Tag 1 unserer neuntägigen Trekkingtour zum Annapurna Base Camp
Etappe: Von Kathmandu nach Pokhara
Früh am Morgen, als das geschäftige Thamel noch zu schlafen schien und wir lediglich Hunde und Kühe auf den Straßen antrafen, holte uns Ratna an unserem Hotel ab und fuhr mit uns gemeinsam zum Busbahnhof. Nach einem leckeren Chai am Straßenrand ging unser Bus um 7:00 Uhr morgens nach Pokhara, dem Tor zum Himalaya.
Die Fahrt nach Pokhara kann definitiv in dem Ordner „Dinge, die ich meiner Mama nicht erzählen sollte“ abgeheftet werden. (Sollte meine Mama das hier lesen: Es tut mir leid, so schlimm war es gar nicht…). Zwischen Kathmandu und Pokhara existiert lediglich eine mehr oder minder gut ausgebaute Straße, die täglich von zahlreichen Bussen und Autos angesteuert wird. Nachdem wir das unendlich groß wirkende Kathmandu hinter uns gelassen hatten, folgte unser Bus sechs Stunden lang einer engen Bergserpentine. Die Straße war übersäht mit Schlaglöchern und wir wurden ordentlich durchgeschüttelt. Etwas mulmig war uns schon, als wir den tiefen Abgrund neben der Piste sahen. Durch den regen Verkehr auf der Straße nach Pokhara hatte unser Bus nur wenig Platz und der Fahrer tätigte im Minutentakt seine Sirene, um auf sich aufmerksam zu machen. Erst kürzlich hatten wir von Bussen gelesen, die von der Straße abgekommen und in den Abgrund gestürzt waren. Doch unser Bergführer beruhigte uns. Ratna sollte sich in den nächsten Tagen als die perfekte Reisebegleitung entpuppen. Wir gaben ihm den Namen „Trad“ – Trekking Dad, weil er sich so liebevoll und gewissenhaft um uns zwei Mädels kümmerte.
Am frühen Nachmittag erreichten wir die Stadt Pokhara und fuhren zu sechst und mit vollem Trekkinggepäck in einem kleinen Auto zu unserer Unterkunft. Mir tat der Bauch weh vor Lachen! Der restliche Tag stand uns zur freien Verfügung. Wir sollten uns ein wenig schonen riet uns Ratna, also liehen wir uns einen Motorroller aus und erkundeten die Stadt und Umgebung im geschäftigen Linksverkehr – unsere Interpretation von Ausruhen! Pokhara ist eine rund 200 km von Kathmandu entfernte Stadt, welche malerisch am Phewa-See liegt und von einer gigantischen Bergsilhouette umrandet wird. Mit rund 250.000 Einwohnern ist sie die zweitgrößte Stadt Nepals. Pokhara selbst hat aus touristischer Sicht nicht viel zu bieten. Es ist eher die Atmosphäre, die uns in Pokhara gefiel. Hier tummeln sich zahlreiche Bergsteiger und Hobbywanderer, die entweder kurz vor dem Aufbruch zu einer Trekkingtour stehen oder von selbiger zurückgekommen sind. Das Zentrum Pokharas ist gezeichnet durch Outdoor-Läden, in denen man günstig Daunenjacken, Schlafsäcke und sonstige Trekkingutensilien erkaufen kann. Zudem gibt es ein paar sehr gute Restaurants. Wer jedoch nach besonders schönen Tempeln oder geschäftigen Märkten sucht, der ist in Pokhara falsch.
Bei unserer Rollertour quer durch Pokhara sahen wir auch zum ersten Mal den imposanten Gipfel des Machapucharé, aufgrund seiner Form auch „Fishtail“ genannt. Der Machapucharé sollte uns in den folgenden Tagen stets als Wegweiser zum Annapurna dienen und wurde das meiste fotografierte Motiv unserer Reise. Nach dem Abendessen in einem süßen indischen Restaurant und einer Überdosis Lassi begaben wir uns zeitig ins Bett um für die bevorstehende Trekkingtour Kraft zu tanken.
Galerie Pokhara
Wie geht es weiter?
Hier geht es zur Etappe 2 uns Annapurna Wanderung: Von Pokhara nach Landruk.
Informationen zu unserer Reisevorbereitung findet ihr in dem Artikel „Nepal: Trekking am Annapurna„.
Für meine Reiseplanung Nepal habe ich den Stefan Loose Reiseführer für Nepal verwendet.
Bilder: © Doreen Schollmeier
3 Comments
Hallo, ich bin Ihnen sehr verbunden wenn sie die restlichen Tage am anapurna oder generell posts über Nepal und Indien Hochladen wurden. Ich liebe nämlich Deinen Schreibstil mit all seinen kleinen Fehlern 😀 bitte lade den Rest nicht schnell, aber schmackhaft hoch, vielen lieben dank schonmal.
Liebe grüße von Jonathan, einem unerfahrenen Reiseküken das gerade in Australien arbeitet um sich eine lange Reise durch Asien und Co zu bahnen 😀