Myanmar

Inle See Reisetipps: Die Ruheoase in Myanmar

27. August 2015
Highlight Myanmar: Der Inle See.

Der Inle See gehört zu den absoluten Highlights in Myanmar. Nahezu jeder Backpacker verbringt während seiner Rundreise einige Tage an Myanmars zweitgrößtem See, um die idyllische Landschaft und die einzigartige Kultur der Inthas – der „Menschen vom See“ – zu entdecken. Schwimmende Gärten und auf Stelzen erbaute Dörfer, von Wasserhyazinthen und Schilf gesäumte Ufer sowie 1.500 Meter hohe Berge mit weißen Pagodenfeldern machen den Reiz der Region aus. Doch das eigentliche Sinnbild des Inle Sees sind ohne Zweifel die berühmten Ein-Bein-Ruderer, die über Jahrtausende eine einzigartige Technik des Fischfangs entwickelt haben, welche bis heute anhält.

Auch ich verbrachte während meiner Myanmar Reiseberichte im November 2014 drei wundervolle Tage am Inle See. Im folgenden Beitrag „Inle See Reisetipps“ habe ich euch einen kompletten Reiseleitfaden für den Inle See zusammengestellt, inklusive hilfreicher Tipps Aktivitäten rund um den See, Ausflugsmöglichkeiten, Anreise und Transport sowie Übernachtung und Restaurants. Viel Spaß damit!

Highlight Inle See: Warum er auf eure Reiseroute gehört?

Der komplette Alltag der Inthas, wie man die Volksgruppen am Inle See nennt, ist auf das Leben am See ausgerichtet. Die Menschen hier haben ihre Häuser, Schulen, Restaurants, Handwerkerhöfe und gar Pagoden auf Stelzen im Wasser errichtet. Ihre Hauptfortbewegungsmittel sind Kähne und Boote. Schon von klein auf werden die Kinder an das Leben auf dem Wasser vorbereitet. Allein oder in Gruppen schippern Sie über den 22 Kilometer langen und 11 Kilometer breiten See, während Wasserbüffel am sumpfigen Ufer grasen und Wasservögel über ihre Köpfe hinwegziehen.

Ein-Bein-Ruderer - Das unumstrittene Symbol des Inle Sees.

Ein-Bein-Ruderer – Das unumstrittene Symbol des Inle Sees.

Auch der Gemüseanbau findet auf dem Wasser statt. Die sogenannten schwimmenden Gärten bestehen aus einer fruchtbaren und festen Masse aus Erde und Wasserhyazinthen, die mit Hilfe von Bambuspfählen am Boden des Sees befestigt werden. Auf den schwimmenden Feldern werden Lotus, Tomaten, Bohnen und vieles mehr angebaut. Täglich wechselnde Märkte ziehen jeden Morgen Einheimische und Touristen an.

Ob Bootsfahrten, Fahrradtouren oder Trekkingtouren, ob die Besichtigung von Stelzendörfern, alten Klöstern oder beeindruckenden Pagoden, ob buntes Markttreiben oder eine Fahrt mit einem knarzenden Ochsenkarren – die Angebot an Aktivitäten rund um den Inle See ist so groß wie nirgendwo anders in Myanmar. Zeitgleich bildet die Inle Region mit ihrer einzigartigen Landschaft und ihrem kühleren Klima eine wundervolle Ruhe Oasen von den sonst so chaotischen Städten des Landes. Wem das nicht Gründe genug sind den Inle See zu besuchen, dem kann ich auch nicht weiterhelfen…

Inle See Reisetipps: Aktivitäten

Für einen Aufenthalt am Inle See solltet ihr mindestens 3 Tage einplanen, denn die Liste an potentiellen Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten ist lang. Eine Bootstour gehört genauso auf die To-Do-Liste wie der Besuch eines schwimmenden Marktes und eine Erkundungstour der umliegenden Dörfer mit dem Fahrrad oder Moped. Zudem ist die Landschaft rund um den Inle See eine beliebte Wanderregion.

Hinweis: Beim Betreten der Inle See Region passiert man einen Ticketposten. An diesem müssen ausländische Touristen eine Eintrittsgebühr von 10 USD entrichten, um Zugang zum Inle See zu erhalten. Das Ticket ermächtigt zu einem Aufenthalt von bis zu sieben Tagen.

Highlight: Eine Bootsfahrt auf dem Inle See

Eine der schönsten Arten, den Inle See zu erkunden, ist ohne Zweifel eine Bootsfahrt. Die landschaftlich sehr reizvolle Bootsfahrt führt auf den Wasserweg vorbei an schwimmenden Gärten und Dörfern in den Seitenarmen des Inle Sees. Die Häuser wurden auf Stelzen gebaut, um ein Leben am und auf dem See zu ermöglichen. Die Einwohner bewegen sich vorrangig mit dem Kahn fort, da viele der Dörfer keine direkte Straßenanbindung haben. Auch die schwimmenden Gärten und Plantagen sind sehr beeindruckend. Mitten auf dem Wasser ohne Verbindung zum Festland werden Gemüse, Obst und Blumen angebaut.

Inle See Reisetipps: Eine Bootstour über den See gehört auf die To-Do Liste!

Inle See Reisetipps: Eine Bootstour über den See gehört auf die To-Do Liste!

Während eurer Bootsfahrt über den Inle See kommt ihr sicherlich an dem einen oder anderen Ein-Bein-Ruderer vorbei, die so typisch sind für die Region. Diese Fischer haben eine einmalige Technik des Ruderns entwickelt, bei der sie eine Hand und ein Bein um das Ruder schlingen, um die zweite Hand zum Fischen und Einholen der Netze freizuhalten. Schon von Kindesalter werden die Einheimischen auf Boote gestellt, um Gleichgewicht zu trainieren und diese einzigartige Rudertechnik zu lernen. Die Ein-Bein-Ruderer sind das Symbol für den Inle See schlechthin. Leider hatte ich teilweise das Gefühl, dass diese Besonderheit hier und da weniger authentisch an Touristen vermarktet wird. Am Nachmittag sahen wir zumindest einige Gruppen von Ein-Bein-Ruderern, die kunstvolle Akrobatik von Touristenbooten vollzogen, und zwar ganz ohne Fischfang, und sich dafür ihr Trinkgeld von Touristen einforderten.

Andere Fischer auf dem Inle See sind in den frühen Morgenstunden hingegen voll in ihrem Element. Viele von ihnen stehen auf der Vorderspitze ihres Langbootes und schlagen mit einem 3-4 Meter langen Stab auf die Wasseroberfläche. Unser Bootsfahrer erklärte uns, dass diese Technik der Betäubung der Fische im Netz dient, damit die Fischer ihren Fang besser aus dem Wasser holen können.

Ein-Bein-Ruderer auf dem Inle See: Eine einzigartige Rudertechnik, die bis heute Verwendung findet.

Ein-Bein-Ruderer auf dem Inle See: Eine einzigartige Rudertechnik, die bis heute Verwendung findet.

Ein ebenso fester Bestandteil einer Bootsfahrt auf dem Inle See ist der Besuch eines Marktes. Unser Boot hielt am matschig schlammigen Ufer von Taung Tho und wir überstiegen mehrere andere Boote, um an das Festland zu gelangen. Eine äußerst wackelige Angelegenheit! Auf dem Markt herrschte ein chaotisches Treiben von Einheimischen, schreienden Marktfrauen, Kindern, Kühen, Hunden und Touristen. Neben Obst, Gemüse und Getränken werden auf den Märkten am Inle See auch allerhand Kunsthandwerkserzeugnisse angeboten, wie beispielsweise handgeschnitzte Holzfiguren oder Schmuck. Die Marktfrauen tragen ihre Waren in einem Korb auf dem Kopf – ein unvorstellbarer Balanceakt! Hoch über dem Markt von Taung Tho führt übrigens ein schmaler Gang hinauf zu einem Tempel, welcher von zahlreichen weiß getünchten Stupas umgeben ist. Diesen solltet ihr euch auf gar keinen Fall entgehen lassen. Die Stupas sind so eng aneinander gebaut, dass das Pagodenfeld an ein Labyrinth erinnert. Der Blick auf den Inle See ist fantastisch.

Pagodenfeld über dem Markt von Taung Tho.

Pagodenfeld über dem Markt von Taung Tho.

Im Rahmen einer Bootsfahrt über den Inle See werden, je nach Absprache mit eurem Fahrer (sofern dieser Englisch spricht), auch verschiedene Manufakturen und Handwerkerhöfe angesteuert, denn die Inthas sind auch für ihre geschickten Handwerkskünste bekannt. Wir besuchten unter anderem eine Zigarrenfabrik, eine Lotus-Weberei, eine Silberschmiede, einen Bootbauer sowie eine Schirmmanufaktur. In den einzelnen Stationen wurde uns einiges über die Produktion und Herstellung erklärt. Hier und da war es natürlich ein wenig zu touristisch, denn die kleine Führung ging immer mit einer höflichen Kaufaufforderung einher. Besonders gut gefiel mir die Lotus-Weberei, in welcher uns die jahrhundertalte Tradition des Herstellens von Stoffen aus Lotusstängeln gezeigt wurde. Durch das gekonnte Schlitzen der Lotusstängel wird ein hauchdünner Faden gezogen, der getrocknet und anschließend auf speziellen Webstühlen zu Stoffen gewoben wird. Für ein Halstuch werden bis zu 8.000 Lotusstängel verarbeitet.

Weitere sehenswerte Highlight, die ihr im Rahmen eurer Bootstour auf dem Inle See ansteuern könnt, sind das berühmte Nga Hpe Kyaung Kloster aus Teakholz mit seinen springenden Katzen oder die Phaung Daw U-Pagode, deren fünf Buddha Figuren bis zu Unkenntlichkeit mit Blattgold beklebt wurden. Zudem gibt es in den einzelnen Stelzendörfern kleine Restaurants, in denen ihr euch immer wieder stärken oder Wasser nachkaufen könnt.

Eine Fahrt über den Inle See ist eine äußerst schöne Art, den Inle See, dessen Flora und Fauna sowie die hier ansässigen Inthas kennenzulernen. Doch die Beliebtheit der Region macht sich bemerkbar, denn an keinem anderen Ort in Myanmar habe ich so viele Touristen und geführte Touren gesehen wie am Inle See. Nichtsdestotrotz sollte eine Bootsfahrt auf dem Inle See auf gar keinen Fall fehlen, wenn ihr Myanmar besucht!

Tipps für eure Bootsfahrt auf dem Inle See: Eine Bootstour über dem Inle See könnt ihr in jedem Reisebüro oder in eurer Unterkunft buchen. Es werden verschiedene Touren angeboten. Auch direkt am Pier von Nyaung Shwe könnt ihr euch ein Boot inklusive Fahrer anheuern. Mit diesem könnt ihr eure Route dann auch individuell absprechen. Eine ganztägige Bootsfahrt (Stand November 2014) kostet pro Boot 18.000 Kyat (13 €).

Die Boote fahren zwischen 7:00 und 8:00 Uhr am Pier von Nyaung Shwe los, durchqueren den Kanal innerhalb der Stadt und schippern dann quer über den Inle See. In den frühen Morgenstunden kann es reichlich kalt werden auf dem Boot. Packt euch eine warme Jacke oder ein Tuch gegen den kalten Fahrtwind ein. Vergesst auf gar keinen Fall den Sonnenschutz! Auf dem Boot gibt es zwar Schirme zum Schutz gegen die Sonne, doch auf Sonnencreme und einen Hut sollte man dennoch nicht verzichten.

Inle See individuell erkunden mit dem Fahrrad

Wer den Inle See auf dem Landweg individuell erkunden möchte, der tut dieses am besten mit dem Fahrrad oder Moped. Verleihstände für Fahrräder findet ihr in Nyaung Shwe an nahezu jeder Ecke und das Ausleihen eines Fahrrads kostet rund 1.000 Kyat (0,70€) pro Tag. Überprüft euren Drahtesel bei Übergabe ausgiebig auf Mängel. Viele Fahrräder sind in einem sehr schlechten Zustand.

Ochsenkarren dominieren die Straßen am Inle See. Eine Zeitreise...

Ochsenkarren dominieren die Straßen am Inle See. Eine Zeitreise…

Von Nyaung Shwe führen verschiedene Radrouten am West- und Ostseite des Inle Sees entlang, vorbei an kleinen und idyllischen Dörfern, Zuckerrohrplantagen, Wäldern und Schilf. Wir verfolgten keine konkrete Route, sondern folgten einfach der kleine Straße entlang des Westufers des Inle Sees in Richtung Nanthe. Auf diesem Weg durchquert man zahlreiche grüne Felder und puristische Dörfer, das Leben hier ist wunderbar einfach und fernab von Konsum und Stress. Wir beobachteten die Feldarbeiter beim Anbau von Zuckerrohr, Erdnüssen und Co. Mit einfachen Mitteln besserten Frauen am Wegesrand die Straßen aus und transportierten schweres Gestein mit augenscheinlicher Leichtigkeit in Körben auf ihren Köpfen. Die staubigen Straßen werden von Fahrradfahrern und Ochsenkarren dominiert.

Trekkingtour durch die Shan-Berge

Bisher gibt es in Myanmar nur ein begrenztes Angebot an begehbaren Wanderrouten, da viele Gebiete aufgrund von Rebellenaktivitäten und damit einhergehenden Gefahren oder aufgrund einer schlechten touristischen Infrastruktur wenig erforscht sind. Der Shan-Staat hingegen ist eine sehr beliebte und gut erschlossene Wanderregion in Myanmar. Kürzere Touren können auch ohne Guide begangen werden. Wer eine mehrtägige Wanderung durch die Shan-Berge unternehmen möchte, beispielsweise zwischen Kalaw und dem Inle See, findet sowohl in Nyaung Shwe als auch in Kalaw einige Tourenveranstalter. Übernachtet wird unterwegs in Klöstern, Langhäusern oder einfachen Homestays. Eine Trekkingtour durch den Shan-Staat ist sicherlich eine der authentischsten Arten, die Einheimischen kennenzulernen. Man läuft entlang saftig grüner Reisfelder und Gemüseplantagen, vorbei an kleinen Dörfern, aus denen Kinder freundlich lächeln und winken. Bei der Buchung einer Trekkingtour solltet ihr darauf achten, dass der Guide zumindest über ein paar essentielle Brocken Englisch verfügt. Das Gebiet um den Inle See ist zwar nur hügelig, doch aufgrund der klimatischen Bedingungen sollte man die konditionellen Anforderungen nicht unterschätzen und Tagesetappen bis maximal 6 Stunden planen.

Buntes Markttreiben am Inle See

Der Inle See ist auch für seine schwimmenden Märkte bekannt. Diese finden in einem 5-Tage Rotationsprinzip in unterschiedlichen Orten statt, zum Beispiel in Nyaung Shwe, Heho, Taunggyi, Minethauk und Shwenyaung. Die Mitarbeiter eurer Unterkunft informieren euch sicherlich gerne über die nächsten Markttage. Verkauft wird nahezu alles, von Gemüse, Obst, Fisch und Fleisch, über Diesel und Werkzeuge, bis hin zu Handwerkserzeugnisse, Souvenirs und Schmuck. Es lohnt sich frühzeitig auf den Markt zu gehen, noch bevor die Touristenströme einbrechen, um die einzelnen Bergvölker bei ihren alltäglichen Leben zu beobachten und ein Stückchen Intha-Kultur aufzufangen. Der Besuch eines schwimmenden Marktes lässt sich auch sehr gut als Zwischenstopp während eurer Bootsfahrt über den Inle See integrieren.

Schwimmende Märkte: Jeden Tag finden woanders ein Markt statt.

Schwimmende Märkte: Jeden Tag finden woanders ein Markt statt.

Insidertipp: Ausflug nach Kalaw

Kalaw ist ein Luftkurort auf 1.320 Meter und wird sowohl von Einheimischen als auch von Touristen aufgrund seiner idyllischen Lage, der guten Luft und dem deutlich kühleren Temperaturen angesteuert. Zudem gilt Kalaw als Trekkinghochburg in Myanmar, was auch die hohe Anzahl an Tourenveranstaltern in der Stadt begründet. Von Kalaw aus starten eine Vielzahl sehr schöner mehrtägiger Wanderungen durch die malerischen Landschaften des Shan-Staats. Nach Kalaw gelangt ihr am besten mit einem Taxi in 1,5 Stunden über eine äußerst kurvige Straße von Nyaung Shwe oder eben zu Fuß im Rahmen einer mehrtägigen Wanderung.

Das Pagodenfeld Hsu Taung Pye in Kalaw.

Das Pagodenfeld Hsu Taung Pye in Kalaw.

Wenn ich an unseren Ausflug nach Kalaw zurückdenke, dann kommen wir folgende drei Sinnbilder in den Kopf: Die verspiegelte Pagode, das Berg-Kloster mit der tollen Aussicht und Ochsenkarren. Ochsenkarren und Eselkutschen scheinen die Haupttransportmittel rund um Kalaw zu sein. Bauern nutzen sie vorrangig, um nach der getanen Arbeit von den Feldern zurück nach Kalaw zu kehren. Das belebte Zentrum von Kalaw bildet der kleine Marktplatz, auf welchem frischen Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch feilgeboten werden. Positiv fiel uns auf, dass der Markt hier noch fernab von Massentourismus war – nirgends wurden Schmuck oder Souvenirs verkauft, die Verhandlungen fanden mit Händen und Füßen statt und wir ernteten viele freundliche und belustige Gesichter.

Aufstieg zum Kloster von Kalaw.

Aufstieg zum Kloster von Kalaw.

Unweit des Marktes von Kalaw befindet sich der Aung Chang Tha Tempel, der von außen mit Spiegelscherben verziert ist. Wir waren komplett allein in der Pagode und konnten alles ungestört begutachten. Nur 5 Minuten Fußweg entfernt befindet sich zudem ein großes Kloster sowie das wunderschöne weiße Pagodenfeld Hsu Taung Pye. Wir durchschritten die Anlage und wurden freundlich, aber zurückhaltend, von den hier lebenden Mönchen begrüßt. Noch viel idyllischer empfanden wir jedoch das alte Kloster und die Thane Taung Pagode, welche hoch über Kalaw auf einem Berg thronen. Ein langer Säulengang aus Holz mit unendlich vielen Stufen führt die steilen Berg hinauf. Oben angekommen trafen wir auf freundliche Mönche, unzählige streunende Hunde und einen fantastischen Panorama Ausblick auf Kalaw und die Shan-Berge.

Wer für einen kurzen Moment frische Luft fernab von Tourismus und Hektik genießen möchte, für den ist ein Ausflug nach Kalaw ein guter Geheimtipp.

Anreise und Transport

Als einer der beliebtesten Anlaufstellen für Touristen in Myanmar ist der Inle See auch dementsprechend gut vernetzt und auf verschiedenen Wegen erreichbar. Ausgangspunkt für eine Erkundung des Inle Sees ist die kleine Stadt Nyaung Shwe, in welcher Reisende mittlerweile ein umfangreiches Angebot an Unterkünften und Restaurants in allen Preisklassen sowie eine gut ausgebaute Infrastruktur vorfinden.

Anreise mit dem Flugzeug

Ca. 40 Kilometer von Nyaung Shwe entfern befindet sich der Flughafen Heho, welcher von Yangon, Mandalay und Bagan angesteuert wird. Wenn ihr mit dem Flugzeug anreisen wollt solltet ihr euch allerdings rechtzeitig um die Flugtickets kümmern, dann die Flieger schnell ausgebucht sind.

Vom Flughafen nach Nyaung Shwe und somit an den Inle See gelangt ihr nur mit dem Taxi, dass es den Busfahrern des öffentlichen Liniennetzes verboten ist, ausländische Touristen zu transportieren. Die Taxifahrer wissen allerdings um ihr Monopol und setzen nahezu unverschämt hohe Preise für den ca. einstündigen Transport an. Mit viel Diskussion und Verhandeln kann man den Preis jedoch erheblich nach unten drücken. Zudem ist es ratsam sich die Taxis mit anderen Reisenden zu teilen, denn das spart ebenfalls Kosten.

Anreise mit dem Bus

Von Bagan (8 Stunden), Yangon und Mandalay verkehren Busse und Minivans nach Nyaung Shwe. Der Transport mit dem Bus ist natürlich deutlich günstiger als ein Inlandsflug, aber auch anstrengender, da die Straßenverhältnisse nicht besonders gut sind.

Anreise mit dem Zug

Alternativ könnt ihr von Yangon und Mandalay auch mit dem Zug anreisen. Der nächste Bahnhof befindet sich in Shwenyaung, ca. 15 Minuten Autofahrt von Nyaung Shwe entfernt. Allerdings ist die Zugfahrt nur für Reisende mit viel Zeit zu empfehlen, dass sie mitunter 2 Tage in Anspruch nimmt. Dafür soll die Anreise mit dem Zug landschaftlich sehr reizvoll sein.

Anreise zu Fuß

Die Landschaft rund um den Inle See ist eine beliebte Trekking Region. Mittlerweile werden einige sehr reizvolle Mehrtagestouren angeboten, die beispielsweise von Kalaw bis nach Nyaung Shwe führen.

Die Inthas - angepasst an das Leben am Wasser.

Die Inthas – angepasst an das Leben am Wasser.

Insidertipps für Unterkünfte und Restaurants

Gute und günstige Unterkünfte für Backpacker findet ihr vorrangig in Nyaung Shwe. Da in der Hauptreisezeit von November bis Februar die Nachfrage steigt, solltet ihr euch am besten vorab um eine Unterkunft kümmern. Ansonsten steht ihr womöglich vor verschlossenen Türen oder müsst tiefer in die Tasche greifen. Checkt dazu einfach die Angebot auf gängigen Hotelseiten wie booking.com oder hostelbookers.com und konsultiert euren Reiseführer.

Sehr zu empfehlen ist das „Aquarius Inn„, eine kleine familiär geführte Oase inmitten der Stadt. Bei unserer Ankunft wurden wir mit frischem Obst, Tee und Nüssen im Garten des Gästehauses begrüßt. Überall im Garten gibt es zwischen den exotischen Pflanzen kleine Sitzecken. Das Personal war äußerst freundlich und hilfsbereit. Das Frühstück wurde in einem Teakholz Pavillon gereicht. Neben dem klassischen Backpacker Frühstück, bestehend aus Toast und Ei, konnte man hier auch die typisch burmesische Mohinga Frühstückssuppe probieren. Dabei handelt es sich um eine Suppe aus Fisch, Nudeln, Ei, Gemüse und anderen, nicht identifizierbaren Zutaten – etwas gewöhnungsbedürftig zum Frühstück aber auch sehr lecker.

Ebenso groß ist mittlerweile das Angebot an Restaurants in Nyaung Shwe. Da diese aber sehr schnell wechseln und stetig neue dazu kommen, ist es bislang schwierig konkrete Insidertipps in Punkto Essen zu geben. Wem es nach gebratenen Nudeln, Currys oder Pizza lüstet, der ist im „Golden Kite Restaurant“ richtig. Das Restaurant gleich einer großen Bambushütte und auch draußen gibt es einige Sitzplätze. Aufgrund der regelmäßigen Stromausfälle mussten wir ein wenig auf unser Essen warten, genossen derweilen aber einen herrlich frischen Papayasaft im Kerzenschein.

Gute, landes-typische Shan-Küche gibt es im Htoh Htoh. Hier kann man zwischen verschiedenen Menüs wählen, die eine Linsensuppe, ein Fisch- oder Fleischgericht sowie Reiscracker mit scharfen Saucen besteht. Das Shan Essen war anders, aber auch unglaublich lecker.

Tipp: Wer in Nyaung Shwe nach Sonnenuntergang unterwegs ist, sollte eine Taschenlampe bei sich führen. Aufgrund der regelmäßigen Stromausfälle kann es recht dunkel auf den Straßen werden.


Weitere Tipps für eure Myanmar Reise

Stefan Loose Reiseführer Myanmar

Ihr wollt auch individuell durch Myanmar reisen? Dann finden ihr in meinen Tipps für eure Backpacker Reise durch Myanmar viele nützliche Informationen rund um Themen wie Visa-Beantragung, Transport, Buchung von Flügen und Übernachtungsmöglichkeiten sowie jede Menge Impressionen aus Myanmar.

Für eure Reisevorbereitung empfehle ich euch den Stefan Loose Travelguide für Myanmar.

Bilder: © Doreen Schollmeier, Sebastian Semmler

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2 Comments

  • Reply Ildi 9. Februar 2019 at 15:50

    Hallo Isolde,

    ein toller Beitrag über den Inle-See mit sehr schönen Bildern. Wir sagen auch, dass jeder sollte dieses Gebiet von Myanmar sehen. Eine Bootstour haben wir auch gemacht, und während des Tages haben wir viele Pagoden, die Silberschmiede, Lotusweber besucht. An dem nächsten Tag haben wir statt Wandern ein lokaler Markt in Taunggyi, ein Pa-O Dorf und das berühmte Kakku Pagodenfeld besichtigt. Unser Bericht finden Interessanten auf der Seite https://www.travelsicht.de/inle-see-sehenswuerdigkeiten-und-tipps/
    Deinen Tipp am Ende finde sehr nützlich. Als wir in Nyaung Shwe waren, gab es auch öfters Stromausfall. 🙂

    Viele Grüße,

    Ildi

  • Reply Myanmar11 17. August 2021 at 20:43

    Sehr interessanter Beitrag mit tollen Bildern. Hätte nicht gedacht, dass es in Myanmar auch eine Zigarren Fabrik gibt. Sehr spannend. 🙂

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