Tipps zum Fotografieren

Das perfekte Reisefoto: 12 einfache Tricks

13. Januar 2016
12 Tipps für das perfekte Reisefoto

Die schönsten Reiseerinnerungen sind meiner Meinung nach nicht Postkarten, modischer Schmuck, Schnitzereien oder verrückte Aladin Hosen mit Elefanten Print, sondern Bilder. Ich liebe es zu Fotografieren, ob beim Reisen, beim Wandern oder auf einem Spaziergang. So halte ich meine schönsten Momente und Abenteuer für immer fest.

Immer wieder werde ich von Freunden und Lesern gefragt, welche Kamera und welches Equipment ich für meine Schnappschüsse verwende. Mit meiner Nikon D5100 habe ich mich für eine handliche, durchschnittliche Spiegelreflexkamera entschieden. Also nichts von wegen „professionelles Equipment“. Denn mal ganz ehrlich: Um das perfekte Reisefoto zu schießen, kommt es eben nicht nur auf die Technik an. Auch mit einer einfachen Kompaktkamera oder deinem iPhone kannst du das perfekte Reisefoto machen. Ich verrate dir, was du dabei beachten musst.

12 Tipps für das perfekte Reisefoto

#1 Steh früh auf!

Wenn du das perfekte Reisefoto machen willst, dann musst du zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Vor allem bei berühmten Bauwerken wie dem Taj Mahal oder hoch frequentierten Orten wie Machu Picchu spielt die Uhrzeit eine wichtige Rolle. Wer in den frühen Morgenstunden kommt, hat die beste Chance, den Ort nahezu Menschenseelen zu fotografieren, ohne störende Passanten, Rucksäcke, Regenschirme und Fähnchen von japanischen Reisegruppen. Versuche einer der ersten Besucher zu sein, denn der frühe Vogel knippst das perfekte Reisefoto!

Das Highlight: Nach 5 Tagen Wanderung erreichen wir die Inka Ruine Machu Picchu.

(Fast) allein in den Inka Ruinen von Machu Picchu: Die Tore öffnen sich um 5:00 Uhr morgens!

#2 Fotografiere zur richtigen Tageszeit!

Das Licht spielt beim Fotografieren bekanntlich eine wichtige Rolle. Die beste Zeiten für das perfekte Reisefoto sind früh am morgen, am späten Nachmittag oder nach dem Sonnenuntergang zur „Blue Hour“ (siehe Tipp #5). Die Sonne steht zur Mittagszeit am höchsten und wirft harte Schatten in Gesichter, Straßenszenen oder Gebäude. Am Morgen und am späten Nachmittag steht die Sonne hingegen tiefer und das Licht ist weicher. Vor allem bei Porträtaufnahmen ist das vorteilhaft, aber auch beim Fotografieren von Bauwerken. Das schönste Gebäude kommt auf deinem Reisefoto nur gering zu Geltung, wenn es im Schatten liegt und es in einem Meer aus Grautönen verschwindet. Versuche ein Gefühl für den Ort und die Licht- und Schattenverhältnisse zu bekommen. Zu welcher Tageszeit wird das Bauwerk von der Sonne angestrahlt und wann liegt es im Schatten? Komme zur richtigen Zeit zurück und mache das perfekte Reisefoto!

Kleiner Tipp: Fällt die Sonne ungünstig auf deine Linse, so hilft es manchmal auch schon, die Linse mit der Hand vor der Sonne zu schützen und so störende Effekte auszumerzen.

#3 Die Magie von Sonnenaufgängen und Sonnenuntergängen!

Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge haben seit jeher eine einzigartige Wirkung auf den Menschen. Das warme Licht der Morgen- und Abendsonne verändert die gesamte Szene. Vor allem bei Landschaftsaufnahmen können Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge besondere Stimmungen bewirken, wenn die Umgebung in ein warmes, rotes Licht getaucht wird. Romantik pur!

Sonnenuntergang über Bagan: Ein absolutes Highlight in Myanmar.

Sonnenuntergang über Bagan: Ein absolutes Highlight in Myanmar.

#4 Stürze dich ins Nachtleben!

Vor allem bei einer Städtereise gehört einen „Fotosafari“ bei Nacht auf die To-Do-Liste. Im Lichterglanz, wenn die Straßen von vorbei schnellenden Autos beleuchtet und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kunstvoll angestrahlt werden, können fantastische Nachtaufnahmen entstehen. Wichtig dabei ist: Arbeite mit einem stabilen Stativ, damit deine Motive nicht verwackeln.

#5 Nutze die Blue Hour!

Eine der besten Tageszeiten für Reisefotos ist die blaue Stunde, direkt nach Sonnenuntergang. Dann erstrahlt der Himmel in einem kräftigen Blau und harmoniert perfekt mit den Lichtern der Umgebung. Vor allem auf einer Städtereise entstehen während der Blue Hour wunderschönen Reisefotos mit starken Kontrasten. Bei langen Belichtungszeiten hilft dir ein Reisestativ, damit deine Reisefotos nicht verwackeln.

Bluterlöserkirche in St. Petersburg zur Blue Hour.

Bluterlöserkirche in St. Petersburg zur Blue Hour.

#6 Traue dich Porträtaufnahmen zu machen!

Wie ticken Land und Leute? Die besten landestypischen Fotomotive ergeben sich meiner Meinung nach nicht beim Fotografieren von Sehenswürdigkeiten oder Landschaften, sondern durch Porträtaufnahmen. Gerade in exotischen Ländern ist es einfach toll, Menschen zu fotografieren und deren Lebensstil, Kultur oder Religion einzufangen. Letztlich ist es aber auch immer etwas befremdlich und gewöhnungsbedürftig, fremde Menschen zu fotografieren.

Mein Tipp: Frage die Menschen, die du ablichten willst, vorher freundlich um Erlaubnis oder zeige mit dem Finger auf deine Kamera. In machen Ländern gibt man den Menschen als Dank auch ein kleines Trinkgeld.

#7 Spiele mit der Perspektive!

Einfach frontal dastehen und fotografieren ist zwar einfach, bringt tendenziell aber auch reichlich unspektakuläre Reisefotos. Spiele mit der Perspektive und sorge für neue Blickwinkel. Geh in die Hocke oder suche dir einen erhöhten Standpunkt, um das perfekte Reisefoto zu schießen.

Das Spiel mit der Perspektive: Prima Ballerina in Bolivien.

Das Spiel mit der Perspektive: Prima Ballerina in Bolivien.

Vor allem in Metropolen lohnt es sich die Perspektive zu wechseln. In nahezu jeder Stadt gibt es Aussichtsplattformen, Terrassenrestaurants oder andere hohe, begehbare Bauwerke. Diese eignen sich für fantastische Panoramaaufnahmen, denn erst aus der Vogelperspektive kommt die Größe einer Metropole erst zu Geltung. Informiere dich vorab, wo es begehbare Aussichtsplattformen gibt und baue diese in deinen Städtetrip ein.

Selbiges gilt übrigens auch für Outdoor-Aufnahmen in den Bergen. Das perfekte Reisefoto mit Bergpanorama machst du ganz oben auf dem Gipfel. Erst dort bekommt man ein Gespür für die Weitläufigkeit der Landschaft.

Über den Dächern der Süleymanıye Moschee in Istanbul.

Über den Dächern der Süleymanıye Moschee in Istanbul.

Alpenpanorama Deluxe: Hüttenwanderung Karwendel.

Alpenpanorama Deluxe: Hüttenwanderung Karwendel.

#8 Verstehe deine Kamera und das Equipment!

Natürlich kannst du auch im Automatik-Modus deiner Kamera sehr schöne Reisefotos machen. Die besten Ergebnisse bekommst du allerdings, wenn du dich ein wenig mit deiner Kamera, ihren Funktionen und Einstellungsoptionen auseinandersetzt und diese auf die Szene manuell einstellst. Lese das Handbuch zu deiner Kamera oder informiere dich online in Blogs oder auf Youtube. Natürlich kostet dich das etwas Zeit und Übung, aber im Nachhinein sparst du dir die Mühe bei der Nachbearbeitung deiner Reisefotos. Du wirst staunen, was du aus deinen Bildern mit etwas Technik noch rausholen kannst!

#9 Fotografiere mit Herz!

Das perfekte Reisefoto entsteht, wenn du es fühlst! Sicherlich gibt es unzählig schöne Flecken auf der Erde, doch wichtig ist, dass du diese auch auf die wirken lässt und dieses Gefühl mit deiner Kamera einfängst. Nimm dir ausreichend Zeit an einem Ort und betrachte ihn nicht nur durch den Sucher deiner Kamera.

Mein schönstes Reisefoto 2015 © www.fernsuchtblog.de

Mein schönstes Reisefoto 2015 © www.fernsuchtblog.de

#10 Hab keine Angst vor schlechtem Wetter!

„Hoffentlich haben wir morgen schönes Wetter, damit auch die Fotos gut werden!“ Ganz ehrlich, meiner Meinung nach ist das absoluter Mumpitz und die Angst vor schlechtem Wetter ist unbegründet. Denn gerade bei Regen, Nebel, grauen Himmel oder gar Gewitter gelingen häufig einzigartige Reisefotos. Sollte dir das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen, dann versuch es doch einfach in dein Motiv einzubauen. Nutze die Spiegelung auf dem Boden, die Regentropfen, den Wind oder einen bedrohlichen Himmel, um dein perfektes Reisefoto zu kreieren. Vor allem in Großstädten können Pfützen und Regen ein Reisefoto aufpeppen.

Mystische Stimmung nach dem Regen: Loch Ness in Schottland.

Mystische Stimmung nach dem Regen: Loch Ness in Schottland.

#11 Fotografiere mit Liebe zum Detail!

Nicht nur Porträts von Menschen oder schöne Panoramaaufnahmen sagen viel über einen Ort aus, sondern auch die wundervollen Kleinigkeiten. Entwickle beim Fotografieren ein Auge für Details! Wie sehen die Hausfassaden und Fenster aus? Welche Früchte, Gewürze oder Handwerksarbeiten entdeckst du auf den lokalen Märkten? Fotografiere Straßenschilder und Türen, Blüten, Muscheln und Tiere. So schaffst du ein abwechslungsreiches Abbild deiner Umgebung und belebst deine Bildersammlung.

#12 Lass die Finger davon!

Nichts ist störender und unnatürlicher als eine piepsende Kamera. Stelle Auslöser- und Tastengeräusche ab, vor allem bei Tieraufnahmen sind diese kontraproduktiv und einfach nur nervig. Und wo wir schon dabei sind: Auch der Blitz deiner Kamera sollte nur in den seltensten Fällen zum Einsatz kommen. Oder sind dir damit schon einmal irgendwelche sensationellen Reisefotos gelungen? Eben…

Speicherkarte voll. Was nun?

Reisefotos sind die schönsten Souvenirs. Doch leider drücken wir (ich schließe mich da gar nicht aus) heutzutage viel zu oft auf den Auslöser. Kostet ja (fast) nichts! Die Folge: Aus einem vierwöchigen Urlaub komme ich gerne mal mit 4 Speicherkarten samt 4.000 Fotos zurück. Doch was tun mit einer derartig großen Ansammlung an Reisefotos?

Erstelle eine Bildauswahl für Familie und Freunde!

Wenn du tatsächlich versuchen willst, deinen Freunden und Familie all deine 4.000 Bilder zu präsentieren, dann kann ich dir sagen wir das endet: Nach 30 Minuten erklingt ein idyllisches Schnarchen im Raum, alle anderen Anwesenden klimpern betroffen mit müden Augen oder haben sich in tiefgehende Gespräche verwickelt. Um deine Zuschauer zu fesseln, solltest du eine Auswahl mit deinen 150 – 200 schönsten Reisefotos treffen. Zeige beispielsweise 3 Reisefotos pro Tag, die deinen Trip beschreiben.

Gestalte Fotobücher, Fotokalender und Leinwände!

Basierend auf deiner Bilderauswahl kannst du deine Reisefotos nun weiter verwerten. Damit meine Reisefotos nicht auf der Festplatte in Vergessenheit geraten und versauern, erstelle ich mir liebend gerne Fotobücher oder Jahreskalender mit Reisefotos. Oder aber ich drucke mir meine liebsten Reisefotos auf Leinwand und gestalte meine Wohnung um. Mit dem richtigen Anbieter geht das schnell und einfach, beispielsweise mit viaprinto.de. Ob Tischkalender, Postkarten, Schreibtischunterlagen oder Plakate, klick dich doch einfach mal durch das vielfältige Angebot!

Schneide Reisevideos!

Noch etwas spannender als einfache Diashows sind Reisevideos. Bewegte Bilder, untermalt mit einer stimmungsvollen Musik und passenden Kommentaren, sind meiner Meinung nach die beste Reiseerinnerung und fesseln deine Zuschauer. Auch wenn das Schneiden viel Zeit in Anspruch nimmt – es lohnt sich! Ich verwende beispielsweise das Programm Corel Video Pro für das Schneiden meiner Reisevideos.

Belebe dein Reisetagebuch!

Auf jeder meiner Fernreisen schreibe ich Reisetagebuch, um das Erlebte zu dokumentieren und nichts zu vergessen. Hin und wieder lasse ich dabei eine Seite frei. Dort klebe ich später passende Reisefotos ein und kreiere mir somit ein ganz persönliches Reisetagebuch.

Schreibe einen Reiseblog!

Wer gerne und viel redet und schreibt, so wie ich, der kann seine Reisefotos auch dazu nutzen, einen Reiseblog zu führen. Das kostet zwar etwas Mühe und Zeit, macht aber auch unheimlich viel Spaß. Und das Beste: Mit einem Reiseblog kannst du auch anderen Weltenbummlern bei der Vorbereitung ihrer Reisen helfen und euch austauschen. Schaff dir deine virtuelle Reisechronik!

Lust auf mehr Reisefotos? In meinem Menüpunkt „Fotoalben“ findest du jede Menge Impressionen von meinen bisherigen Reisen. Oder folge mir als Isolde MaReisen auf Instagram! Viel Spaß beim Stöbern!

Titelbild: © Jean-Pierre Brungs – unsplash.com
Bilder im Text: © Doreen Schollmeier

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  • Hosting 28. Mai 2016 at 5:44

    ___123___12 Tipps fur das perfekte Reisefoto___123___

  • Thomas 1. Juli 2017 at 8:31

    Hallo Doreen,
    danke für die gute Übersicht. Eine Ergänzung hätte ich noch. Gehe den Selfietouristen aus dem Weg. Speziell bei Mcchu Picchu habe ich germerkt, dass man das typische Motiv kaum fotografieren konnte, weil sie überall im Weg gestanden haben. Ein paar Meter weiter war dann ales wieder gut und man hat sogar ein anderes Motiv als alle anderen.

    Gruß Thomas