Reiseplanung

Sprachen lernen für deine Reise: 6 Tipps

27. März 2015
Sprachen lernen günstig und schnell: 6 Tipps für Backpacker

Du bist neugirig auf die Welt und willst als Backpacker authentisch reisen? Sprachen lernen ist das Zauberwort! Und zwar schnell und kostengünstig! Geht nicht? Geht doch! Ich erklär dir wie…

Do you speak English?
Hablas español?
Parlez-vous français?
Você fala português?
Parli italiano?

Wer authentisch als Backpacker reisen will, der sollte sich nicht hinter anderen Mitreisenden, Wörterbüchern oder einem verzweifelten Schulterzucken verstecken. Sprachen lernen ist sicherlich nicht einfach, aber machbar! Und ich rede hier ja auch nicht davon, dass ihr Fremdsprachen bis zur Perfektion erlernen sollt. Doch ein paar Brocken Spanisch, Russisch, Französisch, Portugiesisch oder was auch immer für eure nächste Reise können nicht schaden.

Authentisch Reisen? Sprachen lernen!

Ist es nicht frustrieren, nein sogar deprimierend, wenn ihr euch auf einer Reise nicht mit anderen Backpackern unterhalten könnt und jeden Abend allein verbringt?

Und wie wenig authentisch ist eine Reise, wenn ihr nicht mit den Einheimischen kommunizieren könnt? Überlegt doch einmal, wie viele interessante Informationen und bereichernde Kontakte euch dadurch verwehrt bleiben!

Auch sind Individualreisen natürlich deutlich stressfreier und unkomplizierter zu bewältigen, wenn ihr in der jeweiligen Landessprache zumindest einen Flug buchen, ein Hotel reservieren, dem Apotheker von euren Beschwerden berichten und euer Essen bestellen könnt. Zumal es viele Reiseländer und Regionen gibt, in denen ihr mit Englisch keinen Blumentopf gewinnen könnt.

Und auch nicht immer reichen eure Hände und Füße zur Kommunikation aus.

Du verstehst nur Chinesisch? Lern Sprachen!

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Schnell und günstig Sprachen lernen: 6 Tipps

Hab ich euch überzeugt? Perfekt, dann weiter im Text. Denn das Beste an Fremdsprachen ist doch, dass wirklich jeder von euch die essentiellen Basics im Nu, ohne Monate langes Schulbankdrücken und große Kosten erlernen kann! Alles was ihr braucht zum Sprachen lernen habt ihr bereits: Ein Kopf auf dem Hals, Motivation, Ehrgeiz und meine 6 Tipps für schnelles und kostengünstiges Sprachen lernen.

1. Suche dir einen Tandem Partner!

Beim Sprachen lernen ist das Sprechen der Fremdsprache das A und O, denn vom sturen auswendig lernen von Vokabeln oder dem bloßen Zuhören wird man der Sprache nicht mächtig. Deshalb solltest du dir von Anfang an jemanden suchen, mit dem du hin und wieder in der auserkorenen Fremdsprache sprechen (üben) kannst. Das können Arbeitskollegen oder Studienkollegen sein. Vielleicht hast du aber auch fremdsprachige Freunde? Oder aber du checkst Facebook und andere soziale Netzwerke nach einem geeigneten Stammtisch für deine Wahl-Fremdsprache und triffst dich mit anderen Lernwilligen und Muttersprachlern auf ein Bier. Was meiner Meinung nach jedoch am meisten bringt ist ein Tandem Programm!

Nein, du sollst dich nicht mit einem Fallschirm aus dem Flugzeug stürzen! Tandem ist eine Sprachlernmethode, bei der sich zwei Personen mit unterschiedlicher Muttersprache (z.B. Spanisch – Deutsch) treffen und gemeinsam sprechen und lernen, und zwar unentgeltlich. Einen Tandempartner findest du an universitären und schulischen Einrichtungen oder online über spezielle Plattformen wie Tandempartners. Einfach Gesuch aufgeben oder sich auf eine Anzeige bewerben!

2. Belege einen Sprachkurs bei der VHS!

Ok, das ist kein absoluter Geheimtipp, aber VHS Kurse gehören meiner Meinung nach unbedingt in die Auflistung zum schnellen und kostengünstigen Sprachen lernen. Mir persönlich sind Sprachkurse bei Fremdsprachenagenturen einfach zu teuer, wenngleich sie auch sicherlich in kürzester Zeit sehr gute Ergebnisse liefern. Ich bevorzuge jedoch die klassischen VHS Sprachkurse, die ich jede Woche für 2 Stunden besuchen kann in einer gleich bleibenden Lerngruppe.

Der Vorteil an VHS Kursen:

  • Du lernst von Muttersprachlern.
  • Du sprichst die Fremdsprache aktiv in der Gruppe.
  • Du hörst die Sprache regelmäßig durch Hörübungen und in der Gruppendiskussion.
  • Du liest die Sprache und arbeitest mit der Sprache durch Übungen und mit Hilfe von umfangreichem Kursmaterial.
  • Du bekommst Hausaufgaben und somit auch Druck, Vokabeln und Grammatik kontinuierlich zu lernen.

Wenn dir der Zeitaufwand für wöchentliche Abendkurse bei der VHS zu groß ist oder du keine festen Kurstermine in deinen Arbeitsalltag integrieren kannst, dann sind Online Sprachkurse eine gute Alternative. So kannst du dir selbst einteilen, wann du deine Fremdsprache lernen willst und in welchem Umfang, und zwar bequem von zu Hause aus bei einem Glas Wein, einer Schüssel Gummibärchen und deinem schnurrenden Kater auf dem Schoß.

3. Nutze Sprach-Apps und Vokabeltrainer!

Die wohl flexibelste Methode eine Sprache zu erlernen sind Sprach-Apps und (integrierte) Vokabeltrainer. Ob beim Warten an der Haltestelle auf die nächste Bahn, beim Bus fahren, in der Mittagspause oder beim Chillen im Park, Sprach-Apps ermöglichen dir das Erlernen von Fremdsprachen mobil von überall. Mittlerweile kursieren verschiedenste Anbieter am Markt für nahezu jede Fremdsprache. Ich persönlich verwende Babbel, da mir hier die Kombination aus Sprechübungen, Vokabeltrainer und den kleinen Lektionen gefällt, die ich auf dem Weg zur Arbeit täglich durcharbeite. Die Mitgliedschaft kostet mich für ein Jahr ca. 54 € (Preise können abweichen), also einen monatlichen Betrag von 4,50 €. Somit ist Babbel also deutlich günstiger als ein VHS Sprachkurs oder Online Sprachkurs. Für Pfennigfuchser kann ich das gerne mal in Kaffee umrechnen: Es kostet dich lediglich einen großen Starbucks Vanille Latte pro Monat, um im nächsten Urlaub sprachtechnisch durchzustarten.




4. Filme und Bücher in anderen Sprachen!

Dieser Tipps ist vor allem sinnvoll, wenn du die Fremdsprache nicht neu lernst, sondern lediglich verbessern willst, beispielsweise dein Englisch aus dem Schulunterricht. Schnapp dir eine DVD oder Blu Ray, die du schon mal gesehen hast und schaue dir den Film in englischer Originalversion (oder deiner auserwählten Fremdsprache) an. Dadurch, dass du die Handlung und die Dialoge des Films bereits kennst, kannst du dich voll auf die Redewendungen und Aussprache konzentrieren. Auch in deinem Lieblingskino werden sicherlich immer wieder Originalversionen der derzeitigen Blogbuster gespielt. Oder du besuchst ein „etwas alternativeres Kino“, denn dort gibt es häufig auch fremdsprachiges Filmprogramm.

Wer es nicht so mit dem Film schauen hat, der kann sich alternativ auch ein Buch schnappen und in einer fremden Sprache lesen. Der Vorteil: Viele Bücher sind auf Englisch sogar günstiger als die deutschen Auflagen. Ich habe beispielsweise alle Harry Potter Teile auf Englisch gelesen und so gelernt, was Zauberstab und Riese heißt – sehr wertvoll!

5. Täglicher Vokabel-Newsletter

Und täglich grüßt der Vokabel-Newsletter. Verschiedene Sprachkurs-Seiten, Wörterbücher und Online Kurse bieten einen kostenfreien Newsletter an, welcher täglich (oder wöchentlich) versendet wird und eine wichtige Vokabel oder Redewendung enthält. Täglich ein neues Wort sind im Jahr 365 neue Wörter – und das mit einem minimalen Aufwand. Hier habe ich ein paar Anbieter für tägliche Vokabel-Newsletter gefunden:

6. Lerne die „Most spoken words“

Vokabeln lernen ist heutzutage gar nicht mehr so schwer, denn mit Online-Übersetzungsdatenbanken wie leo.org oder dict.cc kannst du dir ohne großen Aufwand, und vor allem ohne Kosten, deine ganz persönliche Vokabelliste zusammenstellen.  Auf beiden Plattformen bekommst du auch Synonyme und verwandte Redewendungen angezeigt. Toll ist auch die Audio-Funktion, mit der du lernst, wie die Vokabel ausgesprochen wird.

Die Frage der Fragen ist also nur noch: Welche Vokabeln benötige ich, wenn ich eine neue Sprache lerne? Ein paar clevere Sprachwissenschaftler haben sich genau mit dieser Frage auseinander gesetzt. Daraus entstanden sind sogenannte „100 Most spoken words“, die du dir kostenfrei im Internet runterladen kannst, beispielsweise „Most spoken words English“ und „Most spoken Words Spanish“. Auch Listen für andere Fremdsprachen findest du mit Sicherheit mit Hilfe von Onkel Google.

Meiner Meinung nach ist es mit diesen „Most spoken words“ jedoch nicht getan. Vielmehr solltest du dich selbst fragen, welche Wörter du beim Reisen brauchst. So ist es sinnvoll, wenn du ein Hotelzimmer reservieren oder ein Busticket in der jeweiligen Landessprache kaufen kannst. Für den Fall, dass du krank wirst, solltest du gängige Krankheitsbilder halbwegs beschreiben können. Und auch im Restaurant warten so einige sprachliche Herausforderungen auf dich.

Mein Tipp: Die Klebezettel Methode!

Suche dir jeden Tag eine Vokabel, die dir in deinem Alltag unter die Nase kommt. Schreibe die Übersetzung des auserkorenen Wortes auf einen Zettel und klebe ihn auf den jeweiligen Gegenstand. Du wirst staunen wie schnell du alltägliche Begriffe lernst, weil du sie täglich vor Augen hast. Das geht bei der Übersetzung von „Wasserhahn“ und „Waschbecken“ los und endet beim „Dosenöffner“.

Fazit: Sprachen lernen geht auch günstig!

Sprachen lernen muss nicht immer teuer und Zeit aufwendig sein. Es gibt zahlreiche Methoden für das kleine Budget, um eine Fremdsprache zu lernen. Und schon im nächsten Urlaub wirst du von deiner Investition profitieren und deine Kenntnisse im Gespräch mit Einheimischen und anderen Backpackern ausweiten.

Natürlich sind meine Tipps zum schnellen und kostengünstigen Sprachen lernen nicht auf jede Fremdsprache anwendbar. Je spezieller die Sprache, desto schwieriger ist es auch einen Tandempartner oder eine Sprach-App zu finden. Wer als Backpacker unterwegs ist, der wird immer wieder mal an seine sprachlichen Grenzen stoßen. Mein Tipp: Bildwörterbücher. Mit einem Fingerzeig auf das jeweilige Symbol versteht man euch weltweit. Ich verwende folgendes Bildwörterbuch.

Bilder:

© Doreen Schollmeier

© mr.lee – Unsplash.com

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9 Comments

  • Reply Daniel 26. Juni 2015 at 10:04

    HeyHo
    Danke für deinen tollen Artikel!
    Ich finde viele Backpacker vernachlässigen dieses Thema und denken, mit Englisch kommt man überall weiter. Das funktioniert aber nicht überall, vielleicht in den Touristenhochburgen…
    Wie du schon sagtest man muss die Fremdsprache ja nicht bis zur Perfektion erlernen. Aber man sollte sich gut verständigen können. Und das Sprachen lernen ist in Zeiten von Sprachenlern-Apps und Onlineportalen ja wirklich erheblich einfacher geworden.

    Viele Grüße Daniel

    • Reply IsoldeMaReisen 26. Juni 2015 at 10:19

      Danke für dein Feedback.

      Ich denke auch, dass viele sich auf ihre Englisch-Kenntnisse verlassen. Die Frage ist, ob dies auch ein authentisches Reisen ermöglicht? Wer beispielsweise nach Lateinamerika reist, ohne ein paar Wörter Spanisch zu sprechen, der wird auch vor Ort nie richtig in das Land eintauchen können.

      Welche Online Portale oder Sprachapps nutzt du denn?

      Viele Grüße,
      Isolde MaReisen

  • Reply Daniel 6. Juli 2015 at 12:59

    Bevorzugt benutze ich Duolingo, weil damit das Sprachen lernen einfach Spaß macht. Den Wortschatztrainer von Babbel nutze ich um in regelmäßigen Abständen, das Gelernte zu wiederholen. Aber auch die Linqapp ist perfekt geeignet um Muttersprachlern Fragen zu stellen.
    Es gibt wirklich eine Menge Apps und Onlineportale die man zum Lernen verwenden kann. Wir versuchen Stück für Stück auf unserem SprachenlernBlog die verschiedenen Tools zu testen und Erfahrungsberichte zu schreiben. Kannst ja bei Gelegenheit mal reinschauen!

    Viele Grüße

  • Reply Jana 26. Februar 2016 at 10:35

    Finde ich gut deine Tipps und mit Rhetorik kann man dann noch zusätzlich beeindrucken 🙂 Es ist schon wichtig, dass man auf Reisen die dortige Sprache lernt, bzw. sich mit dieser auseinander setzt. Danke für den Beitrag

  • Reply Torsten 22. Oktober 2016 at 14:22

    Sehr nützlicher Artikel, Isolde. Danke!
    Ich versuche schon seit 9 Monate gut Deutsch zu lernen. Ich finde, dass es wirklich tiefe Sprache mit sehr flexibel inneres Struktur. Es macht mir wirklich Spass, wie ihre Ratschläge.
    Aber meinst du wirklich, dass eine Sprache genug nur im Großen und Ganzen wissen? Ich kann es mich vorstellen, wenn man die Sprachen von einer Sprachgruppe erlernt, aber wenn es nicht nur um die Unterhaltung geht, sondern um Vertiefung in einer Sprache, finde ich sehr oberflächlich.
    Zum 6 Punkt kann ich auch sagen, dass ich weder Leo.org, noch m-translate.de nutze. Das sind echt erschwingliche Wörterbücher mit hohe Mannigfaltigkeit. Und danach mache ich die Notizen mit Wörter. Es ist sehr nützlich, um auf einer anderen Sprache zu denken.

    Danke. Viele Erfolg.
    Tor.

  • Reply Basti 25. Oktober 2018 at 10:24

    Interessanter Beitrag. Ein Tandem-Partner ist insbesondere bei einer exotischen Sprache wichtig. Beim Lernen des Chinesischen habe ich die Erfahrung gemacht, dass man als Deutscher trotz guter Sprachkenntnisse nicht verstanden wird, weil die Aussprache völlig anders funktioniert. Man muss sich am Anfang immer wieder korrigieren lassen. Dafür eignet sich ein Tandem-Partner meines Erachtens am besten.

  • Reply Bridget Hertrich 21. Februar 2019 at 16:27

    Da sieht man wie schnell das Rad der Zeit sich dreht. Während noch vor einiger Zeit der Kurs bei der Volkshochschule das Nonplusultra war, wenn man eine andere Sprache erlernen wollte, ist die VHS mittlerweile etwas in die Jahre gekommen, und durch Online-Sprachkurse von Platz 1 der Beliebtheitskala verdrängt worden

  • Reply Florian 10. März 2019 at 16:45

    also aktuell Besuche ich einen Englischkurs im VHS. Habe von ganz vorne angefangen (A 1). Bin zwar nicht soooo schlecht aber möchte eben alles von vorne lernen. Kann es nur weiterempfehlen

  • Reply Kano32 15. Dezember 2021 at 0:56

    Sehr gute Tipps! Besonders gut ist der 4. Tipp – Filme und Bücher in anderen Sprachen! Ob Englisch, Französisch oder eine andere Sprache online lernen, mit Filmen und Büchern geht das optimal.

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