Was stellst du dir vor, wenn du an Südafrika denkst? Kriminalität, eingezäunte Tiere oder ungenutzte Fußballstadien?
Als ich im Juli 2017 für ein Auslandssemester nach Südafrika flog, hatte auch ich viele Vorurteile gegenüber dem Land. Was ich in der Zeit aber dann tatsächlich erlebt habe, hätte ich mir vor der Reise niemals vorstellen können.
Deshalb stelle ich dir in diesem Artikel die 5 Spots in Südafrika vor, die bei meiner 3 monatigen Reise durch das wundervolle Land bei mir den größten Eindruck hinterlassen haben.
Meine Top 5 Spots in Südafrika
Als Hobbyfotograf war ich sehr begeistert von den zahlreichen Möglichkeiten, die sich in Südafrika für die Reisefotografie anbieten. Vor allem die Natur und die zahlreichen Tiere bieten dir fotografische Motive, von denen du in Deutschland nur träumen kannst.
#1 Krüger National Park
Fangen wir mit dem Klassiker an: Dem Krüger National Park, der im Nordosten Südafrikas liegt. (Auf Google Maps ansehen)
Südafrika hat definitiv viele einzigartige Seiten zu bieten, die dich als europäischer Reisender überraschen werden. Die meisten Deutschen Reisen wahrscheinlich nach Südafrika um die Wildnis zu erleben und bei einer Safari hautnah mit dabei zu sein.
Der Krüger Nationalpark ist nicht ohne Grund der größte und bekannteste Nationalpark der über 24 Nationalparks des Landes. Er hat eine Fläche von ca. 20.000 km² (ungefähr halb so groß wie die Schweiz) und erstreckt sich ca. 360 km von Norden nach Süden.
Aufgrund seiner Artenvielfalt und seiner Größe, ist der er einer von mehreren Nationalparks in Südafrika, die als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt wurden.
Der Krüger Nationalpark ist Teil des Great Limpopo Transfrontier Park, der 35.000 km² groß ist und sich über Südafrika, Mozambique und Zimbabwe erstreckt. Pläne sehen vor, diesen Nationalpark in den nächsten Jahren auf insgesamt 100.00 km² zu vergrößern, um den Tieren ein noch größeres Gebiet zu bieten, auf dem sie sich natürlich bewegen können und so keine Landesgrenzen den Wildwechsel bedrohen.
Aber warum ist der Krüger Nationalpark bei Touristen der beliebteste Nationalpark im ganzen Land?
Wer nach Südafrika geht, will am liebsten die “Big Five” abhaken und die größten und gefährlichsten Tiere des Landes in freier Wildbahn sehen.
Welche Tiere gehören alle zu den Big 5?
- Afrikanischer Elefant
- Spitzmaulnashorn
- Afrikanischer Büffel
- Löwe
- Leopard
Der Leopard ist das mit Abstand das seltenste Tier der Big 5. Im Krüger Nationalpark hatten wir sogar das Glück, einem Leopard bei der Jagd zuzusehen und konnten ihn über eine halbe Stunde dabei beobachten, wie er sich an eine Gazellenherde heranschleicht.
Leider hatten wir kein Glück, da der Leopard an diesem Tag wahrscheinlich etwas faul war und deshalb nicht zu einem Angriff ansetzte. Dafür hatten die Gazellen Glück und konnten unbeirrt weiter vor sich hin grasen.
Viele Tour-Guides bezeichnen die Gazellen witzigerweise als “McDonalds” der Steppe, da sie sich so einfach fangen lassen und zu der leichtesten Beute von Leoparden, Löwen, Geparden und anderen Raubtieren gehören.
Das Highlight stellt für die meisten Touristen jedoch nicht der Leopard, sondern der Löwe dar. Die zweitgrößte Katze in freier Wildbahn zu sehen ist nicht nur etwas sehr beeindruckendes sondern auch etwas ziemlich beängstigendes.
Noch imposanter fand ich persönlich jedoch die afrikanischen Elefanten. Sie wiegen bis zu 6.000 Kilogramm und sind das größte Landsäugetier, das auf unserem Planeten existiert. Es ist sehr interessant zu sehen, wie wenig Angst die Elefanten vor uns Menschen haben. Oftmals stehen sie direkt am Straßenrand (oder sogar auf der Straße) und lassen sich von den vorbei fahrenden Safari-Geländewagen kaum beeindrucken.
#2 Tafelberg in Kapstadt
Kapstadt (englisch Cape Town) wird nicht ohne Grund als eine der schönsten Städte ganz Afrikas bezeichnet. Das mit Abstand größte Wahrzeichen der zweitgrößten Stadt Südafrikas ist der Tafelberg, dessen Nationalpark erst vor wenigen Jahren zum Unesco Welterbe erklärt wurde.
Aber warum versprüht der Tafelberg eine so einzigartige Atmosphäre? Die Bergwände des Tafelbergs erstrecken sich nur wenige Kilometer hinter der Küste fast senkrecht auf über 1.000 Meter, was den Felsformationen ein majestätisches Aussehen verleiht.
Außerdem besitzt die Region um den Tafelberg aufgrund der seltenen Vegetation eine wunderschöne und abwechslungsreiche Pflanzenwelt mit mehr als 1.500 verschiedenen Arten.
Wer möchte, kann mit einer Gondel auf den Tafelberg fahren, oder diesen bei einem mehrstündigen Fußmarsch erklimmen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, da es immer wieder zu kriminellen Übergriffen kommt.
Oben angekommen wird man von den sogenannten Dessies (auch Klippschiefer genannt) empfangen, die auf den ersten Blick nach einer Mischung aus Kaninchen und Ratte aussehen. Auch wenn sie wirklich süß sind, solltest du sie lieber nicht versuchen zu streicheln, da sie ziemlich bissig sind.
Auf dem Tafelberg hat man eine wunderschöne Aussicht über Kapstadt und den direkt daneben liegenden Lions Head.
Ich würde dir empfehlen auf dem Tafelberg eine kleine Wanderung zu machen. Wenn du den Rundweg einmal abläufst, hast du nicht nur in die unterschiedlichen Richtungen eine atemberaubende Aussicht, sondern kannst außerdem etwas Abstand von dem gedrängten Tourismus nehmen, der sich um den Ausgang der Gondel tummelt.
Auf dem Tafelberg wird man bei gutem Wetter mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt, die du in jede Richtung genießen kannst, abhängig davon, wie weit du wandern willst. Sehr spannende Fotos lassen sich schießen, wenn du dich vor Kapstadt stellst und durch ein Teleobjektiv den Hintergrund komprimieren kannst.
#3 Drakensberge
Die Drakensberge sind das größte Gebirge Südafrikas. Sie liegen im östlichen Teil des Landes und erstreckt sich bis in das Königreich Lesotho. Dort liegt ebenfalls der höchste Punkt des Gebirges, der mit 3.482 Metern fast 500 Meter höher ist als der höchste Berg Deutschlands (die Zugspitze). Das Gebirge ist geprägt von zahlreichen Schluchten und Kämme, weshalb es von den Zulus (der größte Südafrikanischen Volksgruppe) auch uKhahlamba (zu deutsch: „Wand der aufgestellten Speere“) genannt wird.
Ein sehr aufregendes und auch beliebtes Reiseziel in den Drakensbergen ist der Sani Pass, der von Südafrika in das kleine Königreich Lesotho führt, das gerade einmal 2,2 Millionen Einwohner hat. Dieser Pass kann nur mit 4×4 Geländewagen befahren werden und ich würde dir auf keinen Fall empfehlen, das auf eigene Faust zu unternehmen.
Ein Teil der Drakensberge wurde im Jahre 2000 sogar auf die Liste des UNESCO-Welterbes gesetzt.
Je nachdem mit welchem Reiseveranstalter du den Sani Pass erklimmst, gibt es die Möglichkeit oben angekommen mit Einheimischen in Kontakt zu treten. Für mich persönlich war das eine der größten Erfahrungen, da die Einwohner dort auf über 3.000 Metern Höhe in selbstgebauten Häusern leben und kein fließendes Wasser haben.
#4 St. Lucia
St. Lucia ist eine Stadt in an der Ostküste Südafrikas, die etwa 250 Kilometer nördlich von Durban liegt. Der Ort ist ein perfekter Ausgangspunkt, um einen Ausflug in den Wetland Nationalpark zu machen (siehe #5).
Hier konnte ich das unvergesslichste Erlebnis meiner 3-monatigen Reise durch Südafrika erleben. Wir entschieden uns dazu, eine Whale-Watching-Tour zu machen, bei dir wir morgens zum Sonnenaufgang zu einem der besten Spots zum Ansehen von Walen aufs Meer gefahren sind.
In einem Zeitraum von ca. 2 Stunden konnten wir dort mehr als 15 Mal bestaunen, wie nur wenige Meter vor unserem Boot eines der größten Tiere der Welt aus dem Wasser schoss.
Mit ca. 30.000 Kilogramm Körpergewicht, wiegt ein Buckelwal 5 Mal so viel wie das größte Landsäugetier (der afrikanischer Elefant). Die Wale schossen so nahe vor uns aus dem Wasser, dass wir fast die Wasserspritzer aus dem klatschenden Aufprall abbekommen haben.
Weißt du, warum die Buckelwale überhaupt aus dem Wasser springen? In gewisser Weise ist das eine Art um ihr Revier zu markieren und zu zeigen, welches Männchen das stärkste ist. Der, der am höchsten Springen kann, hat sozusagen den “Längsten” 😉 Und weil es so schön aussieht: Noch ein Foto von einem springenden Buckelwal vor der Küste von St. Lucia.
St. Lucia ist außerdem ein sehr guter Ort, um Fotos von der Milchstraße zu schießen. Da es in ganz Südafrika viel weniger Lichtverschmutzung gibt als in Deutschland und den meisten anderen europäischen Ländern, erkennt man bei gutem Wetter nicht nur den Sternenhimmel deutlich besser, sondern kann auch atemberaubende Nachtfotos aufnehmen. Bilder wie dieses, lassen sich aber nicht nur in St. Lucia, sondern auch an den meisten anderen Orten in Südafrika schießen. Wichtig dabei ist lediglich, dass es keine größeren Städte in der näheren Umgebung gibt.
#5 iSimangaliso Wetland Park
Der iSimangaliso Wetland Park ist südafrikas drittgrößter Nationalpark und erstreckt sich an der ostküste direkt am indischen Ozean. Er beginnt ca. 275 Kilometer nördlich von Durban und geht bis an die Grenze von Mozambique.
Da es einer von sehr wenigen Nationalpark ist, der direkt am Meer liegt, findest du hier eine sehr abwechslungsreiche Flora und Fauna.
Dass die Raubtiere im Nationalpark manchmal Erfolg bei ihrer Jagd haben, konnten wir bei einer Wanderung durch den Nationalpark erkennen. Den Kieferknochen auf dem Bild unten haben wir mitten im Gras durch Zufall gefunden. Nach einer Einschätzung unseres Führers lag dieser dort schon seit mehreren Monaten dort.
Der große Unterschied von einem Nationalpark zu einem Zoo ist, dass die Tiere in einem Nationalpark komplett Wild herumlaufen (weshalb es in der Regel auch verboten ist aus dem Auto auszusteigen).
Glaube mir: Wenn du einmal in einem Nationalpark warst, wirst du nie wieder in einen Zoo gehen wollen. Sehr witzig war es zum Beispiel, als wir uns bei der Heimfahrt um eine halbe Stunde verspäteten, weil ein paar Giraffen zu sturköpfig waren, um uns den Weg frei zu machen. “That’s South Africa!”
Nachdem die Giraffen uns netterweise den Weg frei gemacht hatten, beschäftigten sie sich am Straßenrand mit Dingen, bei denen wir sie nicht weiter stören wollten ;-).
Noch mehr Tipps für deine Südafrika Rundreise:
Du planst eine Rundreise durch Südafrika? Im Südafrika Forum auf fernsuchtblog.de findest du noch viele weitere spannende Reiseberichte und Tipps für deine Rundreise:
- Flusspferd Safari in St. Lucia
- Hai Tauchen in Mossel Bay
- Durch die Klein Karoo Wüste nach Outshoorn
- Selbstfahrer Safari im Hluhluwe-iMfolozi-Park
- Naturschauspiel Mpumalanga
- Game Drive im Krüger Nationalpark
© Copyright Bilder: Alex Baetz – www.test-systemkamera.de
Hi Alex,
toller ausführlicher Bericht – aber erst die Bilder! Genial. Am meisten beeindruckt mich die Milchstraße. So genau kann man die dort sehen? Unglaublich!
Mit welcher Kamera hast du die Fotos dort gemacht? Wollte auch auf deiner Seite stöbern, die in der Autoren-Beschreibung verlinkt ist, aber der Link funktioniert leider nicht.
Liebe Grüße
Magdalena
Hallo Doreen,
danke für die Möglichkeit einen Gastartikel auf Fernsuchtblog zu schreiben. Es hat viel Spaß gemacht :-)!
Viele Grüße & einen guten Rutsch!
Alex