Reiseberichte

Irland Rundreise: Backpacking an der Westküste & Insidertipps

5. November 2020
Geformt vom Atlantischen Ozean, die Cliffs of Moher

Eine Irland Rundreise mit dem Backpack ruft in vielen von uns Sehnsucht hervor. Nicht verwunderlich, denn Irland besticht mit malerischen Steilküsten und endlosen Weiten. Auf der Insel warten atemberaubende Panoramaaussichten auf den Pazifischen Ozean. Meine Highlights an der Westküste auf dem Wild Atlantic Way stelle ich in diesem Beitrag vor. Außerdem verrate ich dir Tipps & Tricks zum Backpacking auf der Grünen Insel.

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▸ Was du über das Backpacking Irland wissen solltest
▸ Beste Reisezeit für Irland
▸ Anreise nach Irland
▸ Rundreisen in Irland
▸ Trampen in Irland
▸ Wandern in Irland
▸ Backpacker Unterkünfte in Irland
▸ Einkaufen in Irland
▸ Highlights an der Westküste Irlands

Was du über Backpacking auf einer Irland Rundreise wissen solltest

Warum eine Reise in ferne Länder buchen, wenn das Abenteuer gerade einmal 2 Flugstunden entfernt ist? Schroffe Felsklippen, raue Landschaften und saftgrüne Wiesen – deswegen wird Irland auch die Grüne Insel genannt. Zwischen Bergen und Meer lädt eine Vielfalt an Landschaften zum Erkunden ein. Vor allem Wanderfans und Naturliebhaber kommen auf einer Irland Rundreise voll auf ihre Kosten.

Neben der Natur sind es die Iren selbst, die eine Reise im Land unvergesslich machen. Iren sind unfassbar herzlich, freundlich und hilfsbereit. Da die Iren englisch sprechen, kommt man überall im Land gut zurecht. Wer sein Englisch aufbessern möchte, kann seinen Aufenthalt mit einer Sprachreise verbinden. Eine gute Möglichkeit, nicht nur seine Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern auch Menschen aus aller Welt kennenzulernen. Sprachschulen in Dublin, Galway und Cork sind besonders beliebt.

Eine Irland Rundreise bietet sich bereits ab 1 bis 2 Wochen an, da die Insel recht klein ist. Es gibt Unterkünfte aller Preisklassen, vom Dorm im Hostel über Bed & Breakfast Unterkünfte bis hin zu komfortablen Hotels.

Irland gilt als ein sehr sicheres Land, Reisen als alleinreisende Frau ist kein Problem.

Die beste Reisezeit für eine Irland Rundreise mit Backpack

Irland kann nicht gerade mit hohen Temperaturen glänzen, und erst recht nicht mit regenfreien Tagen. Die Grüne Insel gilt als sehr niederschlagsreich. Die beste Reisezeit liegt in den Sommermonaten von Mai bis September. Im Mai und Juni ist es zwar nicht am wärmsten, aber am sonnigsten. Die Temperaturen können auf bis zu 20°C steigen. Einen Regenschirm sollte man auf der nassen Insel immer dabei haben. Darüber hinaus ist eine Regenjacke für die windigen Tage unabdingbar.

Um die Hochsaison zu meiden und dennoch vom milden Klima zu profitieren, empfiehlt sich eine Anreise im Herbst. Individuell Reisende, die ausgetrampelte Touristenpfade meiden, haben auch im Sommer kein überfülltes Land zu befürchten.

Für einen Badeurlaub ist Irland jedoch ungeeignet, auch wenn zahlreiche Iren ab 18°C Außentemperatur schwimmen. Die Temperatur des Atlantiks liegt im Sommer bei maximal 14°C.

Anreise nach Irland

Direktflüge sind aus vielen deutschen Städten bereits ab etwa 65 € hin und zurück erhältlich. Die Flugzeit in die Hauptstadt Dublin beträgt rund 2 Stunden.

Eine Anreise mit der Fähre ist sowohl über Großbritannien als auch über Frankreich möglich.

Für deine Irland Rundreise empfehle ich dir den
Lonely Planet Reiseführer für Irland.

empfohlen von Doreen Semmler – www.fernsuchtblog.de

Rundreisen im Land

In Irland angekommen bewegt man sich am besten mit einem Mietwagen oder dem Bus fort. Irland verfügt über ein recht neu ausgebautes Straßensystem. Allerdings ist auf Grund sehr enger Straßenverhältnisse ein zügiges Vorankommen unmöglich. Einen Mietwagen auf der Insel zu leihen ist ohnehin recht teuer.

Am entspanntesten reist man wohl mit dem Bus. Neben den Stadtbussen führen die Busunternehmen Éireann und Citylink Überlandfahrten durch. Von Dublin aus sind alle größeren Städte gut erreichbar. Wer nicht die klassischen Touristenspots anfahren möchte, kommt jedoch mit dem Bus nicht weit. Das schlecht ausgebaute Streckennetz brachte mich schließlich dazu, durch das Land zu trampen.

Trampen in Irland

In Irland gibt es immer noch sehr viele Ortschaften, die nicht oder nur schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Während einige Iren noch heute trampen, um in die nächste Stadt zu kommen, sind andere das Fahren per Anhalter nicht mehr gewohnt. Sie erinnern sich aber gerne an die Zeit zurück, in der sie noch kein Auto besaßen und selbst getrampt sind. Infolgedessen klappt das Trampen in Irland sehr gut. Ich selbst habe das erste Mal in meinem Leben auf der Grünen Insel meinen Daumen raus gestreckt.

Die Iren sind unfassbar offen und hilfsbereit. Sie sind sehr interessiert an den Geschichten der Reisenden, erzählen aber genauso gerne aus ihrem Leben.

Beim Trampen alleine als Frau gibt es (wie bei allem im Leben) keine Garantie in puncto Sicherheit. Hilfreich ist es, sich kurz mit dem Fahrer zu unterhalten, bevor man einsteigt. Du kannst auch bevorzugt bei Frauen, Paaren oder Familien zusteigen. Mein Tipp: Achte darauf, dass du beim Hitchhiken keine zu knappe Kleidung trägst. Solltest du dich unwohl fühlen, kannst du äußern, dass Freunde oder Familie über dein Vorhaben Bescheid wissen. Höre auf dein Bauchgefühl und lehne notfalls ab.

Wer nicht vor dem Trampen zurückschreckt, bekommt in Irland recht schnell eine Mitfahrgelegenheit und lernt tolle Menschen kennen.

Wandern auf der Grünen Insel

Es gibt kaum einen besseren Ort für Wanderliebhaber, als die abwechslungsreiche Vegetation Irlands. Wer noch kein Wanderfan ist, wird hier zweifelsfrei auf den Geschmack kommen. Insgesamt 44 Fernwanderwege führen über die Grüne Insel.

Der Burren Way führt durch die Karstlandschaft der Grafschaft Clare sowie entlang der Cliffs of Moher. Beliebt unter Fernwanderern ist der Kerry Way, den Wanderweg parallel zum Ring of Kerry. Der Dingle Way verläuft um die Halbinsel Dingle und hält fesselnde Bergpanoramen bereit.

Mein Tipp: Wandern und Trampen lassen sich auf der Insel hervorragend miteinander verbinden. Während Strecken in der Natur zu Fuß zurückgelegt werden können, kann man sich bei weniger schönen Strecken mitnehmen lassen.

Backpacker Unterkünfte auf der Irland Rundreise

Europäische Übernachtungspreise tun der Reisekasse Budget-Reisender besonders weh. Für ein Gemeinschaftszimmer im Hostel sollten pro Nacht etwa 20 bis 25 € einkalkuliert werden. Wer on budget reist und nicht mobil ist, den schränkt die Weiterreise ein. Irland ist nicht das typische Backpackerland, in dem man spontan eine günstige Unterkunft bekommt. Demzufolge empfiehlt sich Planung und Buchung der Unterkunft mindestens einen Tag im Voraus. Es ist also generell ratsam, die Reiseroute nach der Verfügbarkeit und den Preisen der Unterkünfte auszurichten.

Einkaufen in Irland

Was in den Städten kein Problem ist, ist in ländlichen Regionen rar. Die Rede ist von Supermärkten bzw. Lebensmitteln. Wer nicht mobil ist, sollte sich vorab informieren, ob in der nächsten Ortschaft ein Supermarkt in der Nähe ist. Es kam auch vor, dass ich zum nächsten Supermarkt per Anhalter fahren musste, um Lebensmittel für mein Abendessen zu bekommen.

Hilfreiche Reisegadgets für eine Irland Rundreise

Damit du deine Elektrogeräte in Irland laden kannst, ist ein Adapter Typ G notwendig. Mein Tipp: Wer mehrere Geräte gleichzeitig laden muss, packt sich am besten eine 3fach Steckdosenleiste ein.

Rundreise Irland: Meine Highlights an der Westküste Irlands auf dem Wild Atlantic Way

Entlang der Atlantikküste im Westen Irlands schlängelt sich der Wild Atlantic Way durch vielfältige Landschaftsstriche und idyllische Ortschaften. Die berühmte Küstenstraße verläuft rund 2600 Kilometer von Derry im Norden fast bis nach Cork im Süden des Landes. Charakteristisch für die Westküste sind die vom Pazifischen Ozean geformten Halbinseln und schroffen Felsformationen. Majestätische Klippen, gigantische Buchten und traumhafte Strände geformt von Sturm und Flut. Faszinierende Kulissen mit endlosen Weiten sind auf der Panoramastraße garantiert.

Meine Irland Rundreise Highlights liegen allesamt auf der längsten Küstenstraße der Welt, dem Wild Atlantic Way.

Highlights in der Grafschaft Connemara

In Connemara zeigt sich Irland von seiner ursprünglichen Seite. Eine einsame, raue und kahle Landschaft. Schafe grasen auf weiten Wiesen, während Küstenabschnitte mit fast senkrecht abfallenden Steilwänden hervorstechen. In dieser Region sind alte Traditionen noch vorherrschend. Schriftsteller Oscar Wild bezeichnet Connemara als „Wilde Schönheit“.

Clifden

Dem Ruf der eindrucksvollen Landschaft Connemaras folgend, zieht es mich nach Clifden. Die Kleinstadt ist der ideale Ausgangspunkt die Region zu erkunden. Sie liegt zwischen dem Atlantischen Ozean und der Bergkette Twelve Bens. Das Landschaftsbild ist geprägt von unzähligen Schafen, die auf grünen Wiesen weiden. Ein Highlight auf meiner Rundwanderung ist Dog’s Bay, eine schöne Bucht mit weißem Sandstrand. Zwischen den beschaulichen Ortschaften Roundstone und Ballyconneely genieße ich die Stille und Abgeschiedenheit.

Connemara Nationalpark

Der 1980 gegründete Connemara Nationalpark liegt im Westen der Insel im County Galway. Der Parkeingang für den Aufstieg des Diamond Hill befindet sich am Visitor Centre in Letterfrack. Der Eintritt ist kostenfrei. Der 400 Meter hohe Gipfel belohnt mit einer gigantischen Aussicht auf die Küstenlandschaft Kallynakill. Der Aufstieg ist leicht. Für den Rundweg sollten etwa 2,5 Stunden eingeplant werden. Am Bergfuß bieten sich malerische Ausblicke auf das gotische Kloster Kylemore Abbey.

Sightseeing: Aasleagh Waterfall

Den Aasleagh Wasserfall entdeckte ich mit meiner Mitfahrgelegenheit nur durch Zufall. Auf dem Weg zum nahegelegenen Berg Mweelrea fallen uns vereinzelt Touristen auf, so dass wir anhalten. Der Wasserfall selbst ist eher bescheiden. Viel eindrucksvoller ist die Umgebung, in der der Wasserfall eingebettet ist. Durch die Landschaft windet sich der Fluss Erriff in einem Felsenmeer umgeben von prachtvollem Grün. An der Straße sind einige Parkplätze vorhanden. Von dort sind es 200 Meter bis zum Wasserfall.

Ashford Castle

Das Ashford Castle ist eine im 13. Jahrhundert entstandene Burg. Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Nähe der Ortschaft Cong. Nach aufwändigen Umbauten befindet sich heute ein Luxushotel in der Burg. Diese Sehenswürdigkeit habe ich durch Zufall beim Wandern in der Umgebung von Cong entdeckt. Gerade mal 45 Minuten von Galway entfernt, bietet sich hier ein Tagesausflug an.    

Galway – Pflicht auf jeder Irland Rundreise

Galway ist mit rund 80.000 Einwohnern die größte Stadt im Westen Irlands. Ein Viertel der Einwohner sind Studierende. Das ganze Jahr über herrscht in Galway eine lebhafte Atmosphäre. Die Hafenstadt hält ein großes kulturelles Angebot bereit. Neben Festivals und Events erlebt man in Galway die typisch irische Pub-Kultur. In den Straßen klingt die traditionelle Volksmusik der Straßenmusikanten.

Entlang der Salthill Promenade lohnt ein Spaziergang bis zum Ladies Beach in Salthill. Ein traumhafter Strand zum Schwimmen unweit des Zentrums. Die mit Grün verdeckte Ruine des Menlo Castle versetzt 5 Kilometer den Corrib flussaufwärts in eine andere Zeit.

Grafschaft Clare: Die gigantischen Cliffs of Moher

Die Cliffs of Moher sind die bekanntesten Steilklippen des Landes. Sie ragen beinahe senkrecht bis zu 214 Meter hoch aus dem Atlantik. Über 8 Kilometer erstrecken sich die 320 Millionen Jahre alten Klippen. Der spektakuläre Küstenabschnitt ist ein starker Touristenmagnet. Lies hier meine

Cliffs of Moher Tipps für eine individuelle Wanderroute abseits der Touristenpfade. Wer keine geführte Tour von Galway aus buchen möchte, wählt zwischen Doolin, Lisdoonvarna und Lahinch als Ausgangspunkt für einen Ausflug.

Grafschaft Kerry: Dingle

National Geographic kürte die Halbinsel Dingle zum „schönsten Ort der Welt“. Wesentlich beeindruckender als die Kleinstadt Dingle ist eine Wanderung auf die Landzunge vor der Hafenstadt. Die überwältigende Küstenregion prahlt mit traumhaften Sandstränden, saftig grünen Wiesen und steil abfallenden Klippen. In diese Gegend verirrt sich kaum ein Tourist, so dass sich fantastische Rundblicke entspannt genießen lassen.

Ring of Kerry – Die Krönung deiner Irland Rundreise

Die wohl berühmteste Attraktion Irlands ist der Ring of Kerry. Wer erinnert sich noch an die Werbung der Butter in den 1990ern? Landschaft und Lebensgefühl versprachen keineswegs zu viel. Der 179 Kilometer lange Rundweg liegt im Südwesten Irlands und darf auf keiner Irland Rundreise fehlen. Über eine Halbinsel führt er größtenteils entlang der Küste. Neben spektakulären Landschaftsbildern befinden sich hier zahlreiche Sehenswürdigkeiten.

Carrauntoohil

Der Carrauntoohil ist mit 1039 Metern der höchste Berg des Landes. Der Aufstieg von Conin’s Yard verläuft über die sogenannte Teufelsleiter. Ein steiler Aufstieg mit lockeren Felsbrocken. Für die 12 Kilometer Wanderung ist das richtige Schuhwerk entscheidend. Es empfiehlt sich der Start am Morgen, da 4 bis 6 Stunden für die Tour eingeplant werden sollten. Der Schwierigkeitsgrad ist mittel bis schwer.

Killarney Nationalpark – Das Paradies deiner Irland Rundreise

Der Killarney Nationalpark ist der älteste Nationalpark Irlands. Mit einer Fläche von 100 km² umfasst er 3 Seen und grenzt an die Stadt Killarney. Wer sich ein wenig vom Ross Castle entfernt und die Touristenmassen hinter sich lässt, wird mit üppiger Natur belohnt. Auch wenn der Park sehr weitläufig ist, lässt er sich zu Fuß oder mit einem geliehenen Fahrrad von Killarney aus erkunden. Vermeide zum Wohl der Tiere die Fahrt mit einer Pferdekutsche.

Ein Aufstieg zum 535 Meter hohen Torc Mountain belohnt mit einer beeindruckenden Aussicht auf die Seen des Nationalparks. Auch wenn der Aufstieg leicht ist, sollte man den ganzen Tag einkalkulieren, da es unterwegs immer etwas zu sehen gibt. Wer den Pfad der Old Kenmare Road weiter südlich wandert, stößt auf einen kleinen abgeschiedenen Wasserfall, den Cores Cascade. Der kleine See lädt zu einer wundervollen Abkühlung ein. Ein absoluter Geheimtipp, denn an diesem paradiesischen Ort ist man vollkommen ungestört.

Was eine Irland Rundreise mit Backpack so besonders macht

Irland ist nicht nur wegen seiner zentralen Lage in Europa, sondern vor allem wegen seiner unberührten Natur eine Reise wert. Die atemberaubende Natur gehört zu den Schätzen des Landes. Das milde Klima ermöglicht eine Anreise zu jeder Jahreszeit.

Als Individualreisender bekommt man vom Tourismus nicht viel mit, zumal Irland ohnehin nicht stark frequentiert ist. Außerdem kann man sich ganz unkompliziert auf Englisch verständigen. Als BackpackerIn lassen sich ausgetrampelte Wanderpfade schnell verlassen. Ausflüge in kleine Ortschaften lohnen sich ganz besonders. Irland eignet sich super für Backpacking, der einzige Nachteil ist die Fortbewegung. Wer jedoch bereit ist, den einen oder anderen Kilometer zu Fuß zurückzulegen, kann sich auf ein unvergessliches Abenteuer auf einer Irland Rundreise gefasst machen. Nicht zuletzt lädt die Gastfreundschaft der Iren zum Wohlfühlen ein.

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