Myanmar

Reisetipp Bago: Perle in der burmesischen Provinz

2. Februar 2016
Bago: Buddhas, Pagoden und Paläste

Bago, die alte Hauptstadt der Mon, schafft es nur selten auf die Myanmar Reiseroute. Und damit tut man der kleinen Provinzstadt, welche sich nur 80 Kilometer von Yangon entfernt befindet, absolut unrecht. Kaum eine andere Stadt in Myanmar hat eine so hohe Dichte an sehenswerten Heiligtümern, Pagoden, Buddha Statuen, Klostern und Palästen wie Bago und ist dabei so herrlich untouristisch und authentisch. Im folgenden Beitrag möchte ich euch die Top Sehenswürdigkeiten von Bago vorstellen.

Die 5 schönsten Sehenswürdigkeiten

Staubige, unbefestigte Straßen voller Schlaglöcher prägen das Stadtbild von Bago. Die Provinzstadt war einst eine blühende Stadt in Myanmar, bis sie in Vergessenheit geriet. Erst in den letzten Jahrzehnten wurde Bago wiederentdeckt und nach und nach von Archäologen restauriert. Die einstige Pracht der Stadt lässt sich zwar nur noch erahnen, doch ein Besuch von Bago lohnt ohne Zweifel.

#1 Die vier sitzende Buddhas von Kyaikpun

Am Ortseingang von Bago, ca. vier Kilometer südlich vom Stadtzentrum entfernt und anfänglich etwas unscheinbar auf der linken Straßenseite, befinden sich vier große Buddha Statuen. Klar, Buddha Statuen gibt es in Myanmar in Hülle und Fülle und eine ist schöner, größer und goldener als die andere. Doch die sitzenden Buddhas von Kyaikpun sind eine Besonderheit. Rücken an Rücken sitzen die 30 Meter hohen Buddhas auf einem Plateau und schauen in die vier Himmelrichtungen. Der nach Norden blickende Buddha ist Gautama, der jetzige Buddha. Neben ihm sitzen seine drei Vorgänger Konagamana, Kakusandha und Kassapa.

Die vier Buddha Statuen stammen aus dem 15. Jahrhundert. In den letzten Jahren wurden sie kontinuierlich restauriert und erstrahlen nun in weiß mit glitzernden Fingernägeln aus Spiegelmosaik. Rund um das idyllische Plateau, auf dem die Buddhas sitzen, blühen Frangipani Bäume.

Reisetipp Bago: Die vier sitzende Buddhas von Kyaikpun.

Reisetipp Bago: Die vier sitzende Buddhas von Kyaikpun.


#2 Der liegender Buddha in der Shwethalyaung Pagode

Der 55 Meter lange Buddha in der Shwethalyaung Pagode gilt als einer der schönsten des Landes und ist einer der größten liegenden Buddhas der Welt. Zum Vergleich: Der berühmte liegende Buddha von Bangkok im Wat Pho Tempel misst „gerade einmal“ 46 Meter Länge.

Der Shwethalyaung Buddha stammt aus dem Jahre 994. In seiner liegenden Position symbolisiert die Statue Buddha bei seinem Tod und Eintritt ins Nirvana. Das Kissen, dass den Kopf des Buddhas bettet, zeigt Szene aus dem Leben Buddhas.

Um die Buddha Statue vor Witterungseinflüssen und Verschmutzung zu schützen, wurde im 19. Jahrhundert eine weniger schöne Dachkonstruktion rund um den liegenden Buddha gebaut. Die Halle schafft eine Art turbulentes Markt Flair. Schulgruppen, Familien und Gläubiger strömen mit Decken und Picknick Körben in die Halle, um zu Füßen des Buddhas zu speisen.

Der liegender Buddha in der Shwethalyaung Pagode in Bago.

Der liegender Buddha in der Shwethalyaung Pagode in Bago.


#3 Der liegende Buddha von Mya Tharlyaung

Direkt neben der Shwethalyaung Pagode befindet sich ein weiterer liegender Buddha, der mit 90 Metern Länge beeindruckende Ausmaße annimmt. Das Gold des Mya Tharlyaung Buddhas strahlt hell im Sonnenlicht, denn dieser liegende Buddha befindet sich nicht wie üblich eingepfercht in einer Halle, sondern auf einem Plateau unter freien Himmel. Zudem geht es hier deutlich ruhiger und intimer zu aufgrund des geringen Ansturms. Der Mya Tharlyaung Buddha wurde erst im Jahre 2006 fertiggestellt. Auch seine Füße sind mit Spiegelglas und Mosaiken versehen.

Vorsicht solltet ihr beim Betreten des Plateaus walten lassen. Der Fliesen auf dem Steinboden erhitzen sich und beim Umrunden der Statue gibt es nur wenige Schattenstellen.

Der liegende Buddha von Mya Tharlyaung.

Der liegende Buddha von Mya Tharlyaung.


#4 Der Kanbawzathadi Palast

Über eine staubige Straße voller Schlaglöcher, auf der man nur Schritttempo fahren kann, gelangt ihr zur Kanbawzathadi Palastanlage. Mitten in der saftig grünen Landschaft aus Palmen und Bananenstauden präsentiert sich der majestätische Palast in glänzendem Gold und wirkt bald ein wenig deplatziert. Der Palast wurde einst von König Bayinnaung erbaut und bald darauf zerstört. Erst in den letzten 30 Jahren wurde der Kanbawzathadi Palast Schritt für Schritt auf seinen Grundmauern wieder aufgebaut. Die einstige Pracht deer Palastanlage lässt sich jedoch nur erahnen.

Es lohnt sich definitiv, auch das Innere des Kanbawzathadi Palastes zu erkunden. Vor allem die Audienzhalle und der Thron haben beeindruckende Ausmaße, auch wenn es aufgrund des verwendeten Teak Holzes etwas modrig riecht. Im Inneren des Palastes geben Hinweistafeln Aufschluss über die Geschichte des Mon-Staates und der Restaurierung des Palastes.

Der Kanbawzathadi Palast in Bago.

Der Kanbawzathadi Palast in Bago.


#5 Die Shwemawdaw Pagode

Eine der wichtigsten religiösen Orte in Bago und ganz Myanmar ist die goldene Shwemawdaw Pagode. Mit dem 114 Meter hohen Stupa ist die Shwemawdaw Pagode die höchste Pagode des Landes. Sie stammt aus dem 10. Jahrhundert und musste aufgrund von Erdbeben mehrfach restauriert und neu aufgebaut werden.

In dem weitläufigen Pagoden Komplex gibt es allerhand zu erkunden, neben Schreinen, überdimensionalen Fabeltieren und Gebetsglocken beherbergt die Pagode auch ein Museum, welches zahlreiche Buddha Statuen ausstellt. Der Reiz der Shwemawdaw Pagode liegt jedoch vorrangig in den detailreichen Säulen und Räumen und den wunderschönen, breiten Treppenaufgängen. Auch hier treffen sich viele Einheimische für einen Plausch oder ein Picknick.

Die Shwemawdaw Pagode in Bago.

Die Shwemawdaw Pagode in Bago.


Weitere Sehenswürdigkeiten in Bago

Bago kann mit weiteren Sehenswürdigkeiten aufwarten. Lohnenswert ist beispielsweise ein Besuch des Kha Khat Wain Kyaung Klosters, in welchen Touristen täglich um 10:30 Uhr die Mönchen bei ihrem Gang zum Speisesaal verfolgen und die Anlage besichtigen können. Mit der Mahazedi Pagode und der Dama Lin Khar Ra Pagode bietet Bago weitere sehenswerte Orte, die mit detailreichen Säulen, Malereien und jeder Menge Gold verzaubern.

Bago: Authentisch und vielseitig.

Bago: Authentisch und vielseitig.



Reisetipps Bago

Entrittspreise in Bago

Um die einzelnen Pagoden, Kloster und Paläste in Bago zu besuchen, müsst westliche Besucher eine Eintrittsgebühr entrichten. Vor den Sehenswürdigkeiten befinden sich entsprechende Ticketschalter. Ganz gleich ob ihr nur eine oder alle Anlagen besucht, beträgt die Eintrittsgebühr pauschal 10.000 Kyat bzw. 10USD. Zusätzlich können Gebühren für die Verwendung von Kameras und Videokameras in Höhe von 300 Kyat anfallen.

Anreise nach Bago

Bago lässt sich perfekt als Zwischenstopp von Yangon auf der Weiterreise zum Goldenen Felsen in Kyaiktiyo oder nach Hpa-an einbauen. Auch ein Tagesausflug von Yangon ist möglich. Die ca. 80 Kilometer lange Strecke lässt sich innerhalb von 2-3 Stunden mit dem Auto, Bus oder Zug zurücklegen. Die Preise für ein Taxi bzw. ein Mietwagen sind stark von eurem Verhandlungsgeschick abhängig und können zwischen 10USD und 35USD pro Fahrt variieren. Öffentliche Verkehrsmittel fahren die Strecke zwischen Yangon und Bago täglich. Pick-ups fahren, sobald das Fahrzeug voll ist. Bustickets können am Busbahnhof inklusive Platzreservierung erstanden werden.

Myanmar Reisetipp Bago: Lohnenswerter Zwischenstop zum Goldenen Felsen.

Myanmar Reisetipp Bago: Lohnenswerter Zwischenstop zum Goldenen Felsen.

Weiterführende Literatur

Du planst eine Rundreise durch Myanmar? Folgende Blogartikel könnten dich noch interessieren:


Für die Planung eurer Myanmar Rundreise empfehle ich das Reiseführer Myanmar von Stefan Loose. Dort findet ihr viele nützliche Informationen rund um Themen wie Visa Beantragung, Reiserouten, Geldtausch, Unterkünfte und die Top Highlights des Landes.

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  • Doris und Walter 10. Juli 2016 at 19:28

    Interessanter Bericht mit sehr schönen Fotos !
    liebe Grüße von den Myanmar-Fans
    Doris und Walter

    unsere Reiseberichte Myanmar :

    http://reise-berichte.at