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Daunenschlafsack im Test: Yeti V.I.B. 400 und Yeti Passion Five

3. September 2017
Yeti Daunenschlafsack im Test

Bei der Suche nach einem kompakten und leichten Schlafsack für die kommenden Bergtouren setzen sich viele unweigerlich mit den Vor- und Nachteilen von einem Daunenschlafsack auseinander.  Da die Wahl der passenden Schlafumgebung stets einen großen Einfluss auf den Erfolg und das Wohlbefinden während der gesamtem Tour haben, möchte ich dir die wichtigsten Fakten mit auf den Weg geben, die es beim Kauf eines Daunenschlafsacks zu beachten gilt.  Dazu habe ich die zwei Leichtgewichte „V.I.B. 400“ und „Passion Five“ von Yeti genauer unter die Lupe genommen und für dich getestet. Beide eignen sich für einen komfortablen Schlaf bis etwa null Grad.

Daunenschlafsack im Test: So findest du den richtigen Schlafsack für deine nächste Bergtour!

Daunenschlafsack im Test: So findest du den richtigen Schlafsack für deine nächste Bergtour!

Daunenschlafsack: Alles was du wissen musst!

Die Hauptvorteile eines Daunenschlafsacks gegenüber seiner Konkurrenz aus Kunstfaser sind die deutlich geringeren Packmaße und das reduzierte Gesamtgewicht bei vergleichbarem Isolationsvermögen. Dieser Unterschied erlaubt dir den Transport des nächtlichen Schlafplatzes im Trekkingrucksack.  Gleichzeitig zeichnen sich Daunenschlafsäcke durch eine höhere Atmungsaktivität aus, wodurch sich der Schlafkomfort spürbar erhöht. Für ein möglichst optimales Wärmeempfinden legt man sich übrigens nur in Unterwäsche bekleidet in den Schlafsack.

Neben den genannten Vorteilen ist allerdings auch zu beachten, dass der daunengefüllte Schlafsack in der Handhabung etwas empfindlicher ist, als die synthetische Alternative. So solltest du beispielsweise auf deinen Touren stets darauf achten, dass der Schlafsack niemals nass wird bzw. ihn bei leichter Feuchtigkeit gut auslüften lässt. Andernfalls verklumpen die Daunen mit der Zeit und die Wärmewirkung geht dauerhaft verloren.

Auch zu Hause sollte der Daunenschlafsack stets luftig und locker gelagert werden (nicht im Packsack), da sonst die wertvollen Daunen brechen können.

Daunenschlafsack: Darauf solltest du beim Kauf achten!

Aber natürlich gibt es auch zwischen den verschiedenen Daunenschlafsäcken große Unterschiede. Als wichtigstes Merkmal wird beim Kauf häufig die Bauschkraft (engl.: Loft) der verwendeten Daune verglichen. Diese bezeichnet das Volumen, welches von einer Unze (≈ 28,3g) Daune in aufgebauschter Form eingenommen wird. Meine beiden Testkandidaten von Yeti erreichen in dieser Kategorie Bestwerte von über 800 cuin (engl.: cubic inches) – dies entspricht einem Daunenvolumen von mehr als 13 Litern! Diese Eigenschaft wird durch die Verwendung sehr großer Daunen (bis zu 4cm) und durch ein möglichst hohes Verhältnis von Daune zu Feder erreicht (95:5).

Yeti V.I.B. 400 und Yeti Passion Five im Test

Die beiden getesteten Yeti Schlafsäcke unterscheiden sich maßgeblich in ihrer Abstimmung zwischen Gewicht, Packmaß und Komfort.

Daunenschlafsack im Test: Yeti V.I.B. 400

Daunenschlafsack im Test: Yeti V.I.B. 400

So meistert der in schwarz-orange gehaltene „V.I.B. 400“ (Very Important Bag) den Spagat zwischen kompakten Abmessungen bzw. geringem Gesamtgewicht und gleichzeitig einem hohen Maß Komfort. Wie man dem Namen entnehmen kann, ist der Schlafsack mit 400g Daunen gefüllt – sein Gesamtgewicht liegt bei 830g*. Damit lässt es sich nach Herstellerangaben bis +2°C (Komfort) nächtigen. Der Übergangsbereich, bis zu dem ein durchgehender Schlaf möglich ist, liegt bei -3°C (Limit). Da sich übrigens das Temperaturempfinden zwischen Mann und Frau um bis zu 5°C unterscheidet, eignet sich die erste Angabe eher für weibliche Abenteurer, wogegen die zweite Angabe für die Herren interessanter sein dürfte. Beachtet aber dennoch, dass es sich hierbei um genormte Angaben (EN 13537) handelt. In der Realität hängt das jeweilige Wärmeempfinden beispielsweise von der physischen Verfassung, dem Körpergewicht oder dem gewählten Lagerplatz ab.

Die Handhabung des „V.I.B 400“ gestaltet sich äußerst bequem. Speziell der seitliche Reißverschluss ist sehr leichtgängig und lässt sich sowohl von innen als auch von außen sehr einfach hin- und her bewegen. Besonders praktisch: er kann vom Kopf und von den Füßen aufgezogen werden. Wenn es im Daunenschlafsack also doch einmal zu warm werden sollte, können die Füße zur Kühlung nach einfach außen gestreckt werden.

Vergleichbare Flexibilität gibt es im Kopfbereich. Die weit öffnende Kapuze besitzt einen sehr flauschigen Wärmekragen und kann über zwei Kordeln bis weit in das Gesicht geschlossen werden. Ein unnötiger Wärmeverlust wird auf diese Weise vermieden.

Ein weiteres nettes Feature, welches nicht unerwähnt bleiben soll, ist die praktische Innentasche. Diese befindet sich etwa auf Brusthöhe und bietet beispielsweise Stauraum für Taschenlampe oder Handy.

Daunenschlafsack im Test: Yeti Passion Five

Daunenschlafsack im Test: Yeti Passion Five

Der „Passion Five“ Daunenschlafsack überzeugt neben einem überzeugenden Design (olivbraun / schwarz) mit durchdachten Minimalismus. Trotz seiner wärmeren Daunenfüllung (495g) ist das Gesamtgewicht mit 790g* geringer als beim „V.I.B. 400“. Dieser Vorteil wird vorwiegend durch das superleichte Außenmaterial „Next to Nothing“ erreicht. Dieser Hauch von Nichts aus Nylon wirkt zwar beim Anfassen sehr empfindlich, hat mich aber im Test zu keiner Zeit im Stich gelassen. Das Gewebe ist absolut daunendicht und auch die Nähte wirken hochwertig verarbeitet.

Der Temperaturbereich des „Passion Five“ reicht bis in den Bereich leichter Minusgrade (Komfort: -2°C, Limit: -7°C).  Das Modell kann damit bereits als winterwarmer Schlafsack auf Tour gehen. Beeindruckend ist dabei das geringe Packmaß von nur 37x14cm*, wenn der Schlafsack, zugegebenermaßen etwas mühsam, in die Transporthülle gestopft wird. In diesem Format findet er wohl in jedem Rucksack seinen Platz.

Die Reißverschlüsse und Zipper fallen zu Gunsten des Gesamtgewichts kleiner und leichter aus als beim „V.I.B. 400“. Die allgemeine Handhabung ist dadurch zwar etwas hakeliger, gibt aber keinen Grund für größere Beanstandungen. Aufgrund des Minimalismus entfällt beim „Passion Five“ ebenfalls die praktische Tasche im Inneren des Schlafsacks.

Fazit zu den Dauenschlafsäcken von Yeti

Doch welcher der beiden Schlafsäcke ist nun die richtige Wahl für kühle Nächte? Vom Grundsatz her trifft man mit beiden Schlafsäcke eine gute Entscheidung. Beide sind äußerst kompakt, robust und zuverlässig. Der Unterschied definiert sich über den Temperaturbereich, in dem der Schlafsack eingesetzt werden kann, und über eine nicht zu vernachlässigende Preisdifferenz. Der „Passion Five“ ist im Vergleich zum „V.I.B. 400“ der wärmere Schlafsack (bei vergleichbarem Packmaß und Gewicht). Durch seine ultraleichte Außenhaut kann er mit etwa 25% mehr Daunen gefüllt werden und ist damit die bessere Wahl, wenn eine möglichst hohe Wärmeleistung erreicht werden soll.  Im Bezug auf das Preis/Leistungs-Verhältnis dreht sich das Blatt leicht. Liegt die unverbindliche Preisempfehlung des „V.I.B. 400“ bei ca. 440,-€**, müssen beim „Passion Five“  ab 620,-€ investiert werden.

* Angaben zu Gewicht und Größe beziehen sich immer auf Größe L
** Die Preise können je nach Größe und Händler variieren

Daunenschlafsack im Test: So findest du den richtigen Schlafsack für deine nächste Bergtour!

Daunenschlafsack im Test: So findest du den richtigen Schlafsack für deine nächste Bergtour!


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© Bilder: Sebastian Semmler / Doreen Schollmeier

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