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Backpacking in Südamerika für Anfänger: Das musst du wissen!

16. Juli 2019
Backpacking in Südamerika für Anfänger

Der berühmte Machu Picchu in Peru, die Atacama Wüste von Chile, die majestätischen Iguazú-Wasserfälle in Brasilien oder das raue Patagonien – die Liste an Gründen für eine Südamerika Reise sind schier endlos. Dennoch fürchten sich viele Weltenbummler vor dem Backpacking in Südamerika aufgrund von Sicherheitsbedenken, Sprachbarrieren oder aus Kostengründen. Viele dieser Bedenken sind jedoch absolut unbegründet. Im folgenden Artikel verrate ich Südamerika Anfängern alles, was sie vor ihrer ersten Reise aufn den großen, bunten Kontinent wissen sollten.

#1 Sicherheit: Glaube nicht alles, was du hörst!

Wenn du dich mit anderen Reisenden über das Thema Backpacking in Südamerika unterhältst oder dich in diversen Blogs oder Foren beliest, wirst du von allerhand Horrorgeschichten über Raubüberfälle, Drogendelikte und Entführungen hören. Doch lange nicht alle von ihnen sind wahr und viele dienen meiner Meinung nach nur der Effekthascherei. Backpacking in Südamerika ist deutlich sicherer, als die meisten Südamerika Anfänger annehmen. Vor allem in den letzten Jahren wurden die Sicherheitsvorkehrungen in den Ländern selbst verstärkt. Eine gute Informationsquelle über die tatsächliche Sicherheitslage in den jeweiligen Gebieten und Städten sind natürlich die Einheimischen selbst. Auch das Auswärtige Amt liefert dir aktuelle Sicherheitshinweise zu den einzelnen Destinationen.

Mein Tipp: Beim Backpacking in Südamerika solltest du immer auf deinen gesunden Menschenverstand hören und die folgenden Sicherheitsregeln beachten:

  • Wertgegenstände: Verwahre Kreditkarten, teure elektronische Gegenstände wie Kameras oder dein Smartphone sowie Schmuck am besten im Hotelsafe und nehme immer nur so viel Bargeld mit, wie du am Tag oder bei deinem Ausflug auch wirklich brauchst.
  • Geld abheben: Viele Überfälle passieren direkt am Bankautomaten. Bargeld solltest du am besten nur tagsüber, am besten in Begleitung eines Reisepartners in einem Bankgebäude, abheben. Achte darauf, dass niemand zu dicht herankommt und du die Geheimzahl ohne neugierige Blicke eingibst. Wenn du dich unwohl oder beobachtet fühlst, breche die Transaktion ab und verschiebe das Geld abheben auf einen späteren Zeitpunkt.
  • Gepäck: In der Stadt, auf Märkten oder an Haltestellen solltest du möglichst mit kleinem Gepäck unterwegs sein und auch immer einen Blick auf deine Tasche haben, denn hier treiben Taschendiebe gerne ihr Unwesen. Wenn du einen Rucksack dabei hast, dann trage ihn am besten vor dir auf dem Bauch, so hast du ihn immer im Blick. Auch Brusttaschen und Geldgürtel haben sich auf meinen Reisen bewährt.
  • Reisedokumente: Lege dir deine wichtigsten Reisedokumente wie deinen Reisepass oder dein Flugticket als Kopie in einen Cloud Speicher. So hast du, egal was passiert, immer Zugriff auf deine Dokumente.
  • Dunkelheit: Nachts steigt die Gefahr, Opfer von kriminellen Machenschaften zu werden. Vermeide es am besten, bei Dunkelheit allein unterwegs zu sein oder schließe dich einer Gruppe aus Gleichgesinnten an.
  • Verhalten: Versuche dich zu entspannen, aber bleibe wachsam. Sobald du deine Unsicherheit oder Angst nach außen zeigst, machst du dich auch selbst zur Zielscheibe. Ein selbstbewusstes, solides Auftreten wirkt Wunder.
Backpacking in Südamerika

Wenn es um deine Sicherheit beim Backpacking in Südamerika geht, solltest du immer auf dein Bauchgefühl und den logischen Menschenverstand hören.

#2 Sprache: Ohne Spanisch wird es schwer!

Beim Backpacking in Südamerika sind Spanisch Sprachkenntnisse definitiv von großem Vorteil und werden dir das Reisen durch diesen wunderschönen, abwechslungsreichen Kontinent erheblich erleichtern. Natürlich kommst du in den touristischeren Gegenden und Großstädten auch mit Englisch zurecht, aber abseits der ausgetretenen Pfade wird es ohne Spanisch Sprachkenntnisse kompliziert. Die Schulbildung vor Ort ist mit der unseren kaum vergleichbar und viele Südamerikaner sprechen nur rudimentäres Englisch. Schon ein paar Brocke Spanisch helfen dir dabei, Informationen einzuholen, deine Reise zu organisieren und auch Kosten zu sparen. Zudem sind Spanisch Sprachkenntnisse ein absoluter Türöffner und du kommst deutlich schneller mit den Einheimischen in Kontakt.

Mein Tipp: Nun wirst du dich fragen, wie du jetzt auf die Schnelle noch Spanisch lernen oder deine eingerosteten Spanisch Kenntnisse wieder auffrischen sollst? Wenn deine Reise nach Südamerika noch eine Weile hin ist und du die Sprache von Grund auf erlernen willst, eignen sich natürlich Sprachkurse in der Volkshochschule oder an einer Sprachschule. Zum Auffrischen sind auch Tandem-Programme und Spanisch Stammtische in deiner Stadt eine tolle Option. Ich selbst habe allerdings aufgrund meiner beruflichen Verpflichtungen, meines geliebten Sportprogramms und akutem Freizeitstress immer ein Problem, mich an feste Termine und Kurszeiten zu binden. Aus diesem Grund nutze ich persönlich gerne Apps wie Babble als Lernmethode. Dank der einzelnen, themengebundenen Lektionen, Übungen und dem Vokabeltrainer kann ich selbst entscheiden, wann, wo und wie oft ich mich meinen Sprachskills widme und in einfachen Schritten Spanisch lernen. Die App verfügt über ein Wörterbuch, mit dem du deinen Grundwortschatz ganz individuell aufpeppen oder auch vor Ort schnell nochmal etwas nachschlagen kannst.

#3 Reiseziel: Finde das richtige Einsteigerland!

Bei der Wahl deiner Route durch Südamerika du hast unendliche Möglichkeiten und dir sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Natürlich solltest du dich bei der Wahl deiner Route für dein erstes Backpacking Abenteuer in Südamerika ganz von deinen Interessen, Erwartungen und Vorlieben leiten lassen. Doch es gibt definitiv Länder, die sich für Südamerika Anfänger besser eignen als andere, vor allem was die Sicherheit und die Infrastruktur im Land angeht. Die beste Infrastruktur bieten dir Argentinien, Chile, Uruguay und Brasilien. Vor allem Argentinien und Chile sind sehr beliebt bei Südamerika Neulingen, da beide Länder stark von europäischen Einwanderern geprägt sind und wir uns hier schnell wohl fühlen. Wenn du es etwas exotischer magst, empfehle ich dir eine Reise nach Ecuador, Bolivien oder Peru. Zwar ist die Fortbewegungen in den Andenstaaten etwas komplizierter, aber auch das bekommst du als Südamerika Anfänger mit guter Vorbereitung und der richtigen Einstellung ohne Probleme hin. Zu den am wenigsten bereisten Ländern in Südamerika gehören hingegen Surinam, Guyana und Venezuela.

Mein Tipp: Wenn du dich im Detail über alle potentiellen Reiseziele für das Backpacking in Südamerika informieren willst, empfehle ich dir einen Blick auf die Südamerika Übersicht von Blog Backpacking-Hacks.de. Neben Informationen zur besten Reisezeit, Sicherheit, Kosten und den Top Sehenswürdigkeiten, findest du dort auch weiterführende Tipps zu den einzelnen Destinationen sowie Empfehlungen für die Reiseliteratur.

Backpacking in Südamerika für Anfänger

Peru ist ein gutes Einstiegsland für das Backpacking in Südamerika . Auf meinem Blog findest du hilfreiche Tipps und eine Packliste.

#4 Budget: Plane ausreichend Budget ein!

Südostasien gilt als der Klassiker unter den Backpacker Destinationen, vor allem bei Low-Budget Travellern. Sei dir vor Antritt deiner Reise aber bewusst, dass das Backpacking in Südamerika teurer ist als ein Trip durch Thailand, Malaysia und Co. und du schon etwas mehr Budget einplanen solltest. Im Vergleich zu Europa ist das Reisen in Südamerika natürlich verhältnismäßig günstig, auch wenn es zwischen den einzelnen Destinationen erhebliche Preisunterschiede gibt. Während sich Peru und Bolivien verhältnismäßig günstig bereisen lassen, sind die Preise in Patagonien beispielsweise auf europäischen Niveau. Auf dem Blog southtraveler.de findest du einen sehr gelungenen Artikel über die zu erwartenden Reisekosten in Südamerika.

Mein Tipp: Reisen muss nicht teuer sein. Wenn du auf unnötigen Luxus verzichtest, dich vorher gut informierst und dir selbst ein klar definiertes Tages- oder Wochenbudget für deine Reise setzt, kannst du das Backpacking in Südamerika auch mit verhältnismäßig kleinem Budget realisieren. In meinem Blog habe ich dir 15 Tipps zum Geld sparen auf Reisen zusammengefasst, die bei mir immer gewirkt haben.

#5 Vorbereitung: Ist in Südamerika die halbe Miete!

Natürlich liebe ich es, ganz spontan in ein fremdes Land zu reisen und mich einfach treiben zu lassen. Doch beim Backpacking in Südamerika kann etwas Vorbereitung wirklich nicht schaden – und zwar aus vielerlei Hinsicht.

Fangen wir mit den Kosten an. In der Nebensaison sind die Unterkünfte in Südamerika verhältnismäßig günstig und du kannst dir unkompliziert und spontan ein Quartier für die Nacht über gängige Buchungsportale wie Booking.com oder Hostelworld.com buchen. Selbiges gilt für Transportmittel. In der Nebensaison bekommst du in der Regel auch am gleichen Tag noch einen Platz im Bus, ohne lange vorzuplanen. Das Blatt wendet sich jedoch in der Hauptsaison und vor allem dann, wenn die Locals selbst Ferien haben. Die Preise für Unterkünfte schnellen dann in die Höhe und vor allem in den touristischen Hotspots und Großstädten sind die bezahlbaren Hotels schnell ausgebucht. Zu dieser Zeit ist es also absolut ratsam, wenn du deine Unterkunft bereits vorab buchst und etwas Spontanität einsparst, um deinen Geldbeutel zu schonen.

Verfügbarkeiten, Besucherlimits und Genehmigungen für den Besuch von Nationalparks oder bei der Buchung von Trekkingtouren oder Tauchgängen sind ebenfalls ein Thema, über das du dich am besten vor deiner Reise informieren solltest. Ich bekomme immer wieder Mails oder Kommentare von anderen Reisenden, die ganz spontan auf den Inka Trail oder Salkantay Trail zum Machu Picchu wandern wollten und dann enttäuscht waren, dass es aufgrund des Besucherlimits keine freien Plätze mehr gab. Auch beim berühmten Torres del Paine Trekking in Patagonien gibt es eine begrenzte Anzahl an Campingplätzen und ohne einen Nachweis über deine erfolgreiche Buchung darfst du den Nationalpark nicht betreten. Du siehst, Spontanität ist in Südamerika nicht immer möglich.

Auch wenn es um deine Sicherheit und Gesundheit geht, ist eine gute Vorbereitung essentiell. Informiere dich rechtzeitig bei deinem Arzt oder einem Experten über etwaige Impfungen oder Medikamente, die du für deine Reise benötigst.

Mein Tipp: Zum Glück gibt es richtig gute Reiseführer, die sich auf das Backpacking in Südamerika spezialisiert haben und dir alle Informationen liefern, die du für deine Reisevorbereitung benötigst. Ich persönlich reise am liebsten mit den Reiseführern von Stefan Loose. Darin findest du nicht nur Routentipps und Informationen zu optimalen Reisezeit, sondern auch Empfehlungen für günstige Unterkünfte und Restaurants.

Beim Backpacking in Südamerika wirst du schnell feststellen: Hier ticken die Uhren ganz anders als in Deutschland. Lass dich darauf ein!

Beim Backpacking in Südamerika wirst du schnell feststellen: Hier ticken die Uhren ganz anders als in Deutschland. Lass dich darauf ein!

#6 Zeit: Mach dich locker!

Damit du das Backpacking in Südamerika auch wirklich in vollen Zügen genießen kannst, musst du mir eines versprechen: Vergiss die europäische Pünktlichkeit und mach dich locker. Verspätungen von Transportmitteln und lange Wartezeiten sind absolut normal. In Südamerika ticken die Uhren einfach langsamer, die Locals sind sehr gemütlich und lassen sich von nichts und niemanden so schnell aus der Ruhe bringen. Auch nicht von dir und deinen Plänen! Daher ist es ganz wichtig, dass du dir auf deiner Reise durch Südamerika auch ausreichend Zeit lässt, Puffer einbaust und deine Route nicht zu straff planst. Verzichte auf den ein oder anderen Stop auf deiner Route, du wirst es nicht schaffen alles zu sehen. Gib dich lieber dem einzigartigen Lebensgefühl hin und ärgere dich nicht, wenn der Bus mal eine Stunde später losfährt oder du vom Kellner 20 Minuten lang unbeachtet bleibst, das sorgt nur für Frust und Stress.

Mein Tipp: Wenn ich beim Reisen zeitlich begrenzt bin, beispielsweise durch meine verfügbaren Urlaubstage oder einen bereits gebuchten Rückflug, erstelle ich mir häufig eine ganz simple Excel Tabelle, in welcher ich aufliste, welche Orte ich unbedingt sehen will. Anschließend notiere ich mir, wieviele Tage ich dort mindestens verbringen will und bringe das Ganze inklusive der zu erwartenden Transportzeiten in eine grobe Reihenfolge. Zwischen den einzelnen Etappen plane ich mir immer wieder Puffertage ein, um unvorhersehbare Verspätungen abzufedern oder mir selbst die Option zu geben, länger zu bleiben, wenn es mir gefällt.


Weitere Tipps zum Backpacking in Südamerika

Ich hoffe, nun fühlst du dich bereit für dein erstes großes Backpacking Abenteuer in Südamerika. In meinem Blog findest du weitere Tipps und Reiseberichte rund um Südamerika, schau doch mal rein!

© Bilder: Doreen Semmler, Sebastian Semmler, Paul Lequay – Unsplash.com

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