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Klettersteigen in Franken: Höhenglücksteig

5. Juni 2015
Klettersteigen in de Fränkischen Schweiz

Es muss nicht immer weit weg sein! Das gilt auch für Klettersteig-Fans und Drahtseil-Akrobaten. Denn auch in Deutschlands Mittelgebirge gibt es einige sehr schöne Klettersteige, die sich sowohl für Anfänger als auch für Experten als Training für Alpintouren eignen. Einer der beliebtesten Klettersteige Deutschlands befindet sich bei Hirschbach in der Hersbrucker Alb, gerade einmal 40 Kilometer von Nürnberg entfernt: Der Höhenglücksteig.

Gesicherter Nervenkitzel: Klettersteigen in Franken

Wer nach spektakulären Aussichten und Nervenkitzel unter sicheren Voraussetzungen sucht, für den ist Klettersteigen genau das Richtige! Ganz ohne Knotentechnik und Seil lassen sich Dank gesicherter Stahlseilrouten, Trittstufen und Eisenstifte natürliche Felsen gesichert erklimmen. Das Klettersteigen macht es auch Nicht-Kletterern möglich, schwierige Route zu meistern. Sichern muss man sich natürlich trotzdem, und zwar mit einem Klettersteigset. Zudem gehören ein Klettergurt, ein Helm, festes Schuhwerk und Handschuhe (zum Schutz vor Verletzungen am Stahlseil) zur Ausrüstung dazu.

Höhenglück1

Wer sich einmal am Klettersteig probieren möchte, der muss (und sollte) nicht gleich in die Alpen fahren. Auch in Deutschlands Mittelgebirge gibt es einige sehr schöne und ebenso anspruchsvolle Klettersteige, die sowohl für Anfänger als auch Experten geeignet sind. So zum Beispiel der Höhenglücksteig in der Fränkischen Alb.

Klettersteigen in Franken: Der Höhenglücksteig

Der Höhenglücksteig wurde 1932 bis 1937 von „Alpinen Gesellschaft Höhenglück“ zu Trainingszwecken für alpine Routen errichtet und wird regelmäßig gewartet und modernisiert. Er befindet sich bei Hirschbach in der Hersbrucker Alb, ca. 40 Kilometer von Nürnberg entfernt.

Der Höhenglücksteig verläuft fast durchgängig in 15 bis 20 Metern Höhe und insgesamt werden lediglich 100 Höhenmeter überwunden. Der Höhenglücksteig ist in drei unterschiedlich schwere Abschnitte unterteilt. Der Schwierigkeitsgrad wird als mittelschwer eingestuft, wobei die technische Schwierigkeit von Teilstück zu Teilstück fortlaufend zunimmt. Während die ersten beiden Abschnitte des Höhenglücksteigs unproblematisch auch von Anfängern passiert werden können, benötigt es im Teilstück drei etwas mehr Kraft und Erfahrung. Wer die ersten beiden Teilstücke jedoch ohne Probleme bewältigt, wird auch das letzte Teilstück (mit Pausen) meistern. Alle Abschnitte können parallel auch über einen Wanderweg umgangen werden, weshalb der Klettersteig auch für Anfänger geeignet ist, da schwierige Schlüsselstelle ausgelassen werden können. Zudem haben nicht-kletternde Begleitpersonen Zuschauer fast durchgängig die Möglichkeit die Begeher des Höhenglücksteigs an der Wand von einem Waldweg aus zu beobachten.

Nur nicht die Nerven verlieren!

Nur nicht die Nerven verlieren!

Aufgrund seiner Beliebtheit ist der Höhenglücksteig vor allem an Wochenenden stark frequentiert, weshalb es an den Einstiegen oder beim Klettern zu Wartezeiten kommen kann. Für den Höhenglücksteig müssen je nach Erfahrung und Technik ca. 2,5 – 4 Stunden eingeplant werden.

Tourenbeschreibung Höhenglücksteig

Startpunkt für den Höhenglücksteig ist der Wanderparkplatz in Neutras. Dort folgt ihr im dem hügeligen Feldweg in den Wald, welcher mit einem roten Punkt auf weißen Hintergrund ausgeschildert ist. In der Tat ist es beim ersten Besuch etwas kniffelig, den Einstieg in den Höhenglücksteig zu finden. Nach circa 20-30 Minuten Wanderung durch den Wald erreicht ihr den „Bambini-Steig“. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Einstieg in den Höhenglücksteigs.

Abschnitt 1 (B/C):

Der Zustieg in den Höhenglücksteig ist zugegebenermaßen etwas kniffelig, zumindest für Anfänger, denn er erfolgt über einen ca. 5 Meter hohen ungesicherten Kamin. Erst am Ende des Kamins beginnen schließlich das Stahlseil und somit auch die Sicherung. Mit etwas Ruhe und Konzentration ist der Kamin jedoch auch für Anfänger zu meistern. Zudem besteht auch die Möglichkeiten diesen zu umgehen.

Nach dem Zustieg über den Kamin folgt ihr nun dem Stahlseil nach links entlang der Felswand. Es geht kontinuierlich auf und ab. Die Schwierigkeiten im ersten Abschnitt variieren meist zwischen A und C. Etwas kniffelig sind die Schlüsselstellen Wittmann-Schickane und das Scharfe Eck. Auch hier können die anspruchsvollen Stellen von Anfänger unproblematisch umgangen werden.

Abschnitt 2 (C):

Nach einer kurzen Wanderung erreicht ihr den Mittelabschnitt des Höhenglücksteigs. Dieser ist zwar deutlich kürzer als Abschnitt 1, dafür aber auch anspruchsvoller. Ihr folgt dem Stahlseil parallel entlang der Felswand und gewinnt dabei schnell an Höhe. In ca. 20 Metern Höhen müssen nun ein paar Felskanten umklettert werden, wobei es nur wenige künstliche Tritthilfen gibt.

Abschnitt 3 (D):

Mit Abschnitt 3 erwartet euch ein sehr kurzer, aber zeitgleich auch knackiger Klettersteig, bei dem speckige, überhängende Wände mit nur geringen Tritten überwunden werden müssen. Dementsprechend sind Kraft und Trittsicherheit erforderlich. Allein der Einstieg in Abschnitt 3 des Höhenglücksteigs hat es in sich. Im Überhang wir der Bizeps ordentlich beansprucht, weshalb man die erste Passage lieber schnell überwinden sollte, bevor einen die Kraft verlässt. Auch danach geht es weiter mit einigen überhängenden, trittarmen Passagen. Belohnt wird man jedoch durch einen wundervollen Blick auf den Veldensteiner Forst und die Hersbrucker Alb.

Weiterführende Links und detailierte Routenbeschreibung

Eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Abschnitte, Schlüsselstellen und Schwierigkeitseinstufungen des Höhenglücksteigs inklusive GPS Koordinaten von Klettersteig-Experten findet ihr unter: http://www.outdooractive.com/de/klettersteig/frankenalb/hoehengluecksteig/6937822/.

Weitere Outdoor-Erlebnis Berichte und Routenvorschläge in Deutschland und angrenzenden Ländern findet ihr in meiner Outdoor Kategorie.

Copyright:

Doreen Schollmeier
Hans – Pixabay.com

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