Thailand

Der perfekte Trip: Bangkok

4. Januar 2015
Tuk Tuk in Bangkok

Die thailändische Hauptstadt Bangkok ist nicht nur ein beliebtes Reiseziel, sondern auch ein bedeutender Dreh- und Angelpunkt im asiatischen Luftverkehr. Egal ob Emirates, Singapore Airlines oder Quatar, die meisten namenhaften Fluggesellschaften fliegen Bangkok an. Von hier können Asien-Touristen unproblematisch in alle Zipfel Südostasiens weiterreisen, ganz gleich ob per Bus, Zug oder Flug. Gerne legen Touristen dabei einen kurzen ein- bis zweitägigen Stopp in Bangkok ein, um die thailändische Hauptstadt zu erkunden. Doch das Angebot an Sehenswürdigkeiten, Märkten und Nachtleben ist vielfältig, die Stadt riesig und die Zeit knapp. Bei mehr als 400 Tempeln, tausenden von Garküchen und einer von Wolkenkratzern und Malls geprägten Skyline verliert man schnell den Überblick. Was also tun, wenn man in nur kurzer Zeit so viel wie möglich von Bangkok sehen möchte?

Diese Frage habe ich mir auch schon des Öfteren gestellt und basierend auf meinen bisherigen Bangkok Aufenthalten habe ich euch eine Empfehlung für den perfekten Trip nach Bangkok zusammengestellt.

Tag 1: Kultur und Nachtleben in Bangkok

Vormittags:

Ab aus den Federn – früh aufstehen ist angesagt! Die wohl meist fotografierte und bekannteste Sehenswürdigkeit in Bangkok steht auf dem Programm: der Große Palast oder auch Grandpalace. Schon von weitem erkennt man die hohen, weißen Palastmauern. Hierher gelangt ihr am besten mit dem öffentlichen Bus oder einem Taxi, je nach Lage eures Hotels. Von der Khao San Road erreicht ihr den Großen Palast zu Fuß in etwa 15 Minuten. Der Eingang zum Königspalast in der Na Phralan Road ist unschwer am Menschenandrang zu erkennen. Achtet darauf, dass ihr für einen Besuch im Königspalast angemessen gekleidet seid. Lange Hosen (keine Leggings) und Schulter bedeckende Oberteile sind Pflicht (auch für Männer), ansonsten wird man von dem Wachpersonal heraus gewinkt und bekommt einen Longi verpasst (Pfand: 200 Baht).

Für die Besichtigung der Palastanlage sollte man mindestens zwei Stunden einplanen, denn der Komplex besteht aus mehr als 100 Gebäuden. In der Palastanlage befindet sich zum einen der Wat Phra Kaew mit dem bekannten Smaragdbuddha, sowie der eigentliche Königpalast, der einst der königlichen Familie als Wohnsitz diente und heute für Feierlichkeiten oder für den Empfang ausländischer Staatsoberhäupter genutzt wird. Auf dem Palastgelände kann man des Weiteren die Phra Mondop Bibliothek, den goldenen Tempel Phra Sri Rattana und eine Miniaturnachbildung des Ankor Wat bestaunen. Alle Gebäude sind reichlich verziert mit Gold und Spiegelmosaiken sowie religiösen Figuren. Etwas unangenehm sind die Menschenmassen am Königpalast. Eintritt: 500 Baht.

Deutlich ruhiger und entspannter geht es am Wat Pho zu. Die Tempelanlage erreicht ihr am besten zu Fuß in nur 10 Gehminuten vom Grand Palace entfernt. Hauptattraktion im Wat Pho ist der 46 Meter lange und 15 Meter hohe liegende Buddha. Achtet vor allem auch auf die Füße der goldenen Statue, welche dekorativ mit Perlmutt besetzt sind. Zudem lohnt es sich, gemütlich durch die Tempelanlage des Wat Pho zu schlendern. Hier findet ihr sicher ein paar abgelegene Ecken und könnt die verzierten Stupas, die zahlreichen Buddha Figuren und das religiöse Treiben in Ruhe bestaunen. Eintritt: 200 Baht inkl. Freigetränk.

Nachmittags:

Nach dieser ersten kulturellen Dröhnung in Bangkok solltet ihr euch die Stadt nun entspannt vom Wasser aus anschauen. Dazu nehmt ihr einfach ein Wassertaxi oder eine Fähre und fahrt den Chao Phraya einmal auf und ab. Die Tour mit dem Wassertaxi oder der Fähre könnt ihr ganz beliebig lang gestalten, je nachdem wie viel Zeit ihr habt. Eine Übersichtskarte aller Anlegestellen in Bangkok erhaltet ihr in eurem Hotel oder an einem der Stege am Chao Phraya. Besorgt euch vor der Abfahrt am Anleger ein paar Snacks wie bspw. frisch aufgeschnittenes Obst oder gegrillte Hähnchenspieße. Ich empfehle euch auch „Sticky Rice with Mango and Coconut“ – mein absoluter Favorit in Thailand und zudem super günstig an den Imbissen am Straßenrand erhältlich.

Rund 400 Tempel säumen das Stadtbild von Bangkok. Der Wat Arun, direkt am Ufer des Chao Phraya gegenüber dem Wat Pho und dem Königspalast gelegen, gilt als einer der schönsten unter ihnen. Auch unter dem Namen „Tempel der Morgenröte“ bekannt, entfaltet der Wat Arun seine volle Schönheit erst am späten Nachmittag, wenn die Sonne den Tempel in rotes Licht taucht. Mit der Fähre gelangt ihr für 3 Baht vom kulturellen Zentrum Bangkoks rund um den Königpalast und Wat Pho zum Anleger Wat Arun. Das Übersetzen dauert lediglich 5 Minuten. Dort angekommen beginnt der steile, schwindelerregende und sicherlich auch gar nicht mal so ungefährliche Aufstieg auf den Wat Arun. Über die Steintreppen erreicht man die drei Terrassen des Tempels, wobei die oberste einen wunderschönen Ausblick auf das Chao Phraya Ufer und die Stadt bietet. Eintritt: 50 Baht.

Abends: Khao San Road

Bangkok ohne die Khao San Road, das wäre wie Hamburg ohne Reeperbahn oder Köln ohne Dom. Ganz klar, dass ein Abend auf der Khao San Road zum perfekten Bangkok Trip dazugehört, ganz gleich wie umstritten diese Touristen Meile auch ist. Weltweit bekannt wurde die Khao San Road vermutlich durch den Film „The Beach“. Doch die Realität sieht etwas anders aus. Zwar bekommt man hier geröstete Insekten, Schlangenblut und Ping Pong Shows angeboten, vielmehr geht es aber um das Nachtleben. Neben weltbekannten Fast Food Ketten wie McDonalds, Burger King und Co. und einigen guten Restaurants, gibt es auf der Khao San Road viele Bars, Cafés und Clubs für jeden Geschmack. Hier kann man den Abend gesellig und nach eigenem Geschmack bei einem kühlen Bier oder einem exotischen Cocktail ausklingen lassen.

Tag 2: Märkte und Bangkoks Skyline

Vormittages:

Nach einer ereignisreichen, langen Nacht in Bangkok beginnt der Tag (je nach körperlichen Zustand) zwischen 08:00-10:00 Uhr. Gegen die Kopfschmerzen hilft ein frisch gepresster Orangensaft und ein Pancake in einen der vielen Cafés Nähe der Khao San Road.

Nach einer Stärkung steht Shopping auf dem Plan. Jedes Wochenende findet im Norden Bangkoks der Weekend Market (Chatuchak-Markt) statt. Auf einer Fläche von 1,13 Quadratkilometer werden die unterschiedlichsten Waren in rund 10.000 Ständen angeboten, von individueller Bekleidung über gefälschter Markenware, Gewürze, Lebensmittel, Schmuck, Souvenirs und Blumen. Ein Besuch des Weekend Market lohnt sich ohne Zweifel, vor allem wenn man noch ein paar tolle Mitbringsel oder günstige Bekleidung erwerben möchte. Nicht selten verlaufen sich Touristen auf dem großen Gelände. Deshalb sollte ihr euch vorab am Haupteingang zum Markt oder in einer Touristeninformation einen Lageplan besorgen. Schilder an der Decke des Marktes weisen auf den Marktbereich hin, indem man sich derzeit befindet. Zudem gibt es viele kleine Cafés, Bars und Garküchen, an denen ihr euch während und nach einer ausgedehnten Shoppingtour stärken könnt. Auf dem Markt darf mit den Verkäufern um den Preis der Ware gefeilscht werden. Für einen Besuch solltet ihr mindestens 2 Stunden einplanen. Zum Weekend Market in Bangkok gelangt ihr am besten mit Bus, Skytrain oder Taxi. Verschiedene Buslinien bahnen sich ganztägig ihren Weg zum Weekend Market für umgerechnet 0,15-0,30 Euro pro Person. Die Anreise mit dem Bus ist definitiv die günstigste Alternative, aber auch die langsamste. Von der Khao San Road kann man für die Anfahrt zum Weekend Market rund 45 Minuten einplanen. Auch das Taxi wird sich durch den dichten Verkehrs Bangkoks kämpfen müssen, ist zudem jedoch auch deutlich teurer als der Bus. Am schnellsten gelangt ihr aus dem Zentrum Bangkoks zum Weekend Market mit dem Skytrain (Haltestelle Mo Chit).

Nachmittags:

Nach dem quirligen Treiben in den engen Gassen des Weekend Markets steht Seele baumeln auf dem Programm. Mit dem Skytrain (Haltestelle Silom Road) oder Bus geht es zum Lumpini Park. Der Park besteht aus einer Halbinsel inmitten eines Sees und wird durch die Skyline Bangkoks gesäumt. Kleine Pavillons und Bänke, grüne Rasenflächen und der supercoole Spielplatz laden zum Verweilen und Relaxen ein. Und wer ganz genau hinguckt kann im Lumpini Park auch sicher ein paar frei lebende Warane entdecken, die sich am Seeufer sonnen oder durch das Wasser schwimmen. Aber Vorsicht, die Warane kommen auch sehr nahe an die Besucher mit ihren Picknick Körben heran.

Bangkok ist auch bekannt für seine riesigen Einkaufszentren und Amüsiermeilen. Und diese gibt es auch rund um die Silom Road in unvorstellbaren Mengen und Dimensionen. Vom Lumpini Park lohnt es sich die Silom Road entlang zu laufen und einen Blick in eine der Einkaufszentren zu werfen. Hier haben sich alle bekannten Marken und Fast Food Ketten niedergelassen. Aber Vorsicht, die Klimaanlagen der Einkaufszentren sind anscheinend auf Eiszeit gestellt und man kann sich schnell in den Shopping-Palästen erkälten.

Wem der Sinn nicht nach modernen Einkaufszentren steht, der kann alternativ mit Bus, Bahn oder Taxi einen Abstecher ins nahegelegene China Town machen. Das Viertel ist unverkennbar aufgrund der chinesischen Schriftzeichen, Lampions, Restaurants und dem fantastischen Wat Mangkon Kamalawat.

Abends:

Der krönende Abschluss eures Bangkok Wochenendes bildet ein Dinner Cruise auf dem Chao Phraya Fluss. Ob auf einer alten, umgebauten Reisebarke oder einer modernen Luxusyacht – Dinner Cruise Angebote gibt es unzählige in Bangkok. Während Anbieter wie Chao Phraya Princess Dinner Cruise eher das junge Party-Volk in Bangkok ansprechen und auf moderne Musik und Lichteffekte setzen, legen Anbieter wie Anantara ihren Fokus auf stimmungsvolles Ambiente und gutes, traditionelles Thai-Essen. Dinner Cruises in Bangkok gibt es in unterschiedlichen Preiskategorien. Ich persönlich habe den Dinner Cruise von Anantara inkl. 9-Gänge Menü sehr genossen. Die Schiffe legen entweder am Hotel eigenen Anlegeplatz sowie an den Anlegern Taksim (Central) ab. Die Boote fahren den Chao Praya hinauf, vorbei an hohen Wolkenkratzern, Luxushotels, dem Königspalast und Wat Arun. Um sicher zu gehen, dass ihr auch wirklich einen Platz auf eurem auserwählten Schiff bekommt, empfehle ich euch den Dinner Cruise vorab über Bangkok.com oder den Betreiber selbst zu buchen.

Wie sieht eurer perfekte Bangkok Trip aus? Welche Sehenswürdigkeiten könnt ihr empfehlen? Ich freue mich auf eure Anregungen!

Für euren Bangkok Städtetrip und Thailand Rundreisen empfehle ich euch das Stefan Loose Travel Handbuch Thailand.

Bilder: © Sebastian Semmler / © Doreen Schollmeier

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