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Trekking- und Biwakplätze – Wildcampen auf legale Art

20. Oktober 2020
Wildcampen auf legale Art

Du liebst es, in der Natur zu schlafen, eine Nacht unter Sternen zu verbringen und dein Lager dort aufzuschlagen, wo deine Reise für diesen Tag endet? Leider ist das Wildcampen in Deutschland per Gesetzgebung verboten.

In anderen Ländern, wie z. B. Skandinavien gilt das sogenannte „Jedermannsrecht“, dass es einem erlaubt, sein Zelt überall aufzuschlagen, wo keine anderweitigen Regeln gelten. Eine solche Regelung gibt es hierzulande leider nicht.

Zum Glück gibt es mittlerweile einige Alternativen, wie du legal Wildcampen darfst: Trekking- und Biwakplätze. Sie bieten oft Platz für mehrere Zelte, liegen mitten in der Natur und sind nach vorheriger Buchung für eine Nacht nutzbar.


Was genau sind Trekking- und Biwakplätze?

Diese Plätze schließen die Lücke zwischen Wildcampen und der Notwendigkeit, Campingplätze benutzen zu müssen. Es handelt sich um private oder öffentliche Flächen, auf denen es meist für einen geringen Obolus erlaubt ist zu zelten. Die meisten Trekkingplätze in Deutschland verfügen nur über eine geringe Anzahl an Zeltstellen. Darum musst du dich vor deinem Besuch anmelden, was meist online möglich ist. Beachte auch, dass die meisten Trekkingplätze nur im Sommerhalbjahr geöffnet haben und lediglich eine Übernachtung erlauben.

Wildcampen auf legale Art  (©Foto: VAUDE)
Trekking- und Biwakplätze als Alternative zum nicht ganz so legalem Wildcamping (©Foto: VAUDE)

Luxus Fehlanzeige – So sind Biwakplätze ausgestattet

Wie auch beim Wildcampen sucht man Annehmlichkeiten wie Strom, warmes Wasser oder gar ein Restaurant auf Trekkingplätzen vergebens. Wenn du dich für eine Nacht in der Abgeschiedenheit der Natur entscheidest, entscheidest du dich bewusst gegen Komfort und Annehmlichkeiten. Viele solcher Plätze sind lediglich eine Freifläche im Wald oder eine Holzplattform zwischen Bäumen, auf denen du dein Zelt aufschlagen kannst.

Eine gewisse „Grundausstattung“ haben Trekking-und Biwakplätze jedoch schon. Die Mehrzahl solcher Plätze verfügt über folgende Dinge:

▸ Toilette

Auf fast allen Trekkingplätzen befinden sich sogenannte Komposttoiletten. Diese sind einfach und erfüllen ihren Zweck. Klopapier liegt oftmals bereit, jedoch solltest du vorsichtshalber immer eine eigene Rolle dabeihaben.

▸ Feuerstelle mit Sitzgelegenheiten

Manche Trekkingplätze verfügen über eine Feuerstelle, in der ein kontrolliertes Feuer entzündet werden darf. Ringsum findet man häufig einfache Sitzgelegenheiten aus Holz. Wenn Waldbrandgefahr besteht, bleibt das Feuer selbstverständlich aus.

▸ Regenwasser

Nur sehr selten sind Trekkingplätze mit fließendem (Trink) Wasser ausgestattet. Sauberes Trinkwasser musst du also selber mitbringen. Mit etwas Glück verfügt der Platz über eine Tonne mit Regenwasser, einen angrenzenden Bachlauf oder andre Wasserquellen, die zur Körperpflege genutzt werden können.

▸ Weitere Merkmale:

  • überwiegend nur zu Fuß oder mit dem MTB zu erreichen
  • es sind nur wenige Stellplätze vorhanden
  • die Übernachtung üblicherweise nur für eine Nacht erlaubt
  • abgelegene Lage, oft in Naturschutzgebieten und Naturparks gelegen
  • den genauen Standort erfährt man oft erst bei der Buchung
  • in der Regel nur vom 01. April bis 31. Oktober nutzen
Ohne Regeln geht es auch beim Biwakieren nicht. (©Foto: VAUDE)

Darauf solltest du bei der Planung einer Trekking-Tour achten

Auch wenn Trekkinplätze sehr einfach und unkompliziert zu buchen und zu benutzen sind, gibt es einige Dinge, die du bei der Planung einer Übernachtung unter freiem Himmel beachten solltest.

Aktuelle Warnungen für die Region

Bevor du losziehst, solltest du online immer die aktuell gültigen Warnmeldungen für die zu bereisende Region checken. Wenn schwere Regenfälle, Sturm oder Gewitter vorhergesagt sind, solltest du auf eine Nacht im Wald verzichten und ggf. auf ein Hostel oder eine Jugendherberge ausweichen. Besonders wichtig, wenn es lange trocken und heiß ist, ist das Waldbrand-Risiko, über das der Deutsche Wetterdienst Auskunft geben kann.

Packliste für den Trekkingplatz

Als Gast auf einem Trekking- oder Biwakplatz bist du Selbstversorger und solltest daher alles, was du benötigst, dabeihaben. Damit du nichts Wichtiges vergisst, ist es empfehlenswert, dir vorher eine Packliste zu erstellen. Diese sollte unter anderem folgenden Dinge enthalten:

  • Ausreichend Proviant,
  • Zelt oder Biwaksack, Isomatte und Schlafsack
  • Wettergerechte Kleidung
  • Gaskocher, Koch-Utensilien
  • Genug Trinkwasser
  • Klopapier
  • Taschenlampe / Stirnlampe
  • Insektenschutzmittel
  • Erste-Hilfe-Set, benötigte Medikamente
  • Geld, Ausweisdokumente

Ohne Regeln geht es nicht – Das gilt auf Trekkingplätzen

Regeln sind notwendig, um die Natur zu erhalten und so sicherzustellen, dass es auch zukünftig noch die Möglichkeit gibt, auf Trekkingplätzen zu übernachten und ein Maximum an Freiheit zu erfahren. Nachfolgende Grundsätze gilt es zwingend einzuhalten:

  • Keine Spuren hinterlassen
  • Die Natur respektieren
  • Lärm vermeiden
  • Vorsichtig mit Feuer umgehen
  • Nur die vorhandenen Toiletten nutzen
  • Auf dem ausgewiesenen Platz bleiben

Trekkingplatz Übersicht Deutschland

Nachfolgend findest du eine Liste der regionalen Angebote nach Bundesländern sortiert. Auf den verlinkten offiziellen Websites findest du weiter Informationen zu Buchung, Bezahlung und Ausstattung.

Baden-Württemberg

Schwarzwald

Nordrhein-Westfalen

Eifel

Schleswig-Holstein

ganzen Bundesland 

Brandenburg

ganzes Bundesland

Sachsen

Elbsandstein­gebirge

Rheinland-Pfalz & Saarland

Hunsrück-Hochwald 

Bayern

Spessart
Steigerwald
Frankenwald
Altmühltal

Rheinland-Pfalz

Pfalz
Soonwald


Fazit zum Wildcampen

Bei einer Übernachtung auf dem Trekkingplatz kannst du deinem Drang nach Abenteuer, Abgeschiedenheit und Naturverbundenheit nachkommen und das Ganze noch legal. Wenn du auf den üblichen Camping-Komfort verzichten kannst, die Grundregeln beachtest und etwas Zeit in Planung und Vorbereitung steckst, wird dein Ausflug in die Natur mit Sicherheit ein grandioses Erlebnis, das dir lange in Erinnerung bleiben wird.

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