Sicherheit auf Reisen

Die gefährlichsten Krankheitsüberträger im Urlaub

19. September 2017
Achtung Stechmücke: Vor diesen Krankheiten musst du dich auf Reisen schützen!

Wer kennt das nicht: Ein sonniger Tag am Meer geht an der Strandbar zu Ende und dann „sssssssrr” – eine Stechmücke lässt sich auf den nackten Beinen nieder und sticht zu. Was in unseren Gefilden in der Regel zwar unangenehm aber harmlos ist, kann in Urlaubsländern schnell mal gefährlich werden. Stechmücken gehören dort zu den bedeutendsten Krankheitsüberträgern. Und auch andere Tierchen können die Urlaubsfreude schnell verderben.

Achtung Stechmücken: Welche Krankheiten drohen?

Fernreisende wissen: Ein Insektenschutzmittel wie Antibrumm gehört in jedes Reisegepäck, denn gerade in Asien oder Afrika übertragen Stechmücken gefährliche Krankheitserreger. Die kleinen Flugtiere speichern Bakterien, Viren oder auch Parasiten (beispielsweise Wurmeier) und geben diese bei einem Stich über ihren Speichel in unsere Blutbahn ab. Typische Reisekrankheiten in tropischen Ländern, die durch Stechmücken übertragen werden, sind:


  • Malaria: Überträger der gefährlichen Erkrankung ist die Stechmücke der Gattung Anopheles. Nach einem Stich können 7 bis 40 Tage vergehen, bis sich erste Anzeichen – ähnlich einer starken Erkältung – zeigen. Auch Durchfall, Fieber und Erbrechen sind möglich.


  • Gelbfieber: Die Aedes-Stechmücke überträgt bei einem Stich Viren, die das Gelbfieber auslösen können. Diese Reisekrankheit macht sich durch hohes Fieber, Gelenkschmerzen, Übelkeit, und Erbrechen bemerkbar. In manchen Fällen entsteht eine Bindehautentzündung. Gelbfieber beginnt schon nach 3 bis 6 Tagen.


  • Dengue-Fieber: Tagaktive Stechmücken wie die Tigermücke können Dengue-Fieber übertragen. Schüttelfrost, plötzliches Fieber, Hautrötung, Lymphknotenschwellung und Kopfschmerzen sind Symptome dieser Erkrankung.

  • Flussblindheit: Die Infektion, die zur Erblindung führen kann, wird durch Fadenwürmer der Kriebelmücke ausgelöst. Erste Anzeichen sind Gewebeknoten an den Beinen, dem Rumpf oder Hornhauttrübungen.

Weitere Reisekrankheiten, die durch Stechmücken verbreitet werden, sind beispielsweise die Japanische Enzephalitis oder das West-Nil-Virus. Derzeit sind etwa 100 bekannte Virentypen bekannt, die durch Stechmücken auf den Menschen übertragen werden können – Wurm- und bakterielle Infektionen nicht miteingerechnet.

Achtung Stechmücke: Vor allem auf Fernreisen solltest du dich gut schützen!

Achtung Stechmücke: Vor allem auf Fernreisen solltest du dich gut schützen!

Zeckenbisse im Urlaub ernst nehmen

Neben den Stechmücken gibt es noch weitere kleine Tierchen, die uns im Urlaub gefährlich werden können, weil sie Reisekrankheiten übertragen. Gefürchtet ist der Zeckenbiss – obwohl es korrekterweise Zeckenstich heißen müsste – vor allem deswegen, weil er häufig unbemerkt bleibt. Vor allem Aktivtouristen, die sich häufig im Wald oder auf Wiesen aufhalten, sind gefährdet, einen Zeckenbiss zu erleiden. In Deutschland übertragen Zecken vor allem zwei Krankheiten:

  • die Borreliose (eine bakterielle Infektion)
  • und die FSME (eine Viruserkrankung, gegen die man sich impfen lassen kann.)

Im Ausland gibt es jedoch eine Vielzahl weiterer Zeckenarten, die andere Reisekrankheiten wie die Babesiose auslösen können. Sie äußert sich über Fieber, Müdigkeit und Muskelschmerzen und befällt als „Hundemalaria“ gerne auch unsere vierbeinigen Reisekameraden. Im Mittelmeerraum kommt sie gehäuft vor.

Ein Zeckenbiss in dieser Gegend trägt auch die Gefahr einer Infektion mit Fleckfieber (Rickettsiose). In Asien, Afrika oder Südosteuropa wird auch das Krim-Kongo-Fieber von Zecken übertragen. Im Laufe der Erkrankung kann die Blutgerinnung gehemmt werden, was zu schweren inneren Blutungen führen kann. Obwohl nicht jede Zecke im Ausland infiziert ist, solltest du einen Zeckenbiss im Urlaub auf jeden Fall ernst nehmen und im Zweifel einen Arzt darauf hinweisen.

Schutz vor Stechmücken und Zeckenbissen

Damit die Urlaubsfreuden ungetrübt sind, solltest du bereits beim Packen an einen sorgfältigen Mücken- und Zeckenschutz denken. Vorab erwähnt: Gegen manche Reisekrankheiten wie Malaria gibt es die Möglichkeit einer Prophylaxe oder einer Impfung. Eine reisemedizinische Beratung beim Arzt macht also auf jeden Fall Sinn, wenn du in ein Risikogebiet reist. Weiterhin empfehlen wir:


  • Mücken-und Zeckenschutzmittel: Sogenannte Repellents wirken abstoßend auf Insekten – achte am besten auf eine Kombi-Wirkung gegen Zecken und Mücken. Zu den bewährten Wirkstoffen, die in Repellents zum Einsatz kommen, zählen unter anderem DEET und Icaridin.


  • Langärmelige, dicht gewebte Kleidung, die weit geschnitten ist: Durch zu dünne, enganliegende Kleidung stechen Mücken hindurch. Spezielle Kleidersprays mit insektenabwehrenden Wirkstoffen können den Schutz noch erhöhen.


  • Ein Moskitonetz für die Nacht: Viele Stechmücken sind nachtaktiv – sorge deshalb mit einem engmaschigen Netz für Schutz, während du schläfst.

Zusätzlich solltest du eine Zeckenzange in der Reiseapotheke bereithalten und bei einem Zeckenbiss wie folgt vorgehen: Fasse die Zecke so nah an der Haut wie möglich und drehe die Zange beim Herausziehen leicht, damit sich die Widerhaken am „Stechrüssel“ der Zecke lösen. Anschließend kannst du die Stelle desinfizieren und solltest sie einige Zeit beobachten. Ein roter Ring um den Zeckenbiss herum ist kein gutes Zeichen, dann solltest du zum Arzt gehen.


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© Bilder: astoltz – pixabay.com

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