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Alleine Reisen – warum nicht?

10. Mai 2019
Allein reisen - warum nicht?

Wenn einen das Reisefieber packt, will man häufig nichts dringender, als so bald wie möglich aufzubrechen. Doch nicht immer ist es ganz so einfach – man benötigt Begleiter, muss Termine und Reiseziele abstimmen, Kompromisse bezüglich des Budgets eingehen und vieles mehr. Eine ganz einfache Lösung, vor der leider zu viele zurückschrecken: Alleine zu reisen.

Sich ohne Mitfahrer auf die Socken zu machen, wird eher selten in Erwägung gezogen. Ich habe mal ein paar Ideen und Tipps gesammelt – mein Plädoyer für mehr Solotouren!

Warum solltest du alleine reisen?

Die bereits genannten Schwierigkeiten bei der Planung eines Trips mit Freunden sprechen schon für sich. Wer die Ferne liebt, kennt sicherlich das Gefühl, wenn sich die Idee für eine Reise im Sande verläuft. Selbst, wenn man sich auf ein Urlaubsziel einigen konnte und man ähnliche Vorstellungen bezüglich der Reisekosten hat, ist die Sache noch nicht in trockenen Tüchern. Die stressige Karriere legt der Auswahl eines gemeinsamen Zeitraumes häufig Steine in den Weg.

Damit das eigene Fernweh möglichst unkompliziert besänftigt werden kann, kann ich dir nur ans Herz legen, die Reise ganz alleine anzutreten. Dafür sprechen nämlich noch weitere Aspekte: Wenn man solo unterwegs ist, kann man sich voll und ganz auf die Erfahrungen konzentrieren und wirklich eine totale Auszeit vom Alltag und dem Leben zuhause nehmen. Wirklich nichts erinnert einen mehr an den Stress, vor dem man geflüchtet ist. Die Momente der Ruhe, die dabei entstehen können, sind unvergleichlich.

Alleine in der großen Stadt. © Guilherme Stecanella / unsplash.com

Alleine in der großen Stadt. © Guilherme Stecanella / unsplash.com

Nicht für jeden klingt das nach einer einfachen Traumreise – etwas Mut gehört natürlich dazu. Besonders für Alleinreisende ist etwas Geistesgegenwart stets zu empfehlen und nicht jeder Zielort ist uneingeschränkt geeignet. Doch wer stets aufmerksam ist und die richtige Umgebung wählt, kann unbesorgt alleine auf Tour gehen.

Worauf musst du dabei achten?

Ein bisschen anders ist es natürlich schon, wenn man ohne Begleitung unterwegs ist. Man muss selbst auf alles vorbereitet sein, da man sich nicht spontan ein Ladekabel oder Ähnliches leihen kann. Der eigene Rucksack ist daher häufig der beste Verbündete. Also Augen auf bei der Auswahl der richtigen Reisetasche und den entsprechenden kleineren Taschen für die Tagestouren. Am besten eignet sich hier ein Rucksack– er sollte also das gesamte Hab und Gut sicher unterbringen, und gleichzeitig möglichst bequem sein. Besonders in Verbindung mit Flügen ist ein Rucksack häufig das Handgepäckstück der Wahl.

Daher muss man genau darauf achten, für die jeweiligen Anforderungen das richtige Modell zu wählen. Wer will schon auf einem kurzen Tagesausflug ein kleiner bisschen Proviant in einer riesigen Tasche mit sich herumtragen?

Wer nicht gerade einen gemütlichen Strandurlaub alleine verbringen möchte, wird auch etwas mehr unterwegs sein. Laufbereitschaft und das richtige Schuhwerk sind also dringend angeraten. Auch beachten, dass bei Wandertouren zu viel Gepäck sehr hinderlich sein kann – man sollte sich also auf das Notwendigste beschränken. Besonders in wärmeren Gegenden sollte das problemlos möglich sein.

Welche Reiseziele eignen sich?

Ein kurzer Städteurlaub klingt wie geschaffen für eine Solo-Reise. Besonders für erstmalig allein Reisende ist dies sehr zu empfehlen, da man so nicht zu lange auf sich alleine gestellt ist. Von der Unterkunft aus mehrere Erkundungstouren zu starten, bis alle Sehenswürdigkeiten und geheimen Winkel der Stadt erkundet sind, ist ein sehr erfüllender Zeitvertreib.  Aber auch längere Urlaube können sich hervorragend dafür eignen. Backpacker-Paradiese wie zum Beispiel Thailand bringen die perfekten Voraussetzungen: Zahllose Unterkünfte, regelmäßiger Fern- und Nahverkehr, großartiges Streetfood und eine ganze Menge Gleichgesinnter, die überall unterwegs sind. Insel-Hopping im Süden des Landes verspricht auch alleine ein tolle Zeit.

Ein guter Tipp für alle, die sich die Frage stellen, was man alleine den ganzen Tag tun soll: Den Urlaub mit einem persönlichen Hobby oder Interesse zu verbinden, kann Wunder wirken. Wenn man im Rahmen eines solchen Interesses unterwegs ist, stößt man auch sofort auf Gleichgesinnte und kommt sehr einfach ins Gespräch. Das kann ganz vielfältig aussehen:

  • Kulinarisch: Wer beispielsweise guten Whisky mag, hat in Schottland oder Kentucky mehr als genug Beschäftigung und Ausflugsziele für mehrere Wochen. Egal ob Sherry, Kaffee, Käse, es gibt zahllose Möglichkeiten für kulinarische Reisen mit regionalem Bezug.
  • Kulturell: Wer einer bestimmten Art Musik, Kunst oder Architektur verfallen ist, oder wenn geschichtliches Interesse besteht, gibt es tolle Städte, deren Kulturen erforscht werden wollen.
  • Aktivitäten: Auch besonders zeitintensive Hobbys wie Wandern, Angeln, Landschaftsmalerei oder Ornithologie können wunderbar im Rahmen einer Solo-Reise vertieft ausgeführt werden.

Auch für Hobby-Fotografen kann ein Trip alleine ein Traum sein. Wer kennt es nicht, wenn man im Urlaub mit Freunden auf ein großartiges Motiv stößt, sich jedoch einfach nicht die nötige Zeit nehmen kann, um es ideal abzulichten? Wenn man keine anderen Verpflichtungen im Hinterkopf hat, kann man sich so lange hinter der Kamera aufhalten, wie man möchte. Oder eben, bis das perfekte Foto geschossen ist.

Reisen mit der Kamera als alleinigem Begleiter. © Edward Virvel / unsplash.com

Reisen mit der Kamera als alleinigem Begleiter. © Edward Virvel / unsplash.com

Für wen eignet es sich? Ein Plädoyer

Bestimmt haben sich jetzt einige gedacht: „Das klingt ja toll, aber für mich ist das nichts“ – ich sage: Eben doch! Egal, für welche Art Persönlichkeit – jeder kann eine Reise alleine bestreiten und diese auch genießen.

Wer sehr kommunikativ und kontaktfreudig ist, kann sich im Handumdrehen mit anderen Reisenden oder Einheimischen anfreunden und so tolle neue Leute kennen lernen. Aber auch für ruhigere oder introvertierte Menschen ist es natürlich optimal, um die Seele einmal gänzlich baumeln zu lassen. Beispielsweise ist es auch eine tolle Idee, gemeinsam mit dem Hund, also ohne andere menschliche Mitfahrer, auf Tour zu gehen. So können Hundehalter auch einmal flexibel reisen, ohne einen Aufpasser finden zu müssen – und die gemeinsame Zeit mit dem Vierbeiner in vollen Zügen genießen.

© Bilder: Denys Nevozhai, Guilherme Stecanella, Edward Virvel – unsplash.com

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1 Comment

  • Reply Neeraj 4. Juli 2019 at 9:18

    Ein sehr spannender Artikel.

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