen wir erneut ungeachtet der Abzweigungen gerade aus, vorbei am Lausenberger Hof und Café Konrad. Hier biegen wir links auf den Algunder Waalweg ab Richtung Gratsch und Tappeiner Weg in Richtung Schloss Tirol ab.

Wir folgen dem Waalweg fortlaufend und genießen den Blick auf Meran, die Weinberge und idyllischen Häuser. Zwischendurch überqueren wir eine kleine Schlucht über eine Hängebrücke, bis zu einem historischen Tor. Hier beginnt die „Passagiata Tappeiner Promenade“, welche uns direkt bis ins Zentrum Merans führt. Der Promenadenweg ist wunderschön angelegt und erinnert an einem botanischen Garten. Viele Einheimische und Touristen sind hier unterwegs, um den idyllischen Pfad über den Dächern Merans zu genießen oder in einem der Panoramarestaurants zu speisen. Von der Promenade zweigen immer wieder schmale Wege den Hang hinab nach Meran, wir laufen allerdings weiter bis zum Kaffee Saxifraga. Über die rechts abzweigenden Treppen gelangen wir zum Duomo S. Nicoló und dem Piazza Duomo und erreichen somit nach sieben Tagen bei 33° Grad und Sonnenschein unser Ziel, das Zentrum von Meran.

Die Zivilisation hat uns wieder und wir kommen uns in unserer verschwitzten, schmutzigen Wanderklamotten zwischen all den Touristen und Einheimischen im schicken Meran wir Fremdkörper vor. Doch bevor wir die letzten Meter bis zu unserer Unterkunft in den Meraner Plantagen bewältigen und eine lang ersehnte und bitter nötige warme Dusche nehmen, gönnen wir uns im Stadtzentrum wohlverdient ein überdimensional großes, italienischen Eis.

Partschinser Wasserfall auf dem Meraner Höhenweg in Südtirol: Ein lohnenswerter Abstecher.

Weiterführende Tipps und Wanderführer

Ihr wollt auch zu Fuß über die Alpen wandern? Auf meinem fernsuchtblog findet ihr hilfreiche Tipps zur Vorbereitung einer Alpenüberquerung. Zudem habe ich euch eine geprüfte Packliste für eine Alpenüberquerung zusammengestellt. Eine empfehlenswerte Lektüre ist der Rother Wanderführer für den Fernwanderweg E5. Darin findet ihr auch Tipps zu Übernachtungsplätzen und Alternativrouten.


Meine Empfehlungen für deine Ausrüstung

Mein Wanderschuh: Meindl Air Revolution
Optimal für alpine Touren und Klettersteige. Bleibt trocken bei Wind und Wetter Dank Gore Tex Membran. Der Meindl Air Revolution sorgt für einen sicheren Halt und festen Tritt. Auch für Schneewanderungen geeignet Dank Steigeisen Kompatibilität.

Mein Rucksack: Deuter Aircontact 60L
Wer nicht minimalistisch genug für einen kleineren Rucksack ist, dem empfehle ich diesen Allrounder. Der Deuter Aircontact entlastet die Schultern durch einen angenehmen Hüftgurt, ist Größen-verstellbar und verfügt über einen Fronteingriff.

Mein Trinksystem: Deuter Streamer
Die Deuter Trinkblase ist sowohl bei langen als auch bei kurzen Wanderungen super praktisch. Der Streamer lässt sich bequem im inneren eines jeden Rucksacks verstauen und kühlt das Wasser langanhaltend. In verschiedenen Größen erhältlich.

© Bilder: Doreen Semmler / Sebastian Semmler

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16 Comments

  • Reply Klaus 24. August 2015 at 19:56

    Hallo Isolde (oder wie du auch immer heißt),
    Schade, dass du die Dusche am Württemberger Haus nicht gefunden hast, die gibt es nämlich. Allerdings nicht im, sondern hinterm Haus. Etwa 150 m oberhalb der Hütte gibt es eine Dusche, bestehend aus einem Schlauch, der das Wasser aus dem Bach über einen Felsvorsprung durch eine Gißkannen-Brause leitet. Wassertemperatur ca. 4 Grad, genau die richtige Temperatur nach einem heißen Tag. Fotos davon habe ich reichlich 🙂
    Wir gingen den E5 Ende Juli und ich lese gerade deinen Bericht und vergleiche ihn mit meinen Erfahrungen. Sehr cool!
    Gruß, Klaus

    • Reply IsoldeMaReisen 24. August 2015 at 21:00

      Hallo Klaus,

      die Dusche ist mir tatsächlich entgangen. Das Wasser auf dem Wasserhahn war auch nur geringfügig wärmer, aber für eine kleine Katzenwäsche hat es gereicht 🙂

      Das Württemberger Haus war definitiv meine Lieblingsunterkunft während der Alpenüberquerung: Das wundervolle Panorama, die tollen Wanderwege, die idyllische Hütte, die freundlichen Gastwirte – ich gerate direkt wieder ins Schwärmen!

      Danke für dein Kommentar! Und weiterhin viel Spaß beim Wandern,
      Doreen alias Isolde MaReisen

  • Reply Klaus 25. August 2015 at 12:40

    Hallo Isolde,
    meine Lieblingsunterkunft auf dem Weg nach Meran war definitiv die Galflunalm. Klein aber sehr fein. Sehr nette Leute und ein Top-Lager. Und vor der Alm gab es ein Lama 🙂
    Wann stellst du den zweiten Teile deines Reiseberichts Online? Ich freue mich schon darauf.
    Gruß, Klaus

    • Reply IsoldeMaReisen 25. August 2015 at 14:05

      Hallo Klaus,

      Lamas in den Alpen – das hätte ich natürlich zu gern gesehen. Von der Alm habe ich in der Tag auch schon gehört. Vielleicht klappt es damit ja beim nächsten Mal.

      Der zweite Teil meiner Alpenüberquerung ist derzeit noch in Arbeit und erscheint wahrscheinlich in zwei Wochen. Ich würde mich auch dann wieder über deine Kommentare freuen.

      Frohes Wandern,
      Isolde MaReisen

  • Reply Michi 1. Juli 2016 at 13:02

    Hallo Doreen,

    wo finde ich denn den 2. Teil? Der müsste ja mittlerweile fertig sein. 😉

    Grüße aus Nürnberg!
    Michi

  • Reply Alex 4. November 2017 at 10:53

    Hallo Isolde,

    zu den Wanderschuhen von Meindl habe ich noch eine Frage.
    Welche Schuhgröße hast Du und welche Größe hast Du bei den Meindl?

    Grüße Alex

    • Reply IsoldeMaReisen 4. November 2017 at 18:09

      Hallo Alex,

      ich habe meist Schuhgröße 41, manchmal auch etwas größer, und habe die Meindl Air Revolution 4.1 in 42,5 gewählt. Ab und an habe ich für Damen auch schon eine 43 gesehen, aber das ist selten. Die 42,5 passt aber sehr gut, kleiner sollten sie jedoch nicht sein.

      Liebe Grüße
      Isolde MaReisen

  • Reply Julia 20. Februar 2018 at 21:25

    LIebe Isolde, bin hier per Zufall über deinen tollen Blog gestolpert – der ist ja super! Liest und schaut sich grandios (an) 🙂 Ich habe eine Frage zum Thema „Schwindelfreiheit“ auf dem E5: Ich bin leider alles andere als schwindelfrei, möchte den E5 aber gerne im Sommer begehen. Kannst du mir sagen: Wie viele wirklich „tricky“ Stellen gibt es denn etwa? Ich kenne Grate und Co. vom Schneeschuhwandern im Winter – allerdings hat man da auch die Herausforderung bei teils sehr steilen/überhängenden Stücken den riesen Schuh gut zu platzieren/zu koordinieren. Probleme kriege ich v.a. wenn es wirklich senkrecht runter geht und ich mich schlecht festhalten kann. Kannst du mir da nochmal ein bisschen von deinen Erfahrungen berichten? Das wäre super! Danke! Ganz liebe Grüße, Julia

    • Reply IsoldeMaReisen 4. März 2018 at 19:57

      Hallo Julia,

      super dass du den E5 wandern willst. Und gleich vorab: Du packst das! Letztlich gab es nur rund um die Braunschweiger Hütte ein paar luftigere Stellen, alles aber halb so wild. Zudem führen hier zwei Wege hoch und du kannst selbst entscheiden, ob du den steilen und kurzen Weg oder die weniger steilen aber dafür längeren nimmst. Es gibt immer Alternativen. Ich selbst bin auch nicht 100% schindelfrei, hatte beim E5 aber nie Probleme.

      Liebe Grüße
      Isolde MaReisen

  • Reply Alex 1. April 2018 at 9:11

    Hallo Isolde,

    werden den E5 in diesem Sommer auch gehen, jedoch aus Gründen der Erholung und regenerierung, versuchen so oft es nur geht in Pensionen und Hotels unter zu kommen.

    Wir sind gerade von Mallorca zurückgekommen.
    Dort haben wir schon einmal getestet, wie wir uns auf Tageswanderungen machen.
    Wir sind dort den GR 221 gelaufen und haben festgestellt, dass Wir auf dem E5 auf jeden Fall weniger Gepäck mitnehmen werden 😉

    Schau Dir mal den GR221 an, kann ich sehr empfehlen.

    Bis dahin

    Schöne Grüße
    Alex

  • Reply Alex 4. April 2018 at 14:20

    Hattet Ihr die Hütten vorher reserviert oder hattet Ihr spontan angefragt?

    Unsere Vorstellung für den E5 ist die, dass wir soviel wie möglich in Pensionen oder Hotels übernachten wollen und nur dort wo es notwendig ist, eine Hütte aufsuchen werden.
    Wir wollten zwecks des Wetters nicht durch irgendwelche Reservierungen an einer Strecke gebunden sein.

    So ist der Plan.

    • Reply IsoldeMaReisen 6. April 2018 at 17:08

      Hallo Alex,

      die Hütten sind meist schon Monate vorher ausgebucht, denn der E5 ist sehr beliebt und wird auch von Trekkingtouren Anbietern angesteuert. Wenn du in einer Hütte übernachten willst, solltest du also unbedingt vorher reservieren und nicht auf einen Platz im Notlager hoffen. Wir haben unsere Tour damals im Mai geplant und hatten da schon teilweise kein Glück mehr bzw. auch nur Notlager. Spontan hinkommen und Schlafplatz anfragen – das funktioniert nahezu auf keiner DAV Hütte – ob E5 oder nicht.

      Bei den Pensionen sieht es besser aus, allerdings gibt es die nur im Tal und du müsstest deine Route dementsprechend anpassen. Dabei ist es natürlich viel schöner auf dem Berg zu übernachten als unten in einer Stadt.

      Meine Empfehlung: Unbedingt vorplanen, sonst werdet ihr beim E5 nicht glücklich!

      Liebe Grüße
      Isolde MaReisen

  • Reply Alex 6. April 2018 at 21:05

    Danke für deine Rückmeldung.
    Mal schauen wie wir es am besten machen werden.

    Haben gerade den GR221 Fernwanderweg auf Mallorca hinter uns. Kann ich Dir auch sehr empfehlen, der Weg ist sehr schön. 😉

    Schöne Grüße
    Alex

  • Reply Iwona 13. April 2018 at 11:01

    Hallo Isolde,
    tolle Bilder. Ich möchte mit meinem Freund die Alpen überqueren, aber für die ganze Überquerung fehlt die Zeit. Auf dem E5 waren wir allerdings im letzten Sommer unterwegs. Wir sind nämlich zwei Tage zur Memmingen Hütte und zum Württemberger Haus gewandert. Ich liebe das Fernwandern. Im letzten Jahr bin ich alleine auf dem GR20 auf Korsika 8 Tage gewandert – traumhaft schön.
    Liebe Grüße
    Iwona

  • Reply Chris 5. Juli 2018 at 5:36

    Tolle Beschreibung, die gleich richtig Lust auf mehr macht. Es klingt zwar so, als wenn der E5 beliebt, aber keinesfalls überlaufen ist und man die überwiegende Zeit ganz für sich alleine ist. Ist dem so? (mit Ausnahme der Hütten natürlich).
    Das Wetter scheint es auch gut mit Euch gemeint zu haben – die Fotos sind richtig toll. 🙂

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